Hallo und willkommen zurück. Wie versprochen folgt hier der 2. Teil der Dokumentation meines kleinen (Groß-)Projektes: Die Zusammenstellung der Hardware für den Nettop-PC.
Der Nettop, der im Tisch installiert werden soll ist nicht der leistungsstärkste – das sollte er aber wohlgemerkt auch nicht sein. Diesen Blogeintrag tippe ich übrigens grade mit genau diesem Rechner. Als Anwendungsgebiete habe ich mich auf Browsing, Wiedergabe von Diashows und dem ursprünglichen Gedanken, der Musikwiedergabe beschränkt. Da meine Musikbibliothek und Fotosammlung mittlerweile eine enorme Größe erreicht haben, habe ich die Dateien auf einem NAS (kurz auf einer Festplatte im Netzwerk) gespeichert, was eine große interne Festplatte unnötig macht. Meine Hauptkriterien waren:



– geringer Platzbedarf (Mini-ITX-Mainboard, kleines Gehäuse)
– möglichst günstig, trotzdem zukunftsorientiert
– WLAN onboard
– digitaler Audioausgang (Wiedergabe per S/P DIF über Toslink oder Koaxial)
– möglichst leise, wenn nicht sogar vollständig passiv gekühlt
– geringer Stromverbrauch
– möglichst viele Anschlussmöglichkeiten


Zusätzlich habe ich alle potentiellen Systeme ebenfalls auf folgendes getestet:
– flüssige Filmwiedergabe (möglichst schon 1080p-Videos)
– Verwaltung von mehreren Threads/Multitasking
– WLAN-Standard, USB-Standard (möglichst schon 3.0)

Aufgrund des gewünscht geringen Stromverbrauchs kamen also nur entweder Notebooks, Netbooks oder Nettops in Frage. Ein Desktop-PC kam aus kostentechnischen, logistischen und akustischen Gründen nicht in Frage. Außerdem liegt der Stromverbrauch eines Desktop-PCs mit mittlerweile 450-650W-Netzteilen selbst im Idle, also während des unproduktiven Nichtstuns bei ca. 120-240W. Da Notebooks/Netbooks meist über ein 65-90-Watt Netzteil verfügen, können sie diesen Verbrauch nicht erreichen. Noch besser kommen Nettops dabei weg: Mit einer Maximalleistungsaufnahme von 40W liegen Nettops vom Verbrauch her am besten.
Allerdings jetzt noch einen bereits 4 Jahre alten Intel-Atom-Prozessor wählen? Die meisten Nettops verfügen außerdem über keinen digitalen Audioausgang und über wenig Anschlussmöglichkeiten. Also ging die Suche von vorne los. Nettop oder doch Netbook günstig bei Ebay schießen? Wenn ein Nettop, was für eins, wieviel will ich maximal ausgeben und was muss es können? Lohnt es sich in alte Technik zu investieren? Viele Fragen kamen dabei auf. Das wichtigste war ein finanzielles Limit. Die Obergrenze habe ich bei 220€ gesetzt. Für einen vollständigen PC wenig, für alte Hardware viel Geld. Außerdem wollte ich eigentlich alles selbst zusammenbauen – auch den Rechner.


Die Kartons von Mainboard, Festplatte und Gehäuse
© 2011 by nugaxstruxi
Die Gehäusefront: HDD-LED (gelb), Power-LED (blau), 2x USB 2.0 und An/Ausschalter genau wie Reset als Wippschalter. © 2011 by nugaxstruxi
Lieferumfang des Zotac-Mainboards:Mainboard mit APU, WLAN-Antennen, SATA-Kabeln und DVI2VGA-Adapter.
© 2011 by nugaxstruxi

Entschieden habe ich mich letztendlich für ein Mini-ITX-Board von Zotac mit einer APU von AMD, einer AMD E-350 1,6Ghz Dualcore-APU (CPU und Grafikprozessor in 1) und 2 DDR3-Slots. Das Board ist vollständig passiv gekühlt und kommt mit einer Größe von 17x17cm sehr klein und fein daher. Das Board ist im Jahr 2011 erst erschienen, ist aber mit einem Preis von 130€ das beste im Preis-Leistungs-Verhältnis und bietet in dieser Geräteklasse momentan die beste Performance. Außerdem ist die Anschlussvielfalt enorm:
PS2, 4x USB 2.0+2x USB 2.0 intern/für die Frontblende, 2x USB 3.0, 1x USB 3.0 intern, eSATA, GLAN, Toslink-Audio, 7.1 Surround-Sound, DVI, HDMI 1.3a und Displayport. Intern sind 4 SATA-Ports angelegt. WLAN-Empfang wird durch 2 Antennen gut verstärkt. Ein Noname-ITX-Gehäuse mit externem Netzteil habe ich mir dazubestellt und 4GB DDR3-RAM. Die Festplatte ist 2,5″ groß und fasst 640GB Daten. Folgend die Montage der Komponenten.


Das Kabelgewirr im Gehäuse. © 2011 by nugaxstruxi
Nachdem die Komponenten ausgepackt und bestaunt wurden, habe ich mich sofort an das Zusammenstellen der Konfiguration gemacht. Um Schäden an den Komponenten zu vermeiden habe ich eine geerdete ESD-Matte verwendet. Nur so kann ausgeschlossen werden, dass  die Bauteile keinen Schaden beim Kontakt nehmen.
Netzteil des Nettops. Maximale Leistungsaufnahme: 65W © 2011 by nugaxstruxi

Die Anschlussvielfalt ist enorm – vor allem zu dem Preis.
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Zum WLAN-Betrieb sind die beiden roten Schutzkappen auf den Antennensockeln zu entfernen und die Antennen festzuschrauben. Jede Antenne hat mehrere Rasten zur Höhenverstellung und ist variabel seitlich drehbar.
Das Mainboard zur Draufsicht: Ein großer Aluminiumkühlkörper  mit Zotac-Logo, eine Mini-PCI-WLAN-Karte mit angeschlossenen Antennen (hier sehen Sie ein WLAN-Kabel 😉 und SATA/USB/Sound-Anschlüsse auf der Unterseite. Oben rechts die freien Speicherslots. Verdeckt ist der interne USB 3.0-Anschluss. © 2011 by nugaxstruxi
Der vollständig zusammengebaute Rechner. © 2011 by nugaxstruxi
Nach einem fummeligen Zusammenbau (es ist nicht wirklich viel Platz im Gehäuse) ist der PC startbereit und kann nach Installation und Konfiugration in den Tisch integriert werden. Bis es soweit ist, nutze ich ihn als Desktop-PC, da der Maximalverbrauch bei 42W liegt, beim normalen Tippen mit Hintergrundmusik und viel grafischem Schnickschnack liegt der Verbrauch bei grade mal 29W (!!!). Das nenn´ ich Green IT!
Später folgen die beiden letzten Berichte zum Thema Ambitable. Ich hoffe, euch hat der Artikel gefallen. Wenn dem so ist, dann vergebt doch ein “Like” oder ein “+1”. 

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