UniFi FlexHD im Praxistest

Klein aber fein – UniFi in klein

Ubiquiti brachte Ende 2019 den Access Point FlexHD heraus, der mit seiner Coladosenform sicher etwas einfacher in das ein oder andere Wohn- oder Arbeitszimmer passt als die typischen Ubiquiti-Ufos der AC-Reihe. Zudem kommt der Winzling mit dem gleichen Chipsatz wie der UniFi AP nanoHD (siehe Affiliate-Link: https://amzn.to/2zEkslx), der bereits der zweiten Generation der IEEE 802.11ac-Geräte – oder Neudeutsch WiFi5-Geräte.

Was die Abmessungen angeht: Ich war erstaunt, wie viel kleiner der AP im Gegensatz zum ca. 4 Jahre älteren AP AC Pro ausgefallen ist! Die genauen Maße sind dem Datenblatt zu entnehmen.

Ubiquitis Größenvergleich des FlexHD mit 0,33l-Coladose Quelle: https://unifi-flexhd.ui.com

Performancemessungen mit WiFiperf und iPerf3

Um die reelle Performance zu prüfen, habe ich mir unterschiedlicher Geräte und iperf3 bedient. Als Testgeräte haben ein Macbook Pro und ein iPhone X hergehalten, der iperf-Server lief in einer virtuellen Maschine auf Basis einer VMware ESXi-Umgebung auf Version 6.7.

Wie zu erwarten sind UDP-Übertragungen deutlich effizienter und kommen daher auf deutlich höhere Durchsatzwerte, wohingegen TCP im Vergleich das Nachsehen hatte. Nicht unerwartet, aber interessant, dass ca. 300-400 Mbit/s dabei für die Handshakes notwendig sind. Das sind gut 30-40% der gesamt übertragenen Daten.

Performance-Messung (UDP) mit WIFIperf 2.0 und iperf3-Server auf Macbook Pro
Performance-Messung (TCP) mit WIFIperf 2.0 und iperf3-Server auf Macbook Pro

High-Performance WLAN

Den gleichen Test habe ich mittels iperf für iOS auf meinem iPhone X wiederholt. Hier kamen ebenfalls Werte zwischen 416 Mbit/s und 630 Mbit/s und ein sehr beachtlicher Mittelwert von 591 Mbit/s zustande. Gute Arbeit, Ubiquiti! Im Vergleich dazu: Mein UniFi AP AC Pro liegt bei gleichen Bedingungen bei ca. 230-350 Mbit/s und einem Mittelwert bei ca. 300 Mbit/s. Bedeutet: Eine Performance-Steigerung von 100% – vorausgesetzt, die Geräte sind WIFI5/IEEE 802.11ac WAVE2-fähig, was bis auf wenige IoT-Geräte mittlerweile alle Geräte im Haushalt beherrschen.

Stromverbrauch, Abstrahlcharakteristik, Durchsatz

Doch wie sieht es mit Dingen wie Stromverbrauch, Sendestärke und Abstrahlungspattern aus? Der Stromverbrauch via PoE (IEEE 802.3af) ist standardkonform und liegt bei moderaten, im Vergleich zum AC Pro leicht angehobenen 10,5W. Die verbauten Antennen sind etwas moderater in der Signalverstärkung ausgefallen – bei dem Formfaktor aber immer noch sehr akzeptabel mit 1,6dBi im Bereich 2,4GHz und 4 dBi bei 5GHz – verglichen mit Access Points anderer Hersteller mit ggf. abgesetzten Antennen ist das sehr wenig, allerdings ist der Vergleich auch unfair – schließlich sieht der AP wohnzimmerkompatibel und nicht wie eine mehrantennige Spinne aus. Wunder in der Reichweite darf man natürlich von einem so designten Gerät nicht erwarten, für die durchschnittliche 3-Zimmer-Wohnung dürfte es allerdings ausreichen. Wer sich für einen genauen Vergleich zwischen der Abstrahlcharakteristik dieses und anderer Access Points von Ubiquiti interessiert, sollte einen Blick in die Radiation Pattern werfen.

Wann FlexHD, wann andere APs ihre Stärken ausspielen

Mit seinen 2×2 MU-MIMO-Antennen im 2,4GHz-Band und den 4×4-MU-MIMO-Antennen im 5GHz-Band eignet sich der AP vor allem für diejenigen, die bereits aktuelle Geräte betreiben. Wer – aus welchen Gründen auch immer – noch viele Geräte besitzt oder einsetzt, die auf das 2,4GHz-Band angewiesen sind, sollte eher beim AC LR (siehe Affiliate-Link: https://amzn.to/2T86qQb) oder AC Pro (siehe Affiliate-Link: https://amzn.to/3bF3YqC) bleiben – oder gleich Richtung des AP HD (siehe Affiliate-Link: https://amzn.to/2Lu6lC0) schielen. Auf Basis von 2,4GHz sind mit dem FlexHD maximal 300 Mbit/s, auf Basis des 5GHz-Bandes 1733 Mbit/s möglich.

Ist der UniFi FlexHD für Dich interessant? Ich bin begeistert und für meinen Einsatzzweck ist er sehr geeignet, ein lohnendes Update!