Die Art und Weise, wie wir arbeiten, hat sich in den letzten Jahren drastisch verändert. Immer mehr Unternehmen setzen auf Cloud-Technologien und hybride Arbeitskonzepte, um den Anforderungen einer zunehmend digitalen Welt gerecht zu werden. In diesem Blogpost werden wir uns mit dem Konzept des “New Work” in Bezug auf Cloud und hybride Arbeitsmodelle befassen und mit dem, was mittlerweile als “New Normal” gilt, beschäftigen.

Der Ursprung von “New Work”

“New Work” bezieht sich auf eine neue Arbeitsweise, die sich auf Selbstbestimmung, Kreativität und Flexibilität konzentriert. Es geht darum, die Arbeit so zu gestalten, dass sie den Bedürfnissen der Arbeitnehmer und den Anforderungen des modernen Arbeitsmarktes entspricht. Die Einführung von Cloud-Technologien und hybriden Arbeitskonzepten ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu “New Work”. Und parallel ein Schritt in Richtung anderer Arbeitskonzepte, die sich mehr Coworking-Spaces mit stylischen und gemütlichen Wohlfühl-Workshopräumen annähern und immer weiter von angestaubten Behördenbüros entfernen. Kreatives Zusammenkommen und konzentrierte Einzelarbeit waren schon immer Teile der Arbeitswelt. Allerdings hat die Arbeitswelt diesen unterschiedlichen Ansätzen oft nicht entsprechend Raum gegeben. Technisch wie kulturell ist es nun an der Zeit, dies zu ändern, sofern es noch nicht der Fall ist.

Equipment für mobiles Arbeiten ist lange vorhanden und massentauglich

Come as you are – work where you are

Cloud-Technologien ermöglichen es Unternehmen, ihre Daten und Anwendungen in Cloudlösungen zu speichern und zu verwalten. Dadurch sind Mitarbeiter in der Lage, von überall aus auf diese Informationen zuzugreifen und zu arbeiten. Selbst der eigene Internetanschluss des Unternehmens ist zu 99,9% kein limitierender Faktor mehr, was zu Zeiten von klassischer VPN-Nutzung der Remote-Work-Killer Nummer 1 war. Das bedeutet, dass Unternehmen nun nicht mehr auf physische Büros beschränkt sind und Mitarbeiter die Flexibilität haben, von zu Hause oder von jedem anderen Ort aus zu arbeiten. Hybride Arbeitskonzepte erweitern diese Möglichkeiten noch weiter, indem sie die Vorteile von Remote Work und traditionellem Büroarbeitsplatz kombinieren. Einen Schritt weiter geht der Ansatz von “Workation” – einem Kunstwort aus “Work” und “Vacation”, was Urlaubsfeeling beim Arbeiten verspricht. Inwiefern dies der Fall sein kann, worauf bei einer Einführung zu achten ist und welche Risiken damit ggf. einhergehen wird später noch einmal aufgegriffen.

Mobiles Arbeiten sollte Standard in einem Arbeitskonzept sein. Technisch ist es lange möglich und überfällig.

Grade durch die pandemische Zeit wurde es normal und erhielt zunehmend mehr Akzeptanz, von zuhause zu arbeiten – auch mal an Tagen ohne externe Kontakte im Hoodie. Und untenrum war es quasi egal, was Dresscode war. Solange man nicht unbedarft aufstehen und Fenster oder Tür zumacht während die Kamera läuft. Besser mit Hose. Aber welche, wurde deutlich egaler.

Hybrides Arbeiten – das Beste aus beiden Welten

In hybriden Arbeitsmodellen haben Mitarbeiter die Freiheit, ihre eigene Arbeitsumgebung zu wählen. Sie können von zu Hause aus arbeiten, wenn sie möchten, aber auch ins Büro gehen, um persönliche Kontakte zu pflegen oder um sich auf bestimmte Aufgaben zu konzentrieren. Durch hybride Arbeitsmodelle können Unternehmen auch von Kosteneinsparungen profitieren, da sie nicht mehr so viel Flächenbedarf für physische Büros benötigen.

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Remote Work ist mittlerweile für viele Unternehmen zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Während der COVID-19-Pandemie mussten viele Unternehmen auf Remote Work umstellen, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. Viele von ihnen haben festgestellt, dass Remote Work nicht nur möglich, sondern auch sehr erfolgreich sein kann. Die Vorteile von Remote Work sind zahlreich, von gesteigerter Produktivität bis hin zu höherer Mitarbeiterzufriedenheit. Das Erfolgsrezept liegt hier in der richtigen Kombination aus technischer Voraussetzung und gelungenem Leadership. Unternehmen, die immer noch fürchten, ihre Mitarbeiter wären zuhause untätig, haben ein Strukturproblem. Mindestens in der Führungskultur, wenn nicht auch in der Belegschaft. Wer ein gutes Arbeitsklima bietet, kann auch bei entfernt arbeitenden Kollegen auf gute Zuarbeit setzen.

Workation – ein Mittelweg zwischen Arbeit und Urlaub

Workation, ein Begriff aus der Kombination von Arbeit und Urlaub, bezieht sich auf die Praxis, während des Urlaubs zu arbeiten. Oder um während der Arbeit Vorzüge von Urlaubsregionen zu genießen. In diesem Abschnitt werden wir die Vorteile und Nachteile von Workation beleuchten.

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Unter Palmen arbeiten? Warum nicht?

Wer wollte nicht schon einmal unter Palmen im Sonnenschein arbeiten statt im dunklen Büro? Klingt doch verlockend! Kein Wunder, warum Workation so beliebt ist. Es hat einige Vorteile, nicht nur für den Mitarbeiter selbst:

  • Erhöhte Produktivität: Workation bietet die Möglichkeit, an einem inspirierenden Ort zu arbeiten, was die Kreativität und die Produktivität steigern kann. Die Veränderung der Umgebung kann auch dazu beitragen, geistige Blockaden zu überwinden und neue Ideen zu generieren.
  • Erhöhte Flexibilität: Workation gibt den Mitarbeitern mehr Flexibilität, da sie ihre Arbeit und ihren Urlaub kombinieren können. Dadurch können sie ihre Arbeit besser in ihr Leben integrieren und ein besseres Gleichgewicht zwischen Arbeit und Freizeit finden.
  • Kosteneinsparungen: Workation kann auch Kosten sparen, da die Mitarbeiter ihre Arbeit während ihres Urlaubs erledigen können, was die Notwendigkeit einer separaten Geschäftsreise reduziert.

Darum nicht? Besser: Durchdacht und geregelt auf jeden Fall!

Allerdings bietet Workation auch Risiken. Denn was verlockend wirkt, kann bei einer reinen Vorstellung von “ich arbeite einfach ein wenig und mache mir eine tolle Zeit” in Verbindung mit einem hohen Arbeitspensum das Gegenteil von Entspannung bedeuten. Workation darf daher auf keinen Fall als ein Ersatz des gesetzlichen Erholungsurlaubes gesehen werden. Dieser ist schließlich zur Wiederherstellung der vollständigen mentalen und körperlichen Fitness wichtig. Wer als Unternehmer genau diesen Punkt reduziert, tut dies auf Kosten der Gesundheit seiner Mitarbeiter. Und damit auf eigene Kosten. Denn der Ausfall von Mitarbeitern oder viel schlimmer eine hohe Fluktuation schaden dem Unternehmen deutlich mehr, als ggf. reduzierte Arbeitszeiten in einem geregelten Workation-Modus.

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Im Überblick daher hier die drei größten Risiken des Workation-Arbeitsmodus:

  • Eingeschränkte Entspannung: Workation kann dazu führen, dass die Mitarbeiter während ihres Urlaubs nicht richtig entspannen können, da sie sich auf ihre Arbeit konzentrieren müssen. Dadurch kann das Stressniveau erhöht werden, was zu einem Burnout führen kann.
  • Schwierigkeiten bei der Trennung von Arbeit und Freizeit: Workation kann dazu führen, dass die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmen, da die Mitarbeiter möglicherweise nicht in der Lage sind, die beiden klar zu trennen.
  • Potenzielle Sicherheitsrisiken: Workation kann auch ein Sicherheitsrisiko darstellen, da die Mitarbeiter möglicherweise vertrauliche Informationen an öffentlichen Orten oder auf unsicheren Netzwerken freigeben.

Allen dieser Risiken kann man allerdings unternehmerisch begegnen und dies in Betriebsvereinbarungen festhalten während auf technischer Seite die Sicherheit und eine Trennung von Arbeit und Freizeit geregelt werden können. Im Zweifel muss aber jeder Mitarbeiter selbst die Trennung von Privatleben und Beruflichem vollzogen bekommen. Dies erfordert eine gewisse Selbstständigkeit und in mancher Situation Durchsetzungsvermögen, das nicht jeder/m liegt. Auch darauf muss bei einer solchen Regelung Acht gegeben werden, damit nicht nur die (vor-)lauten Kollegen diese Möglichkeit nutzen können, sondern auch zurückhaltende Mitarbeiter/innen jeglichen Charaktertypes.

Die Umsetzung entscheidet über Erfolg oder Miserfolg

Insgesamt bietet Workation sowohl Vorteile als auch Nachteile. Es ist wichtig, dass Unternehmen und Mitarbeiter sorgfältig abwägen, ob Workation für sie geeignet ist und sicherstellen, dass die Arbeit während des Urlaubs nicht zu einer Überlastung führt. Workation kann eine großartige Möglichkeit sein, die Kreativität und Produktivität zu steigern, aber es ist wichtig, die potenziellen Risiken zu berücksichtigen. Werden beide Seiten konsequent abgewogen, ein Konzept via HR/Personalteam gemeinsam mit den Mitarbeitern oder mindestens unter Berücksichtigung derer Wünsche entwickelt, kann Workation ein echter Gamechanger im Wettbewerbsmarkt des Recruiting sein. Wie bei allem gilt hier auch: Wettbewerbsfähigkeit entsteht durch ein gutes Angebot, das auch gut umgesetzt wird. Klingt es nur verlockend, ist aber verklauselt und niemand kann es wirklich nutzen oder ist es zu umreglementiert, können auf beiden Seiten schnell die Nachteile zum Tragen kommen. Im schlimmsten Fall führen diese zu reduzierter Produktivität statt gesteigerter Produktivität und Motivation, Erkrankungen und ggf. Unternehmensaustritten, die man hätte vermeiden können.

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New Work = New Normal

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Cloud-Technologien, hybride Arbeitsmodelle inklusive der Sonderform “Workation” das Konzept der “New Work” unterstützen, indem sie den Arbeitnehmern mehr Freiheit und Flexibilität bieten. “New Work” ist gekommen um zu bleiben. Ein “work where you are”-Ansatz ist zu einem wichtigen Bestandteil der Arbeitswelt geworden und wird auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Privat wie beruflich. Das gilt nämlich sowohl für die Sichtweise der Mitarbeiter, die die Vorteile in der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, einem Traumjob ohne Umzug oder einfach weniger Pendelfahrten sehen, genauso aber auch für die Perspektive des Unternehmers, der mit einer höheren Motivation, geringeren Ausfallzeiten und einem flexibleren Arbeiten ebenfalls von diesen Modellen profitieren kann.

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Hybride Arbeitsmodelle, die Remote Work und traditionelle Büroarbeit kombinieren, werden künftig das neue “Normal” darstellen, wo es möglich ist. Unternehmen sollten sich auf diese Veränderungen einstellen und sicherstellen, dass sie in der Lage sind, den Anforderungen einer zunehmend digitalen Welt gerecht zu werden. Technisch, wie unternehmerisch hat sich das Blatt gewendet: Ein Arbeitgebermarkt ist zum Arbeitnehmermarkt geworden, auf dem sich wenige Talente für hoch qualifizierte Jobs befinden. Diese gilt es zu gewinnen oder zu halten. Ein modernes Arbeitskonzept ist daher Grundvoraussetzung für eine künftige Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen.

Was denkst du über die neue Arbeitswelt und das “neue Normal”? Teilst du die Ansicht?

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