SmartHome: tado und das Geofencing

Wenn man tados smarte Heizkörperthermostate als System im Bereich der Heimautomation einsetzt, gibt es Möglichkeiten, standortbezogene Temperaturanpassungen vorzunehmen. Dafür gibt es mehrere Wege – manche funktionieren zuverlässig, manche weniger zuverlässig – und manchmal muss sogar die App der Herstellers offen bleiben, obwohl man die Hintergrundaktualisierung für die App aktiviert hat.

Was ist Geofencing?

Ein Geofence beschreibt einen geografischen Bereich, der als Trigger für Geräteautomationen dienen kann. Meist wird der Geräteaufenthaltsort via GPS-Koordinaten oder ein bestimmtes verbundenes WLAN, Mobilfunk-Triangulation oder andere Mechanismen im Hintergrund ermittelt. Oder aus einer Kombination daraus.

Was hat meine Heizung damit zu tun?

Entsprechend des Standortes des oder der Mobilgeräte mit tado-App und registriertem Nutzer können Automationen greifen. Innerhalb der tado-App können nicht nur einfache Zeitpläne angelegt werden, sondern auch “Away”-Temperaturen. Ist man also außer Haus, heizt tado auf eine geringere Temperatur (je Raum einstellbar), um unnötige Energieverschwendung zu vermeiden. Das ist super, wenn man vergisst, tado allerdings über die App daran zu erinnern, dass man wieder da ist, kann’s im Winter mal dauern, bis es wieder warm wird. Genau dafür ist die Erkennung des Standortes da – um dies automatisch beim Betreten oder Verlassen des Geofences zu aktivieren oder zu deaktivieren.

tado als smarte Heizungssteuerung

Klingt spannend? Heizung noch nicht smart? Dann kann ich tados smarte Heizkörperthermostate (Affiliate-Link: https://amzn.to/3ZW3JC7) als Lösung wärmstens empfehlen. Neben individuellen Temperatureinstellungen, Zeitplänen, spannenden Graphen zu Temperatur, Raumfeuchte, Außentemperatur und vielen weiteren individuellen Optionen ist es einfach unheimlich praktisch, die Geräte aus der Ferne oder im gleichen Netz über das WLAN ansteuern zu können. Wichtig ist, dass es eine (oder ggf. mehrere) Bridge im Netzwerk (LAN) gibt, die die Funkkommunikation der Thermostate und Thermometer smart steuerbar macht. Und wer doch nochmal händisch die Heizung ausdrehen möchte, weil man ein Fenster kippt oder Sturzlüften möchte, kann dies auch mit individuellen Presets am Gerät machen. Oder die Kindersicherung einschalten, damit diese nicht unnötig heizen oder die Heizung einfach unbemerkt ausmachen.

Welche Wege der Standortermittlung unterstützt tado?

Die App muss die Schnittstelle für die Standortdienste im Zugriff haben, damit sie tadellos funktioniert. Vom Aktivieren des Stromsparmodus rät tado ab, da dann die Hintergrundaktualisierung deaktiviert wird. Die Positionsbestimmung findet im weitesten Sinne über die GPS-Daten des Gerätes, aber auch über Mobilfunk und – sofern konfiguriert – über das Heim-WLAN statt. Dieses lässt sich in der App hinterlegen. Die Genauigkeit wird damit erhöht, da der Geofence im Radius nicht kleiner als 300m gewählt werden sollte und somit eine gewisse Ungenauigkeit mit sich bringt.

In den Einstellungen der tado-App lassen sich die Parameter für die Standortgenauigkeit festlegen

Welche Voraussetzungen müssen dafür erfüllt sein?

Für die Standorterkennung unter iOS gibt es einen tollen Support-Artikel (siehe tado-Support-Artikel) von tado. Dieser ist auch über den Menüpunkt “Empfohlene Smartphone-Einstellungen” verlinkt. Wie die meisten Beiträge von tado ist auch dieser sehr nutzerorientiert und auch für Laien verständlich geschrieben und beschreibt, dass neben der Standortaktualisierung auch die Hintergrundaktualisierung aktiv sein müssen. Geht es nach tado soll die App zusätzlich dauerhaft im Hintergrund laufen. Ich frage mich da, wofür dann noch die Hintergrundaktualisierungen gut sind, wenn die App eh laufen soll, aber ggf. entfällt dieser Hinweis ja irgendwann, wenn die Integration in iOS noch besser gelöst ist. Mir erschließt sich nicht, warum zusätzlich zu den Standort- und Hintergrundaktualisierungen auch die App aktiv laufen muss, aber vielleicht klärt mich ja ein schlauer Anwendungsentwickler bei Gelegenheit auf. Oder tado. Darüber, dass es doch ohne geht. Das wäre fein.

Erfahrungen aus der Praxis

In Kombination mit der Home-WLAN-Erkennung ist die Benachrichtigung ohne AutoAssist als monatliches Abo in Ordnung. Ohne ist die Genauigkeit etwas grob, was dazu führt, dass auch beim Passieren des Geofences für einen kurzen Zeitraum (Stadtverkehr, 30-50km/h im Auto) eine Benachrichtigung ausgelöst wird. Mehr passiert übrigens nicht, wenn man AutoAssist nicht gebucht oder Automationen über HomeKit und co. eingepflegt hat. Die Benachrichtigung ist nett, kann aber auf Dauer auch nerven. Aber genau das soll vermutlich auch der Hintergrund der Benachrichtigung sein – ein davon genervter Nutzer kauft eher das AutoAssist-Paket, damit die App schweigt und alles im Hintergrund passiert.

Wer das nicht möchte, muss mit Benachrichtigungen beim Eintritt in den Geofence rechnen, wenn aktiviert – oder alles händisch einrichten, aber damit ginge einer der großen Vorteile der SmartHome-Welt abhanden. Zum Trost derer, die das Abo in Betracht ziehen: Es kostet nicht die Welt. Kann man machen, auch wenn manches Abo ggf. schnell zur Kostenfalle werden kann, ist hier alles übersichtlich gestaltet und wenn man die dadurch erzielten Einsparungen einrechnet auch wieder sehr fair. Wie Automationen dennoch funktionieren, obwohl man kein AutoAssist gebucht hat, soll ein anderes Mal erzählt werden.

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