Kategorie Methodik

Zieldefinition nach S.M.A.R.T.-Prinzip

Oft setzt man sich Ziele, die nicht greifbar sind. Man sollte die Zieldefinition – sowohl dienstlich als auch privat – möglichst genau verfassen. Das schafft Klarheit, schafft Verbindlichkeiten und vermeidet Diskussionen und Streit über Inhalte oder den zeitlichen Horizont.

So geht´s

Ziele sollten immer folgende Parameter aufweisen. Wenn nicht, bitte neu formulieren:

Spezifisch (specific)

Um eine möglichst genaue Definition von dem zu erhalten, was am Ende das Ergebnis sein soll, sollten die Formulierungen spezifisch und nicht zu generell gehalten sein. Hat man keine Möglichkeit, das Ziel genauer zu greifen, ist es vielleicht kein Ziel, sondern nur eins der Zielkriterien.

Messbar (measurable)

Um den Grad der Zielerreichung greifbar zu machen, sollte eine Zielformulierung immer messbar sein. Das kann von einem einfachen “erreicht/nicht erreicht” bis hin zu Prozentanteilen oder weiteren Indikatoren reichen. Hauptsache, man kann feststellen, ob und wie sehr ein Ziel erreicht wurde.

Annehmbar / Erreichbar (achievable)

Nicht über´s Ziel hinausschießen! Betrifft auch den folgenden Punkt. Die Ziele sollten von einem selbst (oder vom eigenen Unternehmen/Team…wasauchimmer) erreicht werden können. Ist das nicht der Fall, hat man zwar eine Vision vor Augen, wird aber mit der Zeit demotiviert, da das Ziel evtl. nie erreicht werden kann.

Realistisch (realistic)

Wie auch oben genannt, sollte das Ziel nicht zu weit gegriffen, zu hoch gestapelt sein. Aber auch zu niedrig gesetzte Ziele können negative Effekte haben; Das Erreichen eines Zieles wird bei öfterer Zielerreichung ohne Anspruch langweilig, scheint nicht mehr besonders zu sein. Das senkt die Motivation und gleichzeitig die mögliche Leistungsfähigkeit von uns Menschen.

Terminiert (time framed)

Ihr kennt das… Man nimmt sich etwas vor, hat eine Vision vor Augen aber kriegt sich nicht aufgerafft, es endlich anzugehen – oder es kommt immer etwas dazwischen. Ob das ein wichtiges Meeting mit einem Kunden, das Aufräumen des Kellers oder der Besuch von Bekannten und Verwandten ist – das kommt immer wieder vor. Doch wenn man ein klares Ziel zeitlich fixiert, kann man dem effektiv entgegenwirken. Dabei kann der Zeitrahmen auch größer gefasst sein (z.B. “im nächsten Monat/Jahr”), sofern es nicht zu weit in der Ferne angesiedelt wird. Weiter als ein bis drei Jahre ist oft nur schwer und vage planbar. Dennoch sollte man eine Vision, ein langfristiges Ziel ins Auge fassen, das vielleicht noch Gestalt annehmen muss, aber schon als Gedanke existiert.

Tips für erfolgreiches Selbstmanagement

Es hilft, ein Ziel in einem oder zwei kurzen Sätzen festzuhalten. Wenn man z.B. ein Jahr später erneut draufschaut, erkennt man, ob Ziele erreicht worden sind oder nicht. In Unternehmen wird dieser Vergleich (SOLL/IST) meist in der Personal- und Unternehmensentwicklung eingesetzt. Meist wird bei erreichten Zielen ein Bonus (monetär, Urlaub oder andere Goodies) ausgegeben, wohingegen bei nicht erreichten Zielen die Ursache gesucht wird und Wege gefunden werden, die Unwegsamkeiten bei der Zielerreichung aus dem Weg zu räumen. Das können Schulungsmaßnahmen sein oder auch eine Änderung in der Führungskultur. Aber zurück zum Thema.

Tu´ Dir den Gefallen, nimm Dir eine leere DIN A4-Seite aus dem Drucker und überlege Dir, was Du schon lange tun wolltest und was Du tun solltest. Formuliere nun für jeden Punkt einen Stichpunkt nach folgendem Schema:

Spezifisch (specific) Was genau will ich erreichen? [Deine Antwort]
Messbar (measurable) Wie kann ich die Zielerreichung messen? [Deine Antwort]
Annehmbar (achievable) Kann ich/Können wir das schaffen? [Deine Antwort]
Realistisch (realistic) Ist das Ziel realistisch? Zu hoch? Zu tief? [Deine Antwort]
Terminiert (time framed) Wann soll das Ziel erreicht sein? [Deine Antwort]

Und? Werden die Ziele klarer? Gut, dann halte sie fest, um später zu schauen, ob Du sie tatsächlich in der Dir gesetzten Zeit erreicht hast. Wenn nicht, gehe in Dich und frage Dich, was Du tun kannst, um das Ziel zu erreichen. Und dann formulierst Du Deine Ziele neu. Mit aktuellen Erkenntnissen.

Deine Erfahrungen kannst Du gerne mit mir und anderen Lesern in den Kommentaren teilen.

Projektmanagement mal anders…

Momentan nehme ich an einer Weiterbildung zum IHK-Projektleiter teil. In diesem Kontext bin ich wieder auf eine sehr treffende und humorvolle Darstellung unterschiedlicher Perspektiven auf Anforderung und Umsetzung in Projekten gestoßen.

Meine bisherige Erfahrung mit Projekten bestätigt diese Darstellung voll und ganz.

Quelle: www.chilitos.de

Bildquelle: www.chilitos.de

Was hier heraussticht: Jeder Projektbeteiligte hat unterschiedliche Ansichten, Meinungen, Erfahrungen. Daraus ergeben sich teils vollkommen unterschiedliche Zielbilder und Ergebnisse. Es ist unglaublich wichtig, in einem Projekt

  • den Projektrahmen genau zu definieren,
  • Ausschlüsse aus dem Projekt festzulegen (out-of-scope),
  • ein oder mehrere feste Ziel(e) zu definieren.

Es ist dafür erstmal egal, nach welchem Standard – DIN, PMI, GPM… man geht. Eine genaue Abgrenzung hilft, den Umgang mit Projekten zu vereinfachen und gibt allen Beteiligten einen klaren Handlungsrahmen. Der Auftragnehmer muss somit nicht mehr leisten, als definiert, wohingegen der Auftraggeber auch nicht mehr einfordern kann – dennoch aber mindestens das erhält, wofür er zahlt.

Wo findest Du Dich wieder? Schreib’s in die Kommentare. 🙂

Certified: ITIL (R) Foundation

Vor Kurzem habe ich erfolgreich eine weitere Zertifizierungsprüfung nach vorheriger 2 1/2-tägiger Schulung abgelegt: ITIL Foundation. Wer sich jetzt fragt: “Ist das jetzt V2 oder V3?” ist vermutlich erstaunt; es ist einfach nur ITIL Foundation. Beinhaltet nun Inhalte aus ITIL (Base-Framework), ITIL V2, ITIL V3 und ITIL in überarbeiteter Fassung von 2011. ITIL Foundation-Prüfungen können übrigens nicht mehr in den Versionen 2 oder 3 abgelegt werden. Es gibt aktuell nur noch ITIL und darin die Stufe “Foundation” und die auf der “Foundation” aufbauenden Stufen “Intermediate”, “Expert” und “Master”. Für ein gutes Grundverständnis reicht die Foundation-Zertifizierung – wer aber tiefer in die Welt des IT-Service-Managements eintauchen möchte und Zeit sowie das nötige Klein- oder irgendwann Nicht-mehr-Kleingeld aufbringen kann, kann sein Wissen in dem Bereich noch deutlich vertiefen.

Für die, die sich jetzt am Kopf kratzen und grübeln, was denn ITIL ist:
  • Ein Basis-Framework für IT-Services
  • Die “IT Infrastructure Library”
  • Eine Kollektion der “Best Practices”, also eine Sammlung an Bewährtem im IT-Service
  • Ein Konstrukt, das Stellen, Stabstellen, Abteilungen (in ITIL “Funktionen” genannt) beschreibt und ein teils sehr ausgetüfteltes Konstrukt aus Service-Prozessen und Workflows mitbringt.
  • In vielen Kundensituationen Voraussetzung für die Auftragsvergabe
  • Von IT-Leitern gerne gesehen, da der Umgang mit ITIL viele Vorgänge standardisiert und dadurch (nicht unbedingt sofort und für jeden erkennbar!) vereinfacht und für Transparenz im Arbeitsalltag sorgt.
Bestehen tut ITIL aus mehreren umfangreichen Buch-Bändern, die sich je mit den folgenden Bereichen im Detail auseinandersetzen:
  1. Strategy – Entwicklung einer Strategie
  2. Service-Development – Entwicklung eines Services
  3. Service-Transition – Überführung eines Services in den Regelbetrieb, Außerbetriebnahme eines Services
  4. Service-Operation – IT-Service-Regelbetrieb
  5. Kontinuierliche Service-Verbesserung – Verbesserung des Regelbetriebes und der Services
Das IT-Service-Management baut auf vielen der durch ITIL bereitgestellten Bausteinen auf. Für meinen Tätigkeitsbereich ist es allerdings nicht notwendig, regelmäßig IT-Service-Management gefrühstückt zu haben – es reicht die Kostprobe und das Basiswissen. Man sollte sich schon mit dem gleichen – oder zumindest annähernd gleichen Vokabular mit den Kollegen unterhalten können.
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