Lange gewartet, zwischendurch immer wieder ein bisschen gewerkelt und nun fertig gestellt: Der Tisch hat seine finale Form angenommen, Optik und Haptik wirken wesentlich “professioneller” und ich muss sagen, dass ich mittlerweile liebend gern die Oberflächen und Rundungen des Tisches streichle. Geschraubt, gebohrt, gesägt, gedübelt, gefeilt, gefräst, eingepasst, korrigiert, wieder eingepasst, gefeilt, gesägt, eingepasst, korrigiert…und so weiter. Einige Schritte waren zwingend notwendig, einige waren “nice2have”, andere wiederum waren von mir so gewollt. 


Seit dem letzten Beitrag vor fast zwei Jahren habe ich einige Veränderungen vorgenommen.
Die Unterseite der Tisch-Mittelplatte mit Display und Revoltec-LED-Einheit zur stimmungsvollen Beleuchtung. © by nugaxstruxi
Von unten betrachtet habe ich die LEDs fest angebaut, die mit der Logitech Harmony-Fernbedienung konfigurierbar und vollständig justierbar sind, was Farbton, Helligkeit, Farbänderungen und die Farbmischung angeht. 


Der Controller spricht die LED-Leisten über USB an und wird über einen Infrarot-Sensor gesteuert. © by nugaxstruxi
Die Beleuchtung setzt sich aus einem Controller, einem Infrarot-Empfänger und zwei LED-Multicolor-Leisten zusammen, die über USB am Controller zusammenlaufen.


Damit das Kabelgewirr etwas eingedämmt wird, habe ich die Kabel mit Kabelbindern und Draht an der Unterseite der Tischplatte befestigt. Der Controller ist mit Doppelseitigem Klebeband an der Unterseite der seitlichen Tischplatte befestigt, die LED-Leisten mit mitgelieferten Plastik-Clipsen festgeschraubt.

Auch wurden weitere Kabelkanäle hinzugefügt. © by nugaxstruxi


Außerdem wurden einige Kabelkanäle innen befestigt, um dem Kabelsalat den Kampf anzusagen. Da diese im Normalfall nicht sichtbar sind, ist die Optik in diesem Fall etwas vernachlässigt worden.

Die Schublade war eine Herausforderung per Excellance. Hut ab an alle Tischler und Schreiner, die sich mit solchen Problematiken auseinandersetzen müssen. 


Der Griff war schnell angebracht. Er wird von innen nach Anbohren, um die Schrauben zu versenken gegengeschraubt. © by nugaxstruxi
Gesägt waren die Teile sehr schnell, auch das Abfeilen von Graten an den Schnittkanten ging relativ zügig vonstatten. Ich habe die Seitenteile auf das untere Holz gedübelt und mit Holzleim fixiert. Leider hat sich dabei witterungsbedingt in der Garage eine zu hohe Luftfeuchtigkeit gebildet, weshalb sich die Grundplatte leicht verbogen bzw. verzogen hat.


Nach viel Nerven- und Körpereinsatz hat die Schublade endlich ihre gewünschte Form erreicht. © by nugaxstruxi
Mit Leimzwingen und etwas Geduld habe ich das Holz ungefähr wieder in Form bringen können. Die Frontplatte hat danach ungefähr auf das restliche Konstrukt gepasst, musste aber auch noch weiterhin fixiert und geleimt werden. Damit keine Schrauben sichtbar sind, habe ich die Holzplatten von unten mit Spax-Schrauben fixiert. Die kugelgelagerten Auszüge für die Schublade waren die nächste Herausforderung. Da ich nicht millimetergenau gesägt hatte, musste ich beim ersten Befestigen 40-Heb-Auf spielen und alle 80  Kugellager (2x 20 Kugeln pro Seite) einsammeln und mit Zangen und Schlitzschraubendrehern wieder in die Auszüge drücken. Nach mehreren Stunden nervenzerrüttelndem Gefriemel und Gefrickel sind nun wieder bis auf 3 Kugeln alle wieder im Lager. Nach einigen weiteren Stunden hat die Schublade auch ungefähr abschließend zu den Tischbeinen gehalten.


Nun folgte das Abschleifen in mehreren Durchgängen. Mit Bandschleifer und Schleifpapier in unterschiedlichen Stärken habe ich von grob nach fein den Tisch mehrmals überall abgeschliffen. Schwierig waren vor Allem die unteren Kanten und der Bereich um Steckdosen und Schalter herum.


Der präparierte Tisch zu Beginn des Schleifprozesses. Die Steckdosen und Schalter sind abgeklebt, um Schleifstaub fernzuhalten. © by nugaxstruxi
Die Schublade musste ich bis auf die Frontseite und die Kanten komplett mit Hand abschleifen. Deshalb hat der Vorgang etwas mehr Zeit, als zuerst erwartet, in Anspruch genommen.


Der zweite Durchgang. © by nugaxstruxi
Schleifpapier habe ich in den Körnungen 60, 80, 100, 120, 180 verwendet. Bei jedem Durchgang musste der Tisch überall geschliffen werden. Unebenheiten konnten so Stück für Stück und die Patzer vom vorherigen Schleifgang mit dem jeweils feineren Schleifpapier ausgemerzt werden.


Durchgang Nummer 5: Nun sieht man deutlich den Unterschied. © by nugaxstruxi
Beim Fünften und letzten Durchgang fühlt sich die Oberfläche schon sehr final an. Es folgt noch das Ölen, damit der Tisch haltbarer und langlebiger ist.


Ölung die Erste. © by nugaxstruxi
Das Holz verfärbt sich leicht dunkel. Damit wirklich der ganze Tisch mit Holzöl benetzt ist und sich keine Lücken bilden, die Angriffsfläche für Feuchtigkeit und weitere Holz-Feinde bieten, steht ein weiterer Ölungsdurchgang an.


Drinnen wird nun auch die Mittelplatte mit Display von allen Seiten gründlich geölt. Am Display selbst ist Vorsicht geboten. © by nugaxstruxi
Für den Schleif- und Ölungsvorgang habe ich die Mittelplatte entnommen, um Beschädigungen am Display und der weiteren Elektrik zu vermeiden und vor allem jede Oberfläche mit dem Öl zu versiegeln. 


Ambitable in finaler Fassung ohne Verkabelung. Man sieht einen deutlichen Unterschied zur “Betaphase”. © by nugaxstruxi
Der Tisch hat nun Gestalt angenommen. Möglicherweise ersetze ich den PC durch etwas noch kompakteres wie z.B. einen Rasperry Pi oder ähnliche Mini-Rechner. Die Kanten sind rund geworden, die Gefahr, nachts beim Gegenlaufen ein offenes Bein oder einen angeknaxten Fuß zu bekommen ist dadurch erheblich minimiert worden.


Weiche Kanten minimieren den Schmerz beim Gegenlaufen im Dunkeln erheblich. © by nugaxstruxi
Auch die Spalt-Kanten sind weicher als zuvor geworden, was ein angenehmeres, weicheres Gefühl beim Drüberfassen aufkommen lässt. Die Haptik bekommt mindestens fünf Sterne, die geölte Optik lässt nun die Maserung wesentlich intensiver wirken. 


Ecken und Kanten wirken geölt edler, die Haptik ist ebenfalls hochwertiger, also im “Rohzustand”. © by nugaxstruxi


Wie Euer Eindruck ist, weiß ich nicht. Sicher gibt es Leute, denen diese Optik mehr oder weniger zusagt, meinem Geschmack entspricht es auf jeden Fall – und das ist die Hauptsache.

In weiteren Beiträgen werdet Ihr noch kleine Anpassungen und Verbesserungen finden, für mich ist das Projekt des Tischbaus allerdings an dieser Stelle abgeschlossen. Anmerkungen, Empfehlungen oder konstruktive Kritik nehme ich gerne entgegen. Entweder kommentiert Ihr den Blogeintrag, mailt mir oder twittert mich an.


Hier eine Übersicht aller Posts zu diesem Thema:

Wie kam ich auf die Idee?
Ambitable – Couchtisch mit integriertem Display und mehr – Teil 1/4 

Was für Anforderungen hatte ich an die Hardware?
Ambitable – Couchtisch mit integriertem Display und mehr – Teil 2/4 

Wie entstand der Tisch an sich?
Ambitable – Couchtisch mit integriertem Display und mehr – Teil 3/4 

Wie sieht der fertige Tisch aus?
Ambitable – Couchtisch mit integriertem Display und mehr – Teil 4/4