Kategorie Airplay

SmartHome: Umfangreiches Update für Denon HEOS

Frischer Look, bessere Audio-Integration & Siri an Bord

Mit dem heutigen Update der App und den “HEOS-enabled” Audioprodukten hat Denon der App den lange nötigen frischen Look und einige neue Funktionen spendiert. Welche das sind, was sich ändert und worauf beim Update zu achten ist haben wir hier kurz zusammengeschrieben.

Neuerungen

Das Update auf Version 3.1.231 der HEOS-App bringt einen wirklich lange überfälligen neuen Look – und eine bessere direkte Bedienbarkeit innerhalb der App. Vermutlich wurde auch am Unterbau und den APIs etwas geschraubt werden.

Siri auf Denon Home

Erstmals ist nun auch Siri an Bord und hört aufs Wort. Allerdings funktioniert dies nur mit den Denon Home- und nicht den mittlerweile etwas betagten HEOS-Speakern der vorigen Generationen. Etwas unverständlich ist, dass im selben Netzwerk ein HomePod von Apple lauscht, der die Verarbeitung der Anfragen übernimmt. Mh…Vermutlich um drei Ecken die API ausgetrickst.

Weiterhin ist mindestens iOS 16.1 und die HEOS-App in Version 3.1.130 für die Aktivierung von Siri auf Denon Home-Geräten erforderlich. Sollten die Geräte der Denon Home-Serie bereits in HomeKit, also innerhalb der “Home”-App von Apple als Airplay-Lautsprecher eingebunden sein, müssen sie vorher entfernt werden. Vermutlich besteht hier das Risiko einer Uneindeutigkeit und softwareseitigen Verbindungsproblemen beim Hinzufügen des gleichen Speakers.

Unterstützt werden alle aktuell verfügbaren Denon Home-Geräte:

  • Denon Home 150, 250, 350
  • Denon Home Sound Bar 550

Tipps für erfolgreiche Updates

Damit das Update der Speaker erfolgreich ist im Folgenden ein paar Tipps für erfolgreiche Updates:

  • Versichere dich, dass dein Smartphone ausreichend Akkukapazität hat
  • Sorge für einen Standort mit guter WLAN-Abdeckung oder verbinde die Lautsprecher per Ethernet mit dem Netzwerk
  • Lasse die HEOS-App im Vordergrund laufen und wechsle nicht die Anwendungen während des Updateprozesses
  • Schalte die Lautsprecher auf keinen Fall ab und trenne sie nicht vom Netzwerk

Während des Updateprozesses besteht das Risiko, dass der Lautsprecher danach unbrauchbar wird, sofern das Update nicht vollständig installiert werden kann. Da Denon darauf mehrfach eindeutig hinweist, dürften auch Reklamationen erfolglos sein, sollte man sich nicht daran halten.

Unterstützung für dein SmartHome

Solltest du mit Updates oder der generellen Implementierung deiner SmartHome- und SmartMedia-Installation unsicher sein, eine Modernisierung oder einfach neue Features reinbringen wollen, freuen wir uns, dich zu unterstützen.

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SMART HOME NEVER ALONE


Audio: Wird jetzt alles Wireless?

Vieles ist mittlerweile sehr gut drahtlos möglich. Die Wenigsten werden z.B. noch Telefonate über Onlinekonferenzsysteme mit einem verkabelten Headset führen, in der Bahn die Kopfhörer mit dem Klinkenstecker am Gerät anschließen (sofern noch eine Buchse vorhanden ist) oder sogar Musik zuhause mit CD/LP in einem festen Gerät wiedergeben.

Aber Bluetooth und WLAN sind doch jetzt super…oder?

Dennoch gibt es (wenige) Szenarien, in denen drahtlos nicht die Lösung für alles ist. Und zwar, wenn es um Latenz geht. Auch wenn die drahtlosen Standards wie Bluetooth, WLAN und co. in den letzten Jahren mehrmals in ihrer Evolution revolutioniert worden sind, reicht die schon gute Latenz nicht für jeden Anwendungszweck.

Drahtgebundene Anwendungsfälle

Für die meisten Standardanwendungen ist es nicht relevant, ob z.B. der Spotify- oder Apple Music-Stream wenige (Milli-)Sekunden später startet. Dennoch kann die Synchronisation von Ton und Sprache und Sprache mit Sprache noch immer drahtlos zu weit auseinander liegen, als dass man keinen Störeffekt wahrnehmen würde. Welche Anwendungen betrifft das?

  • Bild- und Tonsynchronisation, ggf. beim Streaming von nicht kompakt kodierten Inhalten
  • Aufnahmen mehrerer Audioquellen in einem Audiostream
  • Dauerhafte Anbindung für akustische (zeitkritische) Benachrichtigungen

Die AbgrenzungWireless vs. Wired

Guten Gewissens kann man dennoch zuhause schon sehr viel, aber eben nicht jedes Audio-Gerät drahtlos anbinden. Es sollten Soundbars z.B. für den Fernseher nach wie vor verkabelt via HDMI/Toslink angebunden werden, da hier der Ton möglichst lippensynchron übermittelt werden sollte. Es treten sonst eigenartige Effekte auf, die wirken, als hätte jemand das offiziell gestreamte Video einen eigenartig nachsynchronisierten Ton. Auch das Tonstudio wird auch nicht „mal eben vollständig drahtlos“. Natürlich gibt es lange schon Wireless-Funkstrecken für Instrumente, aber auch in stark umfunkten Gegenden wird man für Aufnahmen eher davon absehen.

Für Musik-Streaming oder gelegentliches Wiedergeben von Ton für z.B. ein MacBook und das gelegentliche Video, das über AirPlay oder Ähnliches läuft und tägliche Telefonate/Konferenzen kann man durchaus drahtlos auf ein Headset oder einen Wireless-Lautsprecher gehen, das ist zeitgemäß und gut machbar.

Lautsprecher – wired vs. wireless

Welche Wireless-Technologie für Audio?

Wer hätte es gedacht – es gibt Unterschiede in den möglichen Technologie, die eine drahtlose Anbindung ermöglichen. Hier eine pauschale Aussage zu treffen, ist sicher schwierig, dennoch sollte man beachten, was störungsfrei oder mindestens störungsarm funktioniert.

Kurzstrecke mit viel Kompatibilität? Bluetooth!

Alles, was auf kurzem Wege und mit möglichst vielen Geräten funktionieren soll, würde ich aktuell über Bluetooth laufen lassen. Neben den Audioinformationen werden zudem bei Mobilgeräten, Headsets etc. Informationen über den Akkuladestand an das übertragende Gerät übermittelt, damit man z.B. im Zug Bescheid weiß, wann es wieder Zeit ist, eine Steckdose oder Powerbank anzuschließen.

Nach Möglichkeit sollten sowohl Sender (z.B. ein Smartphone, Notebook etc.) als auch der Empfänger (Headset, Bluetooth-Lautsprecher) mind. Bluetooth 5.0, wenn nicht sogar schon 5.2 unterstützen. Mit dem Sprung von Version 4.x auf 5.x hat sich hier einiges hinsichtlich der Effizienz und somit der Akkuleistung, aber auch bezüglich der Verbindungsstabilität getan.

Und bitte: Nicht ins unterste Preisregal bei Audioprodukten greifen. Es muss kein High-End-Headset sein, aber Sprache und Musik sollten mindestens ausgewogen klingen, wenn noch ein brauchbares Mikrofon (meist mittlerweile mehrere) verbaut ist, ist das noch besser. Zum Laufen reichen mir Kopfhörer, die Spritzwasser- und Schweißschutz mitbringen in der Preisklasse um die 30€. Damit führe ich aber keine (nur in Ausnahmefällen) Telefonate. Zudem muss die Passform zum eigenen Ohr passen. Reine Plastikkopfhörer fallen einfach vielen Menschen – grade bei Bewegung – aus den Ohren.

Dauerhafte Verbindung? WLAN!

Jetzt will man vielleicht nicht immer erst den Lautsprecher einschalten, ggf. noch koppeln oder verbinden – und dann ist er nachher genau dann leer, wenn man grad richtig Bock auf den Soundtrack oder das Lied hat, das einen grade durch den Kopf geht. Für dauerhaft verbundene Lautsprecherlösungen eignet sich das WLAN. Schließlich läuft man in der Wohnung mal hin und her, wohnt vielleicht in einem Haus und geht mal ab und an vor die Türe – und immer ist die Verbindung weg. Handy in der Tasche, alle anderen hören leider nur noch das Suchgeräusch des Speakers für eine abgebrochene Verbindung. Das nervt auf Dauer. Hersteller wie Sonos, Yamaha oder Denon haben mittlerweile gute Multiroom-Audiosysteme am Markt, die zum Teil mittlerweile auch 5GHz WLAN beherrschen. Sonos ist was das angeht etwas rückständig, funkt weiterhin auf 2,4GHz, was grade in Mehrfamilienhäusern in der Stadt der Graus schlechthin ist. Ständig fliegt die Verbindung weg. Kein Wunder bei 37 Netzen in Reichweite des Funkmoduls bei maximal drei störungsfreien Kanälen! Ich habe mich hier vor einigen Jahren für Denon entschieden – aus klanglichen und verbindungstechnischen Gründen.

Das WLAN sollte den Bereich, in dem der Lautsprecher eingesetzt wird gut abdecken. Die Übertragungsraten sind hier nachrangig, die Latenz vordergründig. Audio-Streams laufen meist mit weniger als 10Mbit/s auf sehr gutem Level. FLAC und WAV als unkomprimierte Formate mal ausgenommen, das kann durchaus drüber liegen.

Sollte das Netz oder die Endgeräte darin nur WiFi4 oder geringer leisten können, ist es Zeit für ein Upgrade. Seit WiFi5 (IEEE 802.11ac) und nochmals seit WiFi6 (IEEE 802.11ax) wurde erheblich an der Verlässlichkeit und damit auch an der Latenz für die verbundenen Geräte gearbeitet. Einen guten Access Point auf aktuellem Standard bekommt man für rund hundert Euro, teils darunter. Er beflügelt ziemlich sicher die Qualität veralteter Netze. Bitte aber die alte Infrastruktur dann abschalten und nicht parallel laufen lassen. Es kauft sich ja auch keiner einen neuen Sportwagen, um danach nur noch im 20 Jahre alten Golf durch die Gegend zu fahren.

Andere Leser griffen auf folgende Dienstleistungen zurück

Raspberry Pi Zero 2W – der neue AmbitablePC

Seit der ersten Generation Einplatinencomputer der Beere bin ich begeistert von der günstigen Möglichkeit, sich an kleineren und größeren Projekten zu versuchen. Nun kam vor einiger Zeit die erste Generation des noch sparsameren und kompakteren Raspberry Pi Zero (W=wireless, H=headed) auf den Markt, welcher aber – wie es oft bei ersten Generationen der Fall ist – leistungstechnisch keine Rakete war, aber für IoT-Projekte mit kleinem Gerätefootprint optimal. Nun ist die zweite Generation der Mini-Beere draußen und da lohnt sich der Blick doch sehr.

Leistungsdaten – ein kleiner Kraftzwerg für Einfaches

Für die geringen Abmessungen und kompakte, mobile Anwendungen hat der kleine Knirps echt einiges zu bieten. Wunder darf man allerdings natürlich nicht erwarten. Ein Gaming-PC ist es nicht. Für Retro-Gaming lohnt sich der Blick allerdings wieder. Leider bietet er auch kein 5GHz-WLAN, allerdings ist das bisher in IoT- und Einplatinencomputern auch aus energetischen Gründen eher die Ausnahme.

  • Prozessor: Broadcom BCM2710A1, quad-core 64-bit SoC (Arm Cortex-A53 @ 1GHz)
  • RAM: 512MB LPDDR2
  • Wireless: 2.4GHz IEEE 802.11b/g/n WLAN, Bluetooth 4.2, BLE
  • 1x USB (Micro USB mit OTG-Adapter)
  • 1x Micro-USB zur Stromversorgung
  • 1x MiniHDMI (HDMI mit Adapter bis 1080p/30fps)

Weitere Informationen gibt’s bei Berrybase im Datenblatt (Link).

Wofür eigentlich? Was bringt der Umstieg?

Hinsichtlich der Energiebilanz ist es so langsam Zeit für eine Modernisierung des Ambitables geworden. Ja, das alte 4:3-Display bleibt vorerst, soll ja noch ein wenig Upcycling bleiben. Dennoch sind der Atom-Prozessor-basierte Rechner mit HDD und das fette 90W-Netzteil nicht mehr „State of the art“ und dürfen nach gut 10 Jahren in Rente geschickt werden. Kurzum:

  • Energieeinsparungen (Verbrauch von ca. 2 W vs. 72 W)
  • Lautstärke (ca. 0db vs. 23db)
  • Größe (Scheckkartenformat vs. Micro-ITX)

Welche Abstriche müssen dafür gemacht werden?

Bei den genannten Vorteilen sollte die Leistung natürlich nicht schlechter sondern tendenziell gleich oder besser werden, wenngleich die Diversität der Anschlüsse natürlich etwas gelitten hat. So gibt es nun zwar kein Gigabit-Ethernet mehr, dafür integriertes WLAN und Bluetooth, kein PS/2 mehr (gibt’s überhaupt noch Tastaturen/Mäuse mit PS/2? Ich glaube kaum.), Displayport und ein Fullsize-HDMI-Port weichen Mini-HDMI mit Adapter, eSATA und USB-A-Ports verschwinden vollständig, dafür sitzt nun eine 128GB MicroSD-Karte drin. Alles andere liegt so oder so auf dem NAS oder in der Cloud.

Welches OS bekommt der Ambitable 2 verpasst?

Als Betriebssystem habe ich mich diesmal für osmc, einen Fork von Kodi bzw. dem einstigen XBMC (X-Box-Media-Center) entschieden. Damit kann ich problemlos Diashows aus dem letzten Urlaub, Musik via Bluetooth/AirPlay oder Medien via Plex/SMB vom NAS wiedergeben.

Erfolgreicher Testlauf

Kosten

Neben dem Raspberry Pi Zero 2W sind natürlich noch eine Micro-SD-Karte, etwaige Adapter und ein Netzteil fällig. Für ein schickes oder einfach geschlossenes Äußeres auch ein Case. In Teilen wird man sowas bereits haben, kann es wiederverwenden, der Vollständigkeit halber habe ich hier einmal die Posten aufgeführt. Die Preise sind Tagespreise und variieren, allerdings bin ich mit guten 40€ hingekommen. Ohne Netzteil allerdings.

Einkaufsliste

  • Raspberry Pi Zero 2W (Affiliate-Link: Amazon.de)
  • Gehäuse für den Pi Zero (Affiliate-Link: Amazon.de)
  • MicroSD-Karte mit mind. 100MB/s (Affiliate-Link: Amazon.de)
  • USB-Micro-USB-OTG-Kabel (Affiliate-Link: Amazon.de)
  • Entweder ein HDMI-/MiniHDMI-Kabel (Affiliate-Link: Amazon.de)
  • oder einen HDMI-MiniHDMI-Adapter, wenn Kabel vhd. (Affiliate-Link: Amazon.de)
  • in meinem Fall: HDMI/VGA-Adapter (Affiliate-Link: Amazon.de)
  • USB-Netzteil mit mind. 2A

Nach dem Formatieren der SD-Karte findet das Erst-Setup auf dem Pi statt. Danach kann nach Belieben das OSMC eingerichtet, Shares vom NAS oder der SAT-IP-Server eingerichtet werden. Mit Videos bis 1080p/30fps kommt der kleine Funkzwerg klar, wer also 4K-Originale wiedergeben möchte, sollte diese vorher einmal runter rechnen lassen. 720p/1080p laufen sehr flüssig, Videos mit mehr als 30fps hingegen laufen nur sehr stockend – wenn überhaupt.

Mein Fazit

Für das Anwendungsszenario als Bildbespieler und einfache Anzeige von Urlaubsinhalten eine tolle Sache, sehr stromsparend und unglaublich kompakt. Durch das integrierte (2,4GHz-only) WLAN-/BT-Funkmodul sind drahtlose Verbindungen schnell eingerichtet, wenngleich keine Wunder bei den Übertragungsraten erwartet werden sollten.

Der Ambitable

Zum Ambitable in seiner ursprünglichen Form gibt’s hier Infos, wie er entstand und was die Idee dahinter war.

Apple: Airplay – Multiroom mit mehreren Lautsprechern?

Seit langem nutze ich Airplay als drahtlose Jukebox. Es ist möglich, Mono- oder Stereolautsprecher über iOS anzusprechen und darüber zu streamen – auf dem Mac ebenso. Doch was, wenn ich z.B. für Partys etc. mehrere Räume gleichzeitig mit der gleichen Musik beschallen möchte?

Ich möchte gerne kurz anmerken, dass zu einem “echten Multiroom-System” wie z.B. Denon, Yamaha etc. es mit ihren AV-Receivern anbieten, deutlich mehr gehört als die Optionen Lautsprecher hinzuzufügen/auszuschließen und den Lautstärkepegel zu regulieren. Gewöhnlich können auch Latenzen, Schallkorrekturen und Ähnliches vorgenommen werden. Diese Optionen bietet weder Airplay noch Airplay 2. Airplay ist allerdings eine günstige und auf größere Distanzen stabile Lösung, um kostengünstig mehrere Räume zu beschallen.

  1. Airplay mit mehreren Lautsprechern über Bordmittel steuern
  2. Airplay mit mehreren Lautsprechern über Drittanbietertools steuern
  3. Meine eigenen Erfahrungen mit Airplay

Mehrere Lautsprecher mit Bordmitteln ansteuern

Multiroom Airplay mit MacOS/Windows

Grundsätzlich kann auf MacOS- und Windows-Rechnern über die Software iTunes als Ausgabeziel für das Musikstreaming oder den Ton von Videostreams auch ein Airplay-Gerät gewählt werden. Allerdings muss iTunes genutzt werden. Systemsounds, Sound aus Browser und anderen Apps werden nativ nicht an mehrere Airplay-Lautsprecher übertragen. Innerhalb von MacOS kann man jedoch die Ausgabe auf einen Airplay-Lautsprecher oder z.B. ein AppleTV einstellen. Wie das geht, kannst Du hier lesen.

Multiroom Airplay mit iOS

Auf iOS ist es mittlerweile immer noch nicht möglich, mit Bordmitteln mehrere Airplay-Lautsprecher anzusprechen. Einen Lautsprecher kann man problemlos über den Lockscreen oder z.B. die Music-App zur Ausgabe wählen. Für einen Raum mag das sicher genügen – wenn man aber mehrere Räume beschallen möchte, kommt iOS dort zumindest mit nativen Tools an seine Grenzen. Für mehrere Räume bzw. mehrere Lautsprecher gleichzeitig ist das Airplay-Protokoll bzw. der Protokollstack auch nicht ausgelegt worden. Da haben Sonos, Yamaha und Co. die Nase vorn, da es dort z.B. möglich ist, Mono/Stereo- und Raumgruppen zu erstellen. Das ist von Haus aus mit Airplay nicht möglich.

Airplay iOS 11
Airplay in iOS 11

Drittanbietertools & Apps

Mittlerweile gibt es durchaus brauchbare Drittanbieter-Apps. Die Auswahl ist umfangreich, ich möchte ganz gerne eine (kommerzielle) – aber sehr gute und sehr umfangreiche App für MacOS bzw. iOS vorstellen. Die iOS-App selbst kostet nichts, die MacOS/Windows-Variante ist kostenlos als Trial zu bekommen, lohnt aber zu kaufen. Für ca. 40 USD erhält man hier eine App, die sowohl auf Macs und auf PCs verwendet werden kann. Die Einzelversion (Mac oder PC) kostet rund 25 USD. Die App heißt Airfoil und kann hier bezogen werden. Als Zahlung wird. u.A. auch PayPal angeboten. Die App ist seriös und man erhält je Betriebssystem einen Lizenzkey, um die Trial-Version von den Limitierungen zu befreien.

Multiroom mit MacOS-Drittanbieter-Apps

Um andere Tonquellen als iTunes über mehrere Airplay-Lautsprecher wiederzugeben, muss mit Drittanbietersoftware gearbeitet werden. Das gilt für MacOS und Windows. Die Software Airfoil ist eine sehr gute – allerdings kostenpflichtige – Option, um das zu realisieren. Mein Anwendungsfall ist z.B. Musik von Spotify oder Amazon Music, die ich nicht nativ auf mehrere Lautsprecher gleichzeitig übertragen kann.

Airfoil kommt mit einer sehr gut gestalteten Oberfläche und vielen Funktionen daher, die alle ihre Daseinsberechtigung haben, nicht aber immer benötigt werden. Super ist die einfache Tonquellenauswahl, in der entweder alle Systemsounds, ein Line-In-EIngang vom Mac oder einzelne Applikationen ausgewählt werden können. Sind USB-Soundkarten bzw. USB-Mischpulte verbunden, kann auch von deren Input der Ton bezogen werden. Sehr cool für Musiker oder den “Heim-DJ”.

Airfoil auf MacOS

Neben der Auswahl von einzelnen Tonquellen können auch einzelne Lautsprecher und Ausgabegeräte angesteuert werden. Sehr charmant ist hier die Möglichkeit, Gruppen zu bilden, die z.B. für lokalen Sound plus eine oder mehrere Airplay-Quellen simultan genutzt werden können. Bravo! Sozusagen Sonos-Features für Airplay auf dem Mac. In den Einstellungen können die Gruppen erstellt und Lautsprecher zugewiesen werden. Zudem kann automatisch bei Start der App ein Default-Lautsprecher-Setup festgelegt werden. Das funktionierte in der Praxis sehr gut.

Airfoil: Einstellungen

Geht man etwas tiefer in die Einstellungen, offenbaren sich Optionen, wie die Anpassung von Sync je Lautsprecher, die sehr genau eine Latenzkorrektur bieten. Im Normalfall muss hier nichts eingestellt werden. Wenn jedoch ein Lautsprecher “hinterherhinkt”, ist die Option sehr wertvoll und auch über Bordmittel nicht verfügbar.

Airfoil: Latenzkorrektur

Wenn man bereits Airplay einsetzt und “nur” das Multiroom-Feature nachrüsten möchte oder einfach Airplay auch von anderen Soundquellen als der iTunes-App ansteuern möchte, ist Airfoil eine durchaus lohnenswerte Option. Wer allerdings ein vollständiges Multiroom-System anschaffen möchte, sollte sich Sonos, Denons HEOS oder Yamaha MusicCast mal genauer ansehen. Das funktioniert allerdings nur mit hauseigenen Produkten der Hersteller. Sonos ist auch dafür bekannt, die WLAN-Netzwerke massiv zu stören, da ein eigenes Mesh-Netz aufgespannt wird, was grade in städtischen Regionen durchaus störende Einflüsse auf das eigentliche WLAN haben kann. Empfehlung: Wenn Sonos, dann über Netzwerkverkabelung einbinden. Die anderen Systeme nutzen das vorhandene WLAN. Was alle Multiroom-Systeme als Limitierung haben:

  • Störeinflüsse, die das WLAN beeinflussen, können schnell die Kontinuität und Qualität der Wiedergabe beeinflussen
  • Ist das WLAN vollständig instabil, es treten häufig Verbindungsabbrüche auf, es fühlt sich “träge” an, dann sollte erst das WLAN optimiert werden
  • Wenn möglich, sollte für Airplay mit verkabeltem Netz gearbeitet werden, auch wenn nicht jeder Airplay-Lautsprecher einen Netzwerkport mit sich bringt

 

 

Multiroom mit iOS-Drittanbieter-Apps

Für die iOS-Welt gibt es die kostenlose Sattelite-App, die die Steuerung von Lautsprechern und Medienplayer vom iOS-Device aus möglich macht. Hier kann auch das iPhone als Lautsprecher gewählt werden. Es gibt eine weitere App, die den Sound vom iOS-Device auf mehrere Airplay-Lautsprecher bringt, die auch Gruppierungen von Airplay-Lautsprechern erlaubt, die ich in diesem Post aber nicht näher erläutern werde. Bei Interesse guck bei dem Anbieter Whaale oder suche im AppStore nach “Whaale Multiroom”.

Airfoil auf dem iOS-Device

Auch seitens iOS können die Tonquellen neu gewählt werden, wenn die App auf dem Mac läuft.

Meine eigenen Erfahrungen mit Airplay

Ich nutze mittlerweile seit über zehn Jahren Airplay zur Heimbeschallung. Airplay hat durchaus seine Vorzüge, Apple war einer der ersten Anbieter von netzwerkbasierten Audioübertragungslösungen für den Heimgebrauch. Airplay weist seit Jahren eine hohe Kompatibilität innerhalb des Apple-Universums und mittlerweile auch über Drittanbieter-Hardware sowie Software auf. Dort ist aber auch das Problem aus meiner Sicht zu suchen: Durch eine sehr lange und sehr umfassende Kompatibilität wurde der Standard Airplay lange nicht weiterentwickelt. Zuerst wurde die Neuerung auf der WWDC 2017 (Link zur Apple-Aufzeichnung der WWDC2017) mit der Vorstellung von Airplay in Version 2 vorgestellt, was allerdings noch immer nicht in iOS 11.3 implementiert worden ist.

Natives Airplay ohne Drittanbietersoftware

Funktioniert innerhalb des Apple-Kosmos sehr gut. Probleme machen teils Lautsprecher, die nur über das teils überlastete 2,4GHz-WLAN verfügbar sind. Hier treten ab und an Verbindungsabbrüche auf bzw. der WLAN-Lautsprecher verliert ab und an die Konnektivität zum sonst stabilen WLAN. Steuerung und Handhabung kann gut über die Remote-App von Apple erfolgen, in der auch Cover und die Playlist aufgerufen werden können. Lies hier mehr dazu. Im Gegensatz zu echten Multiroom-Lösungen ist Airplay eine kostengünstige Alternative mit den Limitierungen, die die Physik mit sich bringt.

Airplay & andere Ausgabemöglichkeiten mit Drittanbietersoftware

Bisher bin ich sehr zufrieden mit der Handhabung der Soundquellen und der Gruppierung der Lautsprecher innerhalb von Airfoil. Lediglich stört es manchmal leicht, dass es – aber für Airplay üblich – einen leichten Zeitversatz vom Start des Tons (click auf Play) bis zur Wiedergabe gibt. Die Trialversion streut irgendwann ein ganz ekliges Hintergrundrauschen ein, was einen freiwillig zum Kauf der App bewegt, wenn man es nutzen möchte.

Du möchtest noch einmal was Bestimmtes nachlesen?

  1. Airplay mit mehreren Lautsprechern über Bordmittel steuern
  2. Airplay mit mehreren Lautsprechern über Drittanbietertools steuern
  3. Meine eigenen Erfahrungen mit Airplay

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Apple/Raspberry Pi: Soundupgrade für AirPlay

Soundupgrade für AirPlay

Da der Raspberry Pi von Haus aus keinen besonders sauberen Klang über die interne Soundkarte hat, war ein Soundupgrade für AirPlay fällig. Also habe ich mal recherchiert, was man für nicht allzu hohe Kosten den Klang anhebt. Da ich das Case schon um den Pi herum habe, habe ich mich gegen die direkt verbundene HiFi-Karte entschieden.

Die Soundkarte

Meine Wahl

Entschieden habe ich mich für eine USB-Soundkarte, die über eine Kabelpeitsche genug Platz im Anschlussbereich des Pi über lässt, dass der USB-WLAN-Stick ebenfalls noch verbunden bleiben kann. Viele Soundkarten sind im “USB-Stick”-Design gehalten, sodass sie direkt am Panel recht viel Platz einnehmen und ggf. den Anschluss von weiteren USB-Geräten verhindern. Neben einer eigenen Lautstärkeregelung, Eingängen für Mikrofon und Headset bietet die USB-Soundkarte (Affiliate-Link: http://amzn.to/2hBNZlW) auch ein angenehmes Preis-Leistungsverhältnis. Für unter 10€ erhält man hier für die meisten Anwendungsbereiche einen mehr als ausreichenden Sound.

Alternativen

Wer gerne mehr Qualität haben möchte, kann auch gerne auf folgende Exemplare zurückgreifen:

Letztere USB-Soundkarte ist zwar die teuerste unter den dreien, bietet allerdings bereits einen integrierten Phono-Vorverstärker, sodass diese auch für den Betrieb an einem AV-Receiver ohne Vorverstärker geeignet ist. Für Leute, die viel Wert auf verlustfreien Sound legen, die oft z.B. FLAC-Files hören, ist die letztere Karte eine echte Empfehlung. Den meisten “MP3-Hörern” werden vermutlich auch alle anderen Karten genügen. Warum ich Soundkarten von Creative empfehle? Bisher habe ich mit dem Hersteller nur gute Erfahrungen gemacht. Man erhält qualitativ hochwertige Produkte zu einem fairen Preis. Zudem werden die Soundkarten mittlerweile von den meisten Betriebssystemen (incl. Linux-Derivate) problemlos erkannt.

Die Konfiguration

Um die externe Soundkarte am Pi in Volumio zu nutzen, muss sie im Webinterface unter dem Punkt “Playback Options” ausgewählt werden. Der Menüpunkt “Audio Output” hat standardmäßig die interne Soundkarte ausgewählt. Wichtig! Damit die Soundkarte unproblematisch erkannt wird, sollte der Pi beim Verbinden der Karte über USB nicht eingeschaltet sein. Es kann sonst sein, dass die Karte nicht sauber erkannt wird und daher auch nicht im Menü auswählbar ist.

Je nach Hersteller kann der Eintrag im Menü anders aussehen. Immer vorhanden ist “Audio Jack”, der Klinkenausgang der onboard-Soundkarte und “HDMI out”, was die Übermittlung an ein Display oder Fernseher via integrierter HDMI-Schnittstelle ermöglichen würde. Externe Soundkarten tauchen entweder mit der Kennzeichnung “USB:…” oder dem Namen der Soundkarte in diesem Menü auf. Ein Neustart ist nicht zwingend erforderlich, nachdem über den darunterliegenden Button “Save” die Auswahl bestätigt wurde, dennoch kann ein Neustart nach Konfigurationsänderung nicht schaden.

Fazit

Auch für relativ geringe Kosten kann der Raspberry Pi audiophilien Musikhörern ein angenehmes Klangerlebnis bescheren. Wer mehr Qualität und hochwertigeren Klang möchte, muss allerdings auch tiefer in die Tasche greifen. Für unter zehn Euro bekommt man eine klanglich MP3-/AAC-kompatible Soundkarte, die von Volumio unterstützt und ohne Probleme erkannt wird. Für 20€ aufwärts erhält man sich in Qualität und Preis steigernde USB-Soundkarten, die die AirPlay-Lösung “Raspberry Pi mit Volumio” auch für anspruchsvolle Hörer attraktiv macht. Das Soundupgrade für AirPlay lohnt sich in jedem Fall – egal, zu welcher der aufgeführten Soundkarten man greift.

iTunes: Multiroom-Sound via AirPlay

Nutzt man bereits in mehreren Räumen AirPlay-Lautsprecher, kann man damit gut pro Raum und über etliche Apple-Geräte Musik hören. Doch zumindest iDevices (iPod/iPhone/iPad) sind nativ nicht in der Lage, mit mehr als einem AirPlay-Speaker umzugehen. Grade für Parties zuhause oder einfach Beschallung in mehreren Räumen gleichzeitig gibt es einige, meist teure und weniger verbreitete Lösungen, die untereinander oft auch nicht kompatibel sind. AirPlay hat demgegenüber einen eklatanten Vorteil: Es ist zwar proprietär, allerdings ist der Standard deutlich weiter verbreitet, als manch Nischenlösung. Dazu kommt, dass in vielen Netzen mit Apple-Geräten bereits der ein oder andere AirPlay-fähige Lautsprecher, ein Apple-TV oder eine AirPort Express vorhanden ist. Auch bieten mittlerweile viele hochwertige Soundsysteme und AV-Receiver nativ AirPlay an, sodass eine breite Unterstützung bei aktuellen Geräten gegeben ist.

Wie alle drahtlosen Multiroom-Lösungen unterliegt allerdings auch Apples AirPlay Schwankungen des W-LAN und anderen Störeinflüssen. Für eine verlässliche Multiroom-AirPlay-Installation sollte also ein fundiertes verkabeltes und drahtloses Netzwerk vorhanden sein und die Störeinflüsse möglichst minimiert werden.

Voraussetzungen

Um AirPlay auf mehreren Geräten nutzen zu können, muss Deine Umgebung folgende Voraussetzungen erfüllen:

  • iTunes (Mac oder PC) mind. ab Version 10.5, besser neuer
  • Mehrere AirPlay-Speaker oder z.B. ein AppleTV oder eine AirPort Express (siehe Erfahrungen) plus weitere, AirPlay-fähige Geräte
  • Zum Fernsteuern ein iDevice mit Zugang zum AppStore und installierter Remote-App (Apple)

How to in drei Schritten

Sind die eingangs beschriebenen Voraussetzungen erfüllt, muss nur noch die Konfiguration der Lautsprecher vorgenommen werden. Bitte tu Dir, Deiner Familie und Deinen Nachbarn den Gefallen und teste es nicht nachts. Es ist erstaunlich, wie laut mancher AirPlay-Speaker sein kann. Standard-Einstellung bei neu hinzugefügten AirPlay-Medien sind nämlich 100% der möglichen Lautstärke.

Es ist egal, ob Du einen Mac oder einen PC hast – AirPlay funktioniert in beiden Fällen über iTunes. Zwar kann Mac OS auch mit AirPlay-Lautsprechern andere Soundquellen aus anderen Apps etc.  wiedergeben – aber dann nur auf maximal einer AirPlay-Station. Am PC kann nativ nur über iTunes direkt AirPlay genutzt werden.

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