Kategorie Networking

WLAN IEEE 802.11ac – Flottes Gigabit-WLAN mit Hürden

Im Jahr 2013 wurde der Standard 802.11ac von der IEEE definiert. Dieser Standard befasst sich mit drahtloser Kommunikation in lokalen Netzwerken (Wireless LAN). Im Gegensatz zum mittlerweile im Heimbereich fest etablierten 802.11n-Standard funkt ein 802.11ac-Modul nur auf 5 GHz und nicht mehr auf 2,4 GHz. Waren bei 802.11n noch im 2,4 GHz und 5 GHz-Band bis zu theoretischen 4 Spatial Streams und praktisch implementierten 3 Spatial Streams mit 150 Mbit/s pro Stream möglich, um auf maximale 600 Mbit/s (Theorie mit 4 Streams) bzw. 450 Mbit/s (praktische Umsetzung mit bis zu 3 Streams), sieht es beim neuen ac-Standard anders aus.
wireless_lan_development
Von 2 Mbit/s im Jahr 1997 mit dem Basisstandard 802.11 bis 2013 mit der Erweiterung des Standards durch
den neuen IEEE-Standard 802.11ac mit bis zu 7 GBit/s : Ein weiter Weg, aber eine deutliche Entwicklung
Nur 5GHz-Band wird von 802.11ac genutzt
Wie bei der 802.11n-Einführung wird auch hier in mehreren Phasen die Standardisierung umgesetzt. Dies ist in zwei Phasen (Wave 1 und Wave 2) aufgeteilt. Größter Unterschied zu 802.11n auf physikalischer Ebene: Kein 2,4 GHz-Band wird mehr genutzt! Es wird nur im 5 GHz-Band gefunkt, was die nominale Ausbreitung erheblich eindämmt, da das 5 GHz-Band breiter ist, höhere Datenraten möglich sind, allerdings auf kürzere Distanz.
Durch das breitere Band, die höheren Datenraten und die wesentlich feinere Modulation des Signals ist der ac-Standard eher als eine Art Nahkommunikationsstandard, wie es beispielsweise bei Bluetooth der Fall ist, zu sehen, da die Entfernung zur ausstrahlenden Einheit für einen optimalen Datendurchsatz je nach Gebäude und Umgebung maximal 15 m betragen darf.

 

ac-Implementierung
Fast in jedem Büro ein Access Point: WLAN 802.11ac
Das wiederum bedeutet bei einer Planung in einer mittleren bis großen WLAN-Infrastruktur-Grundfläche einen erheblichen Multiplikator bei der Anzahl an Access Points. Hat man bei einem Referenzgebäude mit ca. 160qm WLAN-relevanter Grundfläche bei einer Ausrichtung auf eine optimale Ausleuchtung mit n-Standard 6 Access Points im Einsatz, kann als Daumengröße der Multiplikator 6 verwendet werden, um einen ungefähren Überblick zu erhalten, wie eine Ausleuchtung auf ac-Standard-Basis aussehen wird. Nimmt man die Anzahl von 6 Access Points für n-W-LAN an und überträgt dies mit dem Multiplikator 6 in eine ac-Schätzung, landet man schnell bei 36 ac-Access Points. Hintergrund für diesen hohen Multiplikator ist zudem das verwendete Modulationsverfahren, sprich die Granularität des Signals. In der nachstehenden Tabelle sind die für W-LAN gängigen Modulationsverfahren aufgeführt und die Mindestsignalstärke in dbm, die gewährleistet sein muss, um eine stabile Datenverbindung aufzubauen. Diese Tabelle bezieht sich dabei auf asymmetrische Kommunikation, sprich Mailen, Surfen, Chatten. Möchte man Echtzeitdienste, VoIP-over-W-LAN oder Ähnliches einsetzen, ist hier nach Bedarf eine entsprechende Anpassung nach unten (ca. -15dbm bis -20dbm) zu empfehlen. Der ac-Standard verwendet das Modulationsverfahren 256-QAM (Quadrat-Amplituden-Modulation), welches bereits für das 80 MHz breite Band die Untergrenze bei -51 dbm hat. Auf dem einen verfügbaren Kanal in Wave 2, der 160 MHz breit ist, sinkt dieser Wert erneut auf -48 dbm. Bei W-LAN-Implementierungen des n-Standards nach erfolgter Ausleuchtung des Gebäudes geht man meist von 80 dbm als allerunterste Schmerzgrenze und meist als empfohlene Untergrenze von -70dbm bis -65dbm aus. Insofern reagiert das ac-Modul deutlich sensibler und muss infolge dessen sorgsam geplant und implementiert werden. Eine passive wie auch aktive Ausleuchtung der zu planenden Gebäude (-teile) im professionellen Umfeld ist deshalb dringend zu empfehlen. Kommt bei Bedarf auf mich über das Kontaktformular zu,  schreibt mir eine Nachricht bei twitter oder hinterlasst bei Fragen gerne auch einen Kommentar.
Minimale Signalstärke für Daten-Verbindungsaufbau nach Modulationsverfahren
Modulation
Kodierung
Signalstärke
20 MHz (min.)
Signalstärke
 40 MHz (min.)
Signalstärke
80 MHz (min.)
Signalstärke
160 MHz (min.)
BPSK
1/2
-82
-79
-76
-73
QPSK
1/2
-79
-76
-73
-70
QPSK
3/4
-77
-74
-71
-68
16-QAM
1/2
-74
-71
-68
-65
16-QAM
3/4
-70
-67
-64
-61
64-QAM
2/3
-66
-63
-60
-57
64-QAM
3/4
-65
-62
-59
-56
64-QAM
5/6
-64
-61
-58
-55
256-QAM
3/4
-59
-56
-53
-50
256-QAM
1/2
-56
-54
-51
-48
Mehr Speed, mehr oder andere Ports – schon in der ersten Welle
Da die Sprache dazu neigt, in Umgangssprache abzudriften: Der besagte Standard beschäftigt sich mit dem selben Inhalt wie der umgangssprachliche Begriff “Gigabit-W-LAN“. Doch 802.11ac kann weit mehr als ein Gigabit. Pro Spatial Stream stehen ca. 433 Mbit/s zur Verfügung. Da in Wave 1 bereits drei Streams genutzt werden können, ergibt das ca. 1,3 Gbit/s pro ac-Modul bzw. pro Access Point. Aus Kompatibilitätsgründen gegenüber den Endgeräten und um eine höhere Grundabdeckung mit einem Access Point im 2,4 GHz-Bereich zu erhalten, ist gewöhnlich in einem modernen Access Point weiterhin das n-Modul verbaut, was ebenfalls bis zu 450 Mbit/s liefert. Nach Adam Riese und Eva Zwerg kommt man nun bei einem Access Point auf  fast 2 Gbit/s in Wave 1. Da die meisten Access Points der vorherigen Standards mit weit unter 1 Gbit/s auskamen, konnte man völlig unproblematisch einen 1 Gbit/s-Uplink mit PoE (Power over Ethernet) via Kupfer einsetzen. Bei dem nun aufkommenden Datenverkehr würde ein Gigabit-Uplink einen unschönen Flaschenhals in der Übertragung bilden. Unterschiedliche Lösungsansätze der Hersteller zu diesem Thema sind noch in der Praxiserprobung. So gibt es beispielsweise Hersteller, die das Problem mit einem (noch) sehr teuren 10 Gbit/s-Uplink via Kupferkabel mit PoE gelöst haben, ein anderer setzt zwei Gigabit-Ethernet-Interfaces (davon eins mit PoE) ein, um zumindest den Anforderungen der Wave 1 gerecht zu werden, wieder andere Hersteller setzen bereits auf eine Kupfer/LWL-Kombination mit in Summe 11 Gbit/s Uplink und PoE auf den Kupferadern.
In jedem Fall bedeutet das Upgrade auf ac-WLAN Kosten. Kosten aufgrund deutlich höherer Anzahl an Access Points, Kosten aufgrund von mehreren, teils deutlich teureren (10 Gbit/s Kupfer, 10 Gbit/s LWL) Switchports auf Distributions- und Access-Ebene. Zudem muss der gesamte Backbone den Anforderungen angepasst werden. Das erhöhte Datenflussaufkommen betrifft auch Server, Load-Balancer, Firewalls und Access Gateways, Core-Switche und W-LAN-Controller. Diese sind die vermutlich höchsten Kosten. Jeder muss für sein Einsatzgebiet selbst entscheiden, ob Kosten und Nutzen, also Kosten vs. Bandbreite im Verhältnis stehen. Fest steht: Wireless-Lösungen sind gesucht und ein Ende des Wireless-Wahns ist nicht in Sicht.
Es ist sicherlich interessant, die Entwicklung in Hinblick auf Wave 2 zu verfolgen, da sich noch einmal eine erhebliche Leistungssteigerung darin versteckt: Bis zu 7 Gbit/s (theoretisch) über WLAN. Für mehrere Clients gleichzeitig. Fast unvorstellbar. Zumindest heute. Ebenfalls kommt ein 160Mbit breiter Kanal hinzu und ein weiterer 80MHz breiter Kanal wird ergänzt. Spätestens in Wave 2 muss bei einer Implementierung auch auf Radar-Signale (z.B. Wetterradarstationen) geachtet werden, da diese die Frequenzbereiche erheblich einschränken bzw. manche Frequenzen komplett belegen. Wir können gespannt sein!
MIMO? Schnee von gestern! MU-MIMO ist angesagt!
Die zweite Welle der ac-Standardisierung bringt Multi-User-MIMO mit sich. Das ist die technische Möglichkeit, das Senden und Empfangen von mehreren Stationen auf dem gleichen Kanal zur gleichen Zeit zu unterstützen (802.11n nur eine Station per Zeitslot). Dies erhöht ebenfalls erheblich die Performance in Multi-User-Enviroments, wie Konferenzräumen, Veranstaltungssälen und weiteren vielbesuchten Örtlichkeiten.
Mehr Spatial Streams, mehr Power
Mit dem neuen Standard sind theoretisch bis zu 8 Spatial Streams möglich. Verglichen mit 4 Spatial Streams bei 11n (kein Hersteller setzte bisher mehr als 3 Streams um) ist dies eine Verdopplung der Streams. Wave 1 unterstützt drei Spatial Streams. Somit sind bereits pro Stream die Datenraten erreicht, die mit dem n-Standard maximal mit drei Streams erzielt werden können. Die kompliziertere Modulation mit 256bit-QAM trägt da einen erheblichen Teil zu bei. Wichtig ist bei einer Gesamtbetrachtung ebenfalls, dass nur auf sehr kurze Distanz zur sendenden Einheit diese Übertragungsraten erreicht werden können, da die Modulation zu fein ist, um aus weiterer Entfernung vom Modul dechiffriert zu werden.

Was denkt Ihr? Lohnt sich der Umstieg auf 802.11ac oder (noch) nicht? Was hindert Euch ggf. an einer Umsetzung? Wie könnten weitere Lösungsansätze der Hersteller aussehen?

Schreibt´s in die Kommentare!

Euer
– nugaxstruxi
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Apple OS X: Scripten mit AppleScript

Hi@all! Der Automator unter Mac OS X ist eine schöne Sache – aber kommt auch an Grenzen. Das habe ich recht schnell feststellen müssen, als ich Laufzeitfehler und nervige Fehlermeldungen bezüglich nicht vorhandener Netzlaufwerke erhalten habe. Die Laufwerke waren tatsächlich nicht erreichbar, da das NAS aus war, allerdings ist es mir nicht gelungen, einen Timeout zu setzen, der die Zeit bis zur Fehlermeldung nach Nichterreichen einer Netzwerkressource unter Mac OS X kürzt.

Also habe ich mich etwas mit AppleScript auseinandergesetzt und siehe da: Es funktioniert sogar. Zumindest in einem kleinen, selbst geschriebenen Dienst, der die Konnektivität zum Internet prüft und im Falle eines Ausfalls Alarm schlägt.

Hier mein erstes, kleines Script zum Prüfen, ob die Internetverbindung noch aktiv ist:
on run {input, parameters}
set internetconnect to 1
repeat while internetconnect is 1
try
do shell script “ping -c 4 8.8.8.8”
delay (3)
set internetconnect to 1
on errorset internetconnect to 0
say “You have been disconnected”
delay (10)
set internetconnect to 1
end try
end repeat
return input
end run

Workflow im Automator
In diesem Script werden ICMP-Pakete an Google (IP 8.8.8.8) gesendet, um die Verfügbarkeit zu gewährleisten. Treten dabei Fehler auf, wird die Variable internetconnect dem Wert 0 zugeordnet, was die While-Schleife unterbricht. Aus diesem Grund wird hier eine Audioausgabe mit dem Befehl “say” aufgerufen, um den Nutzer zu informieren, dass die Verbindung nicht mehr aktiv ist. Danach wird der Variable wieder der Wert 1 zugeordnet, damit die Bedingung der While-Schleife erfüllt ist und weitere Pings gen Google abgesetzt werden. Um mein eigentliches, ursprüngliches Problem zu lösen, brauchte ich etwas mehr Zeilen, bin aber dennoch mit dem Ergebnis ganz gut zufrieden. Nun werde ich über eine kurze Benachrichtigung in der Mitteilungszentrale über den Verbindungsstatus informiert – je nach Erfolg des Mountens. Wenn ein Verbindungsaufbau nicht zustande kommt, muss nun nicht mehr ein Timeout per default abgewartet werden – zumindest nicht für jedes Share, sondern nur insgesamt, da im Finder-Aufruf jedes Share einzeln in einer If-Schleife verkettet ist, die nur den Aufruf beinhaltet und nicht die Serverabfrage, die in OS X in dem Mountprozess integriert ist. Das verkürzt die Wartezeit erheblich.

Hier der Quelltext (IP-Adressen und Anmeldeinformationen geändert):

on run {input, parameters}
## Verzögerung von 5 Sekunden nach Start 
## (Entlastung der Startprozesse beim Systemstart)
delay 5
try
## ping Richtung NAS 
set thePing to do shell script “/sbin/ping -o -c 5 192.168.66.6”
## Aufruf der Anwendung Finder
tell application “Finder”
## gemountete Laufwerke werden in mounted_Disks als String aufgeführt
set mounted_Disks to list disks
–display dialog result as string
–set to every disk whose (ejectable is true)
## Der String mounted_Disks wird auf Übereinstimmung mit Shares geprüft
if mounted_Disks does not contain “media” then
mount volume “smb://AnnaNAS/media” as user name “User” with password “usrkey”
end if
if mounted_Disks does not contain “bilder” then
mount volume “smb://AnnaNAS/bilder” as user name “User” with password “usrkey”
end if
if mounted_Disks does not contain “share” then
mount volume “smb://AnnaNAS/share” as user name “User” with password “usrkey”
end if
if mounted_Disks does not contain “daten” then
mount volume “smb://AnnaNAS/daten” as user name “User” with password “usrkey”
end if
if mounted_Disks does not contain “bilder” then
mount volume “smb://AnnaNAS/bilder” as user name “User” with password “usrkey”
end if
if mounted_Disks does not contain “backup” then
mount volume “smb://AnnaNAS/backup” as user name “User” with password “usrkey”
end if
## Benachrichtigung in Mitteilungszentrale mit Text, Titel und Untertitel,
## Verbindung erfolgreich
display notification “Alle eigenen Shares sind jetzt verfügbar.” with title “AnnaNAS verbunden” subtitle “Protokoll: smb User: $user”
end tell
on error
## Benachrichtigung in Mitteilungszentrale mit Text, Titel und Untertitel,
## Verbindung nicht erfolgreich
display notification “AnnaNAS kann nicht verbunden werden.” with title “AnnaNAS verloren” subtitle “Protokoll: ICMP”
end try
return input

end run

Und so sah das Endergebnis aus: Entweder verbunden und eine positive Meldung oder nicht verbunden und eine Info, dass keine Verbindung zum NAS möglich war. Hier seht ihr die positive Benachrichtigung und die eingebundenen Shares.

Erfolgreicher Verbindungsaufbau: Laufwerke gemountet und Benachrichtung in Mitteilungszentrale über den Erfolg. So wünscht man sich das! ©2014 by nugaxstruxi
Andere Lösungsansätze? Schreibt´s in die Kommentare! In der Programmierung gibt es keinen falschen Code, solange er funktioniert. Unterschiede ergeben sich nur in Design, Umfang und  den teils sehr unterschiedlichen Ressourcenanforderungen an die Hardware.

Euer

nugaxstruxi
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Apple OS X: Workflows und Apps mit dem Automator erstellen

Hallo und ein frohes Neues an alle Leser! Heute habe ich mich notgedrungen mit der Automator-App in Apples OS X befasst. Diese Anwendung dient dazu, Workflows, also Arbeitsabläufe zu vereinfachen. Es bietet auch Anwendern, die wenig bis keine Kenntnisse im Bereich Applescript vorweisen können, grafisch aufbereitet eine Möglichkeit, eigene, personalisierte Anwendungen zu entwickeln, die auf Standardprozessen des Mac OS basieren.
Automator darf den Mac steuern
Bevor man mit dem Automator den ersten Testlauf starten kann, muss man nach Freigabe der Systemeinstellungen durch Passworteingabe die Checkbox des Automators unter Systemeinstellungen – Sicherheit – Privatsphäre – Bedienungshilfen aktivieren, damit der Zugriff vom Automator auf den Mac erlaubt wird. Dies ist standardmäßig aus Sicherheitsgründen deaktiviert. Nutzt man den Automator nicht mehr, sollte der Haken wieder entfernt werden, um einen unerwünschten Zugriff im Keim zu ersticken.
Ist der Zugriff einmal erlaubt, kann das Workflow-Erstellen beginnen. Meine Intention, die mich zum Automator gebracht hat, war einen automatisierten Ablauf zu erstellen, mit dem meine Freigaben (Shares) auf meinem NAS bei der Anmeldung am Mac gemountet werden, ohne dass ein Finder-Fenster pro Share aufgeht. Wenn man wie ich vorerst provisorisch die smb-Freigaben nur als Anmeldeobjekt einrichtet, passiert das nämlich leider. Man kann das zwar mit [Alt] + [Klick auf rotes X] (alle Finder-Fenster schließen) oder [cmd] + [W] (jedes Fenster einzeln schließen) bei jedem Systemstart wieder beenden, auf Dauer nervt das allerdings doch ziemlich. 

Mit dem Automator kommt eine recht üppige Bibliothek an Standardprozessen daher, die einem auch schnell weiterhelfen kann, wenn man weiß, was man sucht. In meinem Fall wollte ich im Workflow folgende Punkte haben:

1. Abfrage angegebener Server
Da das NAS zeitgesteuert hoch- und runterfährt, ist eine Abfrage sinnvoll, ob das Laufwerk überhaupt antwortet. Kommt eine Antwort, wird der zweite Step gestartet. Wenn das NAS nicht erreichbar ist, erscheint ein Fenster, was über eine fehlgeschlagene Automator-Anwendung informiert. Zudem gibt OS X aus, dass das Share nicht gefunden wurde.

2. Mit Servern verbinden
Nach erfolgreicher Abfrage werden nun die abgefragten Server mit dem Mac verbunden (Mounten der Laufwerke).

3. Mitteilung anzeigen
Bei erfolgreichem Mounten möchte ich eine kurze Information bekommen, die mir das Gefühl gibt, dass alles Okay ist und ich beruhigt arbeiten kann.

Per Drag & Drop kann man die einzelnen Prozesse in das rechte Feld des Automators ziehen, ein paar Einstellungen zur Personalisierung vornehmen und die Datei nach erfolgreichem Test speichern. 

Achtung! 
Alle verwendeten Netzlaufwerke dürfen zum Testen nicht gemountet sein. Vorher über einen Rechtsklick auf die Laufwerke “”[Netzlaufwerkname]” auswerfen” die Laufwerke unmounten, denn was schon verbunden ist, kann ja nicht nochmals genauso verbunden werden.

Mein erster Workflow mit dem Automator: Automatisiertes Checken der Netzlaufwerke, Verbinden der Shares mit anschließendem Dialogfeld. Informativ, tut was es soll und es öffnen sich nach dem Mounten keine Finder-Fenster der einzelnen Shares
Über “Ablage – Sichern” oder die Tastenkombination [cmd] + [S] gelangt man zum Speicherdialogfeld. Dieses bietet das Sichern in zwei unterschiedlichen Formaten: Als *.workflow-Datei (Öffnen mit Automator) und als *.app-Datei, also eine ausführbare Anwendung. Die ausführbare Anwendung benötigt ihr, um sie im System (z.B. zum Systemstart) auszuführen, die Workflow-Datei, um diesen Workflow später zu bearbeiten. Ich habe mir beide Dateien gesichert und die App in den Ordner Programme kopiert. Danach habe ich sie als Anmeldeobjekt hinzugefügt und die alten smb-Anmeldeobjekte entfernt. Natürlich kann man mit dem Automator auch wesentlich komplexere Abläufe gestalten, aber für meinen Zweck reicht mir ein Ablauf in drei Schritten vollkommen aus. Auch andere Abläufe können im Automator realisiert werden. Wenn ich noch einmal einen solchen Ablauf benötige, stelle ich euch gerne den Weg vor, wie ich zum Ziel gekommen bin.

Ich hoffe, dass ich dem ein oder anderen weiterhelfen konnte. Wenn ihr ähnliche Abläufe umsetzen musstet, lasst es mich wissen. Vor allem interessiert mich eure finale Lösung.
Unter Windows lässt sich das automatische Mappen von Netzlaufwerken übrigens mit einem kurzen batch-Skript lösen. Die Dateiendung sollte *.bat oder *.cmd lauten. Der Dateiname selbst (alles vor .bat oder .cmd) ist für die Funktion irrelevant. Die Datei kann dann in den Autostart-Ordner kopiert und bei Bedarf um Parameter oder Befehlssätze erweitert werden.

Zum Verbinden von Netzlaufwerken unter Windows verwendet man folgende Skriptbestandteile:

net use Z: \TestserverShare

Zum Verbinden als User Peter an Domäne YZ verwendet man folgendes:

net use Z: \TestserverShare /user:YZPeter

Empfehlenswert ist eine vorherige Prüfung im Skript, ob das Laufwerk Z schon vorhanden ist. Das lässt sich wie folgt realisieren:

IF NOT EXIST Z:. net use Z: \TestserverShare /user:YZPeter

Über den Befehl

echo Laufwerk Z wurde erfolgreich verbunden.

wird eine Mitteilung im CMD-Fenster angezeigt, dass die Verbindung erfolgreich war. Nach echo kann ein beliebiger Text im ASCII-Format ohne Sonderzeichen eingefügt werden.  

Mit dem Befehl pause lassen sich Stopps einbauen, um z.B. eine solche Mitteilung anzuzeigen, bis der User sie mit Enter bestätigt. 

Am Ende des Skripts sollte ein

exit
als Ende der Operation angegeben werden.

Wer sich dafür interessiert, kann hier mehr zum Befehl net use lesen. Ansonsten mal Dr. Google fragen, der weiß meist Bescheid. Der Automator unter OS X macht das erheblich einfacher, wenn man weiß, was man erreichen möchte. Wer aber z.B. ein Start-Skript erstellen möchte, was komplexer ist, dem könnte der Automator zu wenig Funktionen bieten. In dem Fall hilft wohl nix – dann muss AppleScript gelernt werden, wenn man es in einer OS X Umgebung implementieren möchte.
Euer

nugaxstruxi

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© by nugaxstruxi

Ab heute heißt es: Fritz!Fonieren!

Seit heute bin ich stolzer Besitzer eines AVM Fritz!Fon. Um es kurz zu umreißen – ein Fritz!Fon ist ein DECT-Telefon (schnurloses Heimtelefon), das von AVM für die Zusammenarbeit mit AVM´s WLAN-Routern der Reihe Fritz!Box entwickelt wurde. 
Verpackung des Fritz!Fon M2: Ohne unnötigen
Schnickschnack – vorbildlich! ©2013 by nugaxstruxi
In diesem Fall handelt es sich um ein AVM Fritz!Fon M2 mit monochromem (s/w)-Display. Der etwas komfortablere große Bruder F2 war mir dann doch etwas zu kostenintensiv – einziger Vorteil wäre das Farbdisplay gewesen – und durch Tablets, Smartphones und Computer ist man schon genug von bunten, leuchtenden Displays umgeben. Da kann das Telefon ruhig stilsicher schwarz-weiß bleiben. Begeistert war ich bereits von der Verpackung – ein kleiner, handlicher Karton, der leicht zu öffnen war und als erstes einen Blick auf das Mobilteil offenbart hat. Sicher in Kartonage eingepackt wartete es auf seine erste nähere Begutachtung. 

Fritz!Fon M2 direkt nach dem ersten Einschalten und Koppeln mit der
DECT-Basis (Fritz!Box) ©2013 by nugaxstruxi
Das Gehäuse besteht vollständig aus Plastik, was das Gerät dennoch hochwertig erscheinen lässt. Die Tasten wirken gummiartig und bieten dennoch einen angenehmen Druckpunkt. Die Einrichtung war kinderleicht: DECT-Button an Fritz!Box drücken, verbinden lassen – alles gut. Geht nur so einfach, wenn nicht mehrere Fritz!Boxen in der selben Reichweite als DECT-Basis genutzt werden – denn nur so ist die Kanalwahl automatisch unproblematisch. Anrufe intern funktionierten bereits von Anfang an – Sogar mein Google-Adressbuch konnte extrem einfach mit Angabe von eMail und Passwort über die Web-GUI von der Fritzbox für dieses Mobilteil aktiviert werden. Zudem klingelt das Telefon nun auf zwei eingehenden Nummern, wählt allerdings nur mit einer der Nummern nach draußen. Da kam das erste und bisher einzige Problem mit dem Mobilteil auf: Anrufe nach draußen gingen nicht durch. Nach etwas Recherche in Foren und auf AVM´s Supportseite hat sich herausgestellt, dass die Einrichtung von HD-Telefonie nicht bei jedem Provider unproblematisch ist. Nun habe ich die SD-Telefonie aktiviert (die immer noch sehr gut ist!) und die Fritz!Box warm neugestartet – und siehe da: Es funktioniert!

Vorteilhaft an den Fritz!Fon-Mobilteilen ist aus meiner Sicht, dass man sie in jeder Umgebung mit einer Fritz!Box komfortabel nutzen kann. Sehr gut finde ich die Integration von Online-Adressbüchern wie Google, GMX oder Web.de – denn so muss die Änderung, die ich an Smartphone, Computer, Tablet oder von einem fremden Arbeitsplatz aus mache, nicht mehr per Hand nachgepflegt werden, sondern wird automatisch mit dem Telefonbuch des DECT-Mobilteils synchronisiert.

Hier findet Ihr die Liste der Fritz!Fon-kompatiblen Fritz!Boxen von AVM.

-nugaxstruxi
Eingefügte Bilder  sind vom Autor erstellt und unterliegen dem Copyright. © by nugaxstruxi

iCloud neu eingekleidet

Passend zur Veröffentlichung der neuen iPhone-Generation (Siehe Apples Keynote im September 2013) und dem offiziellen neuen iOS in Version Nummer 7, hat Apple nun auch den Webauftritt seines Online-Portals iCloud.com mächtig aufgehübscht. Über das Webportal iCloud.com können iCloud-Nutzer und die, die über eine Apple-ID verfügen und iCloud-Nutzer werden wollen, unter Anderem eMails verwalten und versenden (bisher nur Mac-Nutzer), den iCloud-Kalender pflegen, Erinnerungen und Notizen in der Cloud ablegen, ihr iDevice orten, Kontakte verwalten und zukünftig wohl auch ihre Dokumente mit den Office-Programmen KeyNote (Microsoft Powerpoint-Pendant), Pages (Microsoft Word-Pendant) und Numbers (Microsoft Excel-Pendant).


Der Loginscreen sieht etwas verändert aus – freundlicher, heller und irgendwie ziemlich ans neue iOS-Design angepasst. Das sieht man auch sehr deutlich durch die mit Blur-Effekt versehenen, aber dennoch hellen Farben. Wie bereits von der iCloud bekannt, ist die Anmeldung sehr schlicht gehalten. Schnörkellos und gradlinig präsentiert sich ebenfalls das Loginfenster selbst in der Mitte des Bildschirms.

iCloud-Anmeldung: Wie bereits bekannt schnörkellos, dafür freundlicher und heller.


Der Home-Bereich bzw. die Startseite nach der Anmeldung ergänzt – wie gewohnt – das aufgeräumte Bild in Apples Portfolio. Grafisch besticht es durch ruhige, sich langsam bewegende, unterschiedlich fokussierte Kreise, die auch im Design von iOS7 ihren Platz gefunden haben. Ganz links ist der Button für die Web-Oberfläche des Mailaccounts sichtbar. Daneben sind ebenfalls sehr schlicht gehalten der Starter für die iCloud-Kontakte, den Kalender, die in der Cloud gespeicherten Notizen und Erinnerungen. Der Kalender sieht ähnlich gut durchdacht aus, wie die Kalenderanzeigen auf dem iPad. Dazu kommt noch der “Find-my-iDevice”-Button, mit dem man z.B. sein iPhone orten kann.

Neu in dieser Ansicht sind die Buttons für Pages, Numbers und Keynote, die allerdings noch als Betaversionen gekennzeichnet sind. Scheinbar möchte Apple ein gesamtes Dokumentenmanagement ins Web bringen – da bietet sich die iCloud an. Sinnvoll wäre da auch ein entsprechendes Versionsmanagement, was sich grade in einer Cloud-Lösung hervorragend anbietet. Zudem würde sich damit eventuell ein für Apple neuer Markt etablieren. Der Gedanke liegt vermutlich nicht weit entfernt von Microsofts Office 365 – einer Cloud-Lösung zum Bearbeiten und Abspeichern von Dokumenten in der Cloud.

Mail, Kontakte, Kalender, Notizen, Erinnerungen, das iDevice-Radar und Office-Lösungen auf einen Blick


Die Mails sind klassisch, aber sehr übersichtlich gehalten. Mit einem Blick sieht man links die Navigationsleiste, mittig die Mails im Posteingang bzw. im gerade angewählten Ordner und auf der rechten Seite eine Vorschau der aktuell gewählten Mail. Die Anzeige ist klar und sehr hell, sodass sich die Mailtexte gut lesen lassen.

iCloud Mail: Übersichtlich und puristisch


Die Navigation innerhalb der Mails ist sehr übersichtlich und klassisch am Rand gestaltet. Es können Marker bzw. Labels gesetzt werden, um wichtige Mails hervorzuheben. Diese werden dann als sogenannte VIP-Mails angezeigt.

Einfach: Die Mailhandhabung


Ob das einem zusagt oder eher nicht, muss jeder Mail-Nutzer für sich entscheiden. Ich persönlich nutze diese Ordnungsmöglichkeit nicht, da ich es eher unübersichtlicher finde. Privat landet alles in einem Postfach – denn, wenn der Mailprovider eine gute Suche implementiert hat, fällt der Ordnungsaufwand weg. Beruflich sortiere ich gerne meine Mails, da ab und an Anfragen zu speziellen Themen kommen, die ich so systematisch abgelegt besser finde und in den Gesamtzusammenhang einordnen kann. 

Weitere Standard-Kategorien sind Entwürfe, der Ordner für gesendete Mails, ein Archivordner, der essentielle Papierkorb und ein Spam-Ordner mit Bezeichnung “Werbung”. Über die “Ordner +”-Schaltfläche legt man weitere Ordner zur Strukturierung des Mailpostfachs an.


Die Notiz-App finde ich durchaus sinnvoll, da man über die Einstellungen im Gerät die Notizen ebenfalls direkt – quasi unbemerkt – synchronisieren lassen kann. So sind die Einkaufszettel auch schnell auf dem Mac zuhause zu bearbeiten oder die Webadresse vom letzten Meeting eben schnell über den Mac statt das iPhone betrachtet.

Erinnerungen nutze ich nicht – zumindest nicht so, wie Apple es gerne hätte. Ich trage mir “Reminder” in meinen Kalender ein, da ich diesen auch mit minimalem Aufwand mit allen Geräten (egal, ob iOS, Android oder PC/Mac) synchronisieren kann.

Die Navigation im Webportal iCloud ist sehr simpel gestaltet und man erreicht alle “Online-Apps” aus der aktiven Anwendung. Über den Button “Privat” gelangt man wieder zum “Homescreen” der iCloud.
Navigation innerhalb der Cloud: Einfach aus jeder Anwendung starten


Bereits unter Kennern ein alter Hut ist die Funktion “Mein IPhone suchen” (engl. find my iPhone). Grafisch wurde auch dies etwas aufgearbeitet und dem allgemeinen Design angepasst, neue Funktionen wurden allerdings nicht hinzugefügt. Man kann von überall aus dem Internet das IPhone orten, einen Ton abspielen lassen, um es wiederzufinden, es sperren oder remote wipen bzw. den gesamten Speicher löschen.

Find-my-IPhone: Grafisch überarbeitet, technisch nichts Neues


Um auf die Sicherheit beim Verbindungsaufbau zu sprechen zu kommen – was ja heutzutage kein banales Thema ist, beziehe ich mich noch kurz auf meinen letzten Screenshot. Das SSL-Zertifikat von Apple wird mit bestätigter Identität gezeigt, also von einer offiziellen Beglaubigungsstelle signiert. Zwar ist der Verbindungsaufbau 256-bit AES-verschlüsselt, allerdings wird der Schlüsseltausch über das mittlerweile als unsicher eingestufte RSA-Verfahren durchgeführt. Google ist in dieser Hinsicht fortschrittlicher, was im letzten Blogpost von mir zu lesen ist. Vielleicht lernt auch Apple dazu, vielleicht bleibt die Verbindung “nur” über SSL mit RSA-Keyexchange bestehen, bis es eine neue “iOnline”-Lösung gibt. 

SSL-Zertifikat von iCloud.com:
RSA wird zum Verbindungsaufbau
verwendet

Durch einige Neuerungen und vor allem eine grafische Anpassungen, hat die iCloud wieder neuen Wind in die Segel bekommen. Wie viele User sich für dieses System erwärmen können, das vollständig in der Hand Apples liegt, ist eine andere Frage. 

Zudem bleibt die Nutzung denen vorenthalten, die über eine gültige Apple-ID verfügen. Ohne Apple-ID keine aktiven iDevices und ohne iDevice kein Zugang zu Apples gründlichst geordneten Mail-, Kalender, Notiz-, Erinnerungs-, IPhone-Findesystem. 

Welche Funktionen Apple den Online-Varianten von Keynote, Pages und Numbers einbaut, ist bisher noch nicht bekannt. Allerdings entsteht mit dieser Lösung nach und nach wieder etwas Microsoft-Konkurrenz, auch wenn Apple Microsoft in einigen Sparten nie einholen wird, gibt es auch für Microsoft Bereiche, die neu sind und erst ihre Erfolge und Fehlschläge verbuchen müssen. In diesem Fall liegt die Cloud-Konkurrenz auf der Hand: Microsofts Office 365.


Optisch finde ich die Apple-Lösung um Welten ansprechender, aber ein Krieg wird auch nicht durch die schönsten, sondern die robustesten und effektivsten Soldaten gewonnen.  


Bildet euch Eure eigene Meinung zu beiden Systemen und schreibt´s in die Kommentare!

– nugaxstruxi

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