Kategorie OS X

iPush: Komfortgewinn, aber eindeutiges Sicherheitsrisiko

“Hallo Internet! Mein Name ist iPush und ich möchte gerne mit Dir reden. Genau, wie mit iOS- Android und OS X-Geräten.” So ungefähr könnte ein deutscher Werbeslogan für den iPush-HDMI-Stick lauten. Ich war sehr interessiert an dem Produkt, da es laut Werbung im Internet und Produktbeschreibungen bei Amazon und Co. das Teilen von Display- und Audio-Inhalten über die Protokolle und Zertifikate DLNA, Airplay und Miracast unterstützt. Dadurch ist die Wiedergabe von Musiktiteln, lokalen und aus dem Internet gestreamten Videos von Smartphones und Tablets mit Android- und iOS-Betriebssystem und dem Desktop-Betriebssystem Mac OS X kabellos möglich.
iPush-WLAN-Empfänger:
Frontseite der OVP © 2013
by nugaxstruxi
Rückseite der OVP: Alles spricht mit dem TV! © 2013 by nugaxstruxi

 

 

 

Beim ersten Entpacken fällt die aufgeräumte und nicht zu üppig gestaltete Originalverpackung ins Auge: Ein Klettverschluss hält die Frontabdeckung an der Pappschachtel fest. im Exposé ist der HDMI-Stick gut zu greifen in einer Plastikfolie eingebettet. Die Funktionen des Sticks sind auf der linken Seite des Exposés aufgeführt. Im Packungsinhalt findet man einen 220V-Netzstromadapter, der dem Apple-Pendant sehr ähnelt, eine HDMI-Verlängerung, ein Micro-USB-auf-USB-Kabel, eine Kurzanleitung auf englisch und chinesisch und natürlich der HDMI-Stick.

 

Das Innenleben der OVP präsentiert sich aufgeräumt.
© 2013 by nugaxstruxi
Stark an Apple-Produkte angelehnt:
Auch der 220V-Adapter
© 2013 by nugaxstruxi
Packungsinhalt: 220V-Netzstromadapter, USB-2-Micro-USB-Kabel,
HDMI-Verlängerung und Kurzanleitung liegen dem HDMI-Stick bei
© 2013 by nugaxstruxi
Der Empfänger-Stick wird über Micro-USB mit einer Spannung von 5V versorgt. Wenn der Fernseher eine solche USB-Buchse bereitstellt, kann diese genutzt werden, ansonsten muss auf das 220V-Netzteil zurückgegriffen werden. Erster Nachteil: Wenn man direkt neben dem TV keine Steckdose zur Verfügung hat und der Fernseher über keinen USB-Port mit einer Ausgangsspannung von 5V verfügt, benötigt man eine USB-Verlängerung. Das mitgelieferte Kabel ist nur einen halben Meter lang. Kaum ist das USB-Kabel angeschlossen, wird ein WLAN-Netzwerk mit der Bezeichnung “iPush-A…” sichtbar, das sich aus den Ziffern “iPush-” und den letzten 6 Ziffern der MAC-Adresse des WLAN-Moduls zusammensetzt. Standardmäßig wird das IP-Netz 192.168.43.0/24 gewählt, was den Anweisungen auf dem Display vor dem Verbinden entsprechend einfach zu konnektieren ist. 

Die Sicherheit weicht dem Komfort
© 2013 by nugaxstruxi

Dieses WPA2-verschlüsselte WLAN ist mit einem nicht abänderbaren Passwort mit geringer Sicherheitseinstufung versehen. Es werden nur Zahlen, keine Buchstaben in Groß- und Kleinschreibung, sowie keinerlei Sonderzeichen verwendet. Das Schlimmste daran ist aber: Es wird, sobald man das iPush-WLAN mit dem privaten WLAN über die sehr spartanische Web-GUI verbunden hat, wird eine Default-Route auf das Gateway – also in den meisten Fällen in Heimnetzwerken zum Router angelegt. Es handelt sich hierbei nicht etwa um einen exklusiven Zugriff nur auf diese IP, sondern einen Vollzugriff auf jeden Netzteilnehmer im Heimnetz. Somit können Wardriver relativ einfach in das gesamte Netz eindringen, ohne die (meist bereits von Werk aus erheblich sicheren) WPA2-Verschlüsselung zu knacken oder mit entsprechenden Tools versteckte WLANs ausfindig zu machen. Aus meiner Sicht ist das ein No-Go, womit der Stick von mir nur für reine Bild-/Video-Präsentationen genutzt wird, da dafür keine Internet-Verbindung notwendig ist. Nachteil: Musik, Fotos und Videos aus der Cloud können währenddessen nicht wiedergegeben werden, wenn sie nicht lokal gespeichert sind.

Android-App: Sieht nach mehr Funktion
aus, als sie wirklich bietet. © 2013 by
nugaxstruxi
Auch die im Appstore- und im Google-Playstore kostenlos verfügbar ist, weist Schwächen auf:
Wenig Auswahlmöglichkeiten für die Wiedergabe und statt in die App eingebetteter Einstellungen für das WLAN und die Wiedergabe findet nur ein App-interner Webaufruf der sehr mageren Web-GUI statt. Interessant ist der Preis von ca. 28€, wenn man wirklich nur Bilder, Musik und Videos z.B. auf Partys oder nach einem Urlaub auf einem großen Display zeigen möchte. Das funktioniert mit etwas Verzögerung beim ersten Start tadellos. Ein vollwertiger Ersatz für ein Apple-TV oder andere Set-Top-Boxen ist dieser Stick allerdings bei weitem nicht. Das größte Manko ist aus meiner Sicht die Verbindung der Netzwerke ohne Sicherheitseinstellmöglichkeiten, ein relativ einfach zu erratendes Passwort, was nicht abgeändert werden kann und der Zugriff auf jeden Client im Heimnetz von diesem Netzwerk aus. Sicherlich kann man eine Firewall dazwischen setzen, die den Zugriff einschränkt – doch leider wäre das nur ein Tropfen auf den heißen Stein und wer kann/möchte in seinem Heimnetz zusätzlich eine Firewall-Appliance implementieren, nur um solche Funktionen ohne Sicherheitsbedenken zu nutzen. Das Gerät funktioniert, bringt allerdings kein ein angenehmes Sicherheitsgefühl mit sich und ist für den Dauereinsatz im Netzwerk nicht empfehlenswert.
 
– nugaxstruxi
 

Eingefügte Bilder  und Screenshots sind vom Autor erstellt und unterliegen dem Copyright. 
© by nugaxstruxi

Apple OS X 10.9 Codename Mavericks

Seit Mittwoch, den 23.10.2013 ist es so weit: Apple hat sein neues Desktop-Betriebssystem OS X in Version 10.9 mit dem Codenamen “Mavericks” veröffentlicht. Ich habe den Download über den AppStore gestartet. Es wird erst eine App heruntergeladen, die das OS X Logo trägt. Der Download ist ca. 5,29 GB groß und dauert entsprechend der Internetverbindung länger oder kürzer.

Ich bin gespannt, was das Betriebssystem für Neuerungen mit sich bringt – und ob es verschlimmbessert wurde. Die Karten-App und iBooks haben nun einen Platz in Apples Desktop-Betriebssystem erhalten. Die Planung einer Route soll nun komfortabel am Mac möglich sein und über die Cloud aufs iPhone übertragen werden, damit die Navigation davon umgehend startet.  Es wird mit Mavericks ein iCloud-Schlüsselbund eingeführt, der das Speichern von Passwörtern in der Cloud ermöglicht – natürlich verschlüsselt, aber die Frage ist, wer darauf Zugriff hat ob ich es wirklich nutzen werde steht auf einem anderen Blatt. Natürlich haben auch Safari und einige On-Board-Apps Verbesserungen erfahren. Auch von Vorteil ist die Unterstützung mehrerer Bildschirme, was zwar bisher auch ging, nun aber komfortabler möglich sein soll.
OS X 10.9: Mavericks im AppStore von Apple 
Was ich jetzt schon sehr begrüße ist die Unterstützung von mehreren Finder-Tabs in einem einzigen Fenster. Es kann verwirren oder die Arbeit erheblich einfacher machen – je nach Umsetzung hoffe ich auf eine Arbeitserleichterung. Die Navigation im Finder ist schon relativ gut, aber Tabs gibt es nicht seit erst seit gestern. Ich finde, diese Neuerung ist mehr als Überfällig gewesen.

Sobald ich das Betriebssystem ausgiebig testen und vor allem herunterladen (…) konnte, aktualisiere ich meinen Post.

– nugaxstruxi

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© by nugaxstruxi
Update vom 27.10.2013, 11:00 Uhr

Bereit für´s Update? 

Nach Problemen mit meinem ISP und ausgiebigem Troubleshooting, was zusätzlich ein Netzwerkkabel als defekt enttarnt hat, konnte ich gestern endlich das Update herunterladen – erstaunlich schnell sogar. Kaum waren die Daten heruntergeladen, bot mir der Mac freundlich die Aktualisierung von OS X an. Zur Sicherheit fuhr ich vorher ein manuelles und ein TimeMachine-Backup, um im Falle eines fehlgeschlagenen Updates Zugriff auf meine Daten zu haben.


Nicht lange gewartet habe ich, bis ich “fortgefahren” bin und die Installation gestartet habe. Es sind nur wenige Dinge, wie die Zielfestplatte z.B. abgefragt worden, bevor die Installation fortgesetzt wurde. Dann kam die Ernüchterung: Noch ca. 45 Minuten verbleibend. Die Zeitangabe ist nach ca. 15 Minuten erhöht worden auf “ungefähr eine Stunde”, was bei mir erste Zweifel aufkommen ließ, ob die Installation erfolgreich abgeschlossen werden würde.

Installation von OS X Mavericks nach dem Download 

Die Installation lief mit zwei Neustarts problemlos durch und der Mac meldete sich nach dem letzten Neustart wieder mit einem leicht veränderten Logon-Screen zur Anmeldung. Die folgenden Fenster enthielten einige Abfragen: Apple-ID, Mailkennwort und Nutzung vom iCloud-Schlüsselbund. Letztendlich muss es jeder für sich entscheiden, ob er solche Dienste nutzt. Ich habe der Nutzung nicht zugestimmt, da ich mir meine Kennwörter für gewöhnlich sehr gut merken kann und sie nicht in Cupertino auf mehreren Servern ablegen möchte.

Gleich positiv aufgefallen ist mir die verbesserte Performance und verkürzte Ladezeiten – allerdings erst, wenn der Mac bereits hochgefahren ist. Das Laden der Apps nach einem Kaltstart dauert nun einen Tick länger. Ebenfalls positiv aufgefallen sind mir die Tabs im Finder. Nicht nur mit der Kombination aus [cmd]+[shift]+[t], sondern auch über die Tastenkombination [cmd]+[t] lassen sich neue Tabs innerhalb eines Fensters öffnen. Das Wechseln zwischen diesen Tabs funktioniert entweder per Klick auf den Reiter oder über die Tastenkombination [ctrl]+[TAB]. Schließen kann man die Tabs über das kleine X am Rand des Tab-Reiters oder über die Tastenkombination [cmd]+[w]. Sehr gelungen, bewährte Tastenkombinationen und eine gewohnte Anordnung der Tabs innerhalb der Fenster.

Finder: Ab jetzt mit Tabs und Tags 
Kartendienst von Apple nun auch auf
dem Mac

Der Kartendienst greift auf eine Historie aus der iCloud zu, sodass auch zuletzt gewählte Ziele, die über das iPhone angesteuert wurden, auf dem Mac erscheinen. Pluspunkt! Ansonsten verhält sich die App relativ unspektakulär. Wirklich vorteilhaft ist das Einblenden von Verkehrsinformationen über einen kleinen Button am linken Fensterrand. Die Daten basieren auf den aktuellen Verkehrsinformationen von TomTom – wie die Daten, die dem iPhone bei der Routenberechnung zur Verfügung stehen.

Die Informationen sind sehr detailreich und helfen ungemein bei der Planung längerer Fahrten. Grade, wenn man mehrere Zwischenziele einfügen möchte, ist die “Vorplanung” am Mac eine angenehme Alternative zum Tippen am iPhone. Gut gemacht, Apple!

Aktuelle Verkehrsinformationen verfügbar zur Routenplanung am Mac

Eine Überarbeitung hat auch der Kalender erhalten: Das Layout ist etwas übersichtlicher und hübscher geworden und es werden nun auch Karteninformationen in die Termine eingebunden. 

An dieser Stelle möchte ich auf Probleme beim Update auf Mavericks hinweisen, auf die ein Leser mich aufmerksam gemacht hat:

Beim Umstieg von eBooks, die in iTunes gepflegt waren auf Apples iBooks gehen sämtliche Metadaten (Autor, Veröffentlichungsdatum, Lesezeichen etc.) verloren. iBooks auf dem Mac übernimmt anscheinend nur problemlos digitale Bücher, die bereits in der iCloud liegen. Ich habe das Szenario ähnlich verfolgen können: Selbst importierte eBooks werden nicht übernommen, zwei Exemplare, die ich bereits bei Apple in iTunes gekauft bzw. gratis “erworben” habe, wurden problemlos mit allen Metadaten importiert. Ob das so gewollt ist, kann ich nicht beurteilen, möglich wäre es, um den Nutzer an iTunes zu binden, kundenorientiert ist diese Implementierung allerdings nicht. Der Leser machte mich außerdem aufmerksam auf die Bearbeitungsmöglichkeiten in iBooks: Fehlanzeige! Mit der App iBooks Author scheint Apple das kompensieren zu wollen – wobei der Fokus dabei auf dem Erstellen eigener Bücher liegt. Danke für die Rückmeldung!

Neu ist zwar oft, aber eben nicht immer besser. Einige Neuerungen sind wirklich gelungen, andere sind nicht auf den ersten Blick erkennbar und wieder andere bedürfen noch etwas Weiterentwicklung, aber alles in allem erhält man für lau einige sehr nützliche Neuerungen.

Wenn Euch weitere Auffälligkeiten auffallen, freue ich mich über jede Resonanz. Schreibt´s in die Kommentare oder nutzt das Kontaktformular an der Seite links der Posts.

Die offizielle Seite von Apple zu den Neuerungen in Mavericks findet Ihr hier.
– nugaxstruxi

Eingefügte Screenshots  sind vom Autor erstellt worden und unterliegen dem Copyright. 
© by nugaxstruxi
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