Kategorie iOS 10

Apple: Airplay – Multiroom mit mehreren Lautsprechern?

Seit langem nutze ich Airplay als drahtlose Jukebox. Es ist möglich, Mono- oder Stereolautsprecher über iOS anzusprechen und darüber zu streamen – auf dem Mac ebenso. Doch was, wenn ich z.B. für Partys etc. mehrere Räume gleichzeitig mit der gleichen Musik beschallen möchte?

Ich möchte gerne kurz anmerken, dass zu einem “echten Multiroom-System” wie z.B. Denon, Yamaha etc. es mit ihren AV-Receivern anbieten, deutlich mehr gehört als die Optionen Lautsprecher hinzuzufügen/auszuschließen und den Lautstärkepegel zu regulieren. Gewöhnlich können auch Latenzen, Schallkorrekturen und Ähnliches vorgenommen werden. Diese Optionen bietet weder Airplay noch Airplay 2. Airplay ist allerdings eine günstige und auf größere Distanzen stabile Lösung, um kostengünstig mehrere Räume zu beschallen.

  1. Airplay mit mehreren Lautsprechern über Bordmittel steuern
  2. Airplay mit mehreren Lautsprechern über Drittanbietertools steuern
  3. Meine eigenen Erfahrungen mit Airplay

Mehrere Lautsprecher mit Bordmitteln ansteuern

Multiroom Airplay mit MacOS/Windows

Grundsätzlich kann auf MacOS- und Windows-Rechnern über die Software iTunes als Ausgabeziel für das Musikstreaming oder den Ton von Videostreams auch ein Airplay-Gerät gewählt werden. Allerdings muss iTunes genutzt werden. Systemsounds, Sound aus Browser und anderen Apps werden nativ nicht an mehrere Airplay-Lautsprecher übertragen. Innerhalb von MacOS kann man jedoch die Ausgabe auf einen Airplay-Lautsprecher oder z.B. ein AppleTV einstellen. Wie das geht, kannst Du hier lesen.

Multiroom Airplay mit iOS

Auf iOS ist es mittlerweile immer noch nicht möglich, mit Bordmitteln mehrere Airplay-Lautsprecher anzusprechen. Einen Lautsprecher kann man problemlos über den Lockscreen oder z.B. die Music-App zur Ausgabe wählen. Für einen Raum mag das sicher genügen – wenn man aber mehrere Räume beschallen möchte, kommt iOS dort zumindest mit nativen Tools an seine Grenzen. Für mehrere Räume bzw. mehrere Lautsprecher gleichzeitig ist das Airplay-Protokoll bzw. der Protokollstack auch nicht ausgelegt worden. Da haben Sonos, Yamaha und Co. die Nase vorn, da es dort z.B. möglich ist, Mono/Stereo- und Raumgruppen zu erstellen. Das ist von Haus aus mit Airplay nicht möglich.

Airplay iOS 11
Airplay in iOS 11

Drittanbietertools & Apps

Mittlerweile gibt es durchaus brauchbare Drittanbieter-Apps. Die Auswahl ist umfangreich, ich möchte ganz gerne eine (kommerzielle) – aber sehr gute und sehr umfangreiche App für MacOS bzw. iOS vorstellen. Die iOS-App selbst kostet nichts, die MacOS/Windows-Variante ist kostenlos als Trial zu bekommen, lohnt aber zu kaufen. Für ca. 40 USD erhält man hier eine App, die sowohl auf Macs und auf PCs verwendet werden kann. Die Einzelversion (Mac oder PC) kostet rund 25 USD. Die App heißt Airfoil und kann hier bezogen werden. Als Zahlung wird. u.A. auch PayPal angeboten. Die App ist seriös und man erhält je Betriebssystem einen Lizenzkey, um die Trial-Version von den Limitierungen zu befreien.

Multiroom mit MacOS-Drittanbieter-Apps

Um andere Tonquellen als iTunes über mehrere Airplay-Lautsprecher wiederzugeben, muss mit Drittanbietersoftware gearbeitet werden. Das gilt für MacOS und Windows. Die Software Airfoil ist eine sehr gute – allerdings kostenpflichtige – Option, um das zu realisieren. Mein Anwendungsfall ist z.B. Musik von Spotify oder Amazon Music, die ich nicht nativ auf mehrere Lautsprecher gleichzeitig übertragen kann.

Airfoil kommt mit einer sehr gut gestalteten Oberfläche und vielen Funktionen daher, die alle ihre Daseinsberechtigung haben, nicht aber immer benötigt werden. Super ist die einfache Tonquellenauswahl, in der entweder alle Systemsounds, ein Line-In-EIngang vom Mac oder einzelne Applikationen ausgewählt werden können. Sind USB-Soundkarten bzw. USB-Mischpulte verbunden, kann auch von deren Input der Ton bezogen werden. Sehr cool für Musiker oder den “Heim-DJ”.

Airfoil auf MacOS

Neben der Auswahl von einzelnen Tonquellen können auch einzelne Lautsprecher und Ausgabegeräte angesteuert werden. Sehr charmant ist hier die Möglichkeit, Gruppen zu bilden, die z.B. für lokalen Sound plus eine oder mehrere Airplay-Quellen simultan genutzt werden können. Bravo! Sozusagen Sonos-Features für Airplay auf dem Mac. In den Einstellungen können die Gruppen erstellt und Lautsprecher zugewiesen werden. Zudem kann automatisch bei Start der App ein Default-Lautsprecher-Setup festgelegt werden. Das funktionierte in der Praxis sehr gut.

Airfoil: Einstellungen

Geht man etwas tiefer in die Einstellungen, offenbaren sich Optionen, wie die Anpassung von Sync je Lautsprecher, die sehr genau eine Latenzkorrektur bieten. Im Normalfall muss hier nichts eingestellt werden. Wenn jedoch ein Lautsprecher “hinterherhinkt”, ist die Option sehr wertvoll und auch über Bordmittel nicht verfügbar.

Airfoil: Latenzkorrektur

Wenn man bereits Airplay einsetzt und “nur” das Multiroom-Feature nachrüsten möchte oder einfach Airplay auch von anderen Soundquellen als der iTunes-App ansteuern möchte, ist Airfoil eine durchaus lohnenswerte Option. Wer allerdings ein vollständiges Multiroom-System anschaffen möchte, sollte sich Sonos, Denons HEOS oder Yamaha MusicCast mal genauer ansehen. Das funktioniert allerdings nur mit hauseigenen Produkten der Hersteller. Sonos ist auch dafür bekannt, die WLAN-Netzwerke massiv zu stören, da ein eigenes Mesh-Netz aufgespannt wird, was grade in städtischen Regionen durchaus störende Einflüsse auf das eigentliche WLAN haben kann. Empfehlung: Wenn Sonos, dann über Netzwerkverkabelung einbinden. Die anderen Systeme nutzen das vorhandene WLAN. Was alle Multiroom-Systeme als Limitierung haben:

  • Störeinflüsse, die das WLAN beeinflussen, können schnell die Kontinuität und Qualität der Wiedergabe beeinflussen
  • Ist das WLAN vollständig instabil, es treten häufig Verbindungsabbrüche auf, es fühlt sich “träge” an, dann sollte erst das WLAN optimiert werden
  • Wenn möglich, sollte für Airplay mit verkabeltem Netz gearbeitet werden, auch wenn nicht jeder Airplay-Lautsprecher einen Netzwerkport mit sich bringt

 

 

Multiroom mit iOS-Drittanbieter-Apps

Für die iOS-Welt gibt es die kostenlose Sattelite-App, die die Steuerung von Lautsprechern und Medienplayer vom iOS-Device aus möglich macht. Hier kann auch das iPhone als Lautsprecher gewählt werden. Es gibt eine weitere App, die den Sound vom iOS-Device auf mehrere Airplay-Lautsprecher bringt, die auch Gruppierungen von Airplay-Lautsprechern erlaubt, die ich in diesem Post aber nicht näher erläutern werde. Bei Interesse guck bei dem Anbieter Whaale oder suche im AppStore nach “Whaale Multiroom”.

Airfoil auf dem iOS-Device

Auch seitens iOS können die Tonquellen neu gewählt werden, wenn die App auf dem Mac läuft.

Meine eigenen Erfahrungen mit Airplay

Ich nutze mittlerweile seit über zehn Jahren Airplay zur Heimbeschallung. Airplay hat durchaus seine Vorzüge, Apple war einer der ersten Anbieter von netzwerkbasierten Audioübertragungslösungen für den Heimgebrauch. Airplay weist seit Jahren eine hohe Kompatibilität innerhalb des Apple-Universums und mittlerweile auch über Drittanbieter-Hardware sowie Software auf. Dort ist aber auch das Problem aus meiner Sicht zu suchen: Durch eine sehr lange und sehr umfassende Kompatibilität wurde der Standard Airplay lange nicht weiterentwickelt. Zuerst wurde die Neuerung auf der WWDC 2017 (Link zur Apple-Aufzeichnung der WWDC2017) mit der Vorstellung von Airplay in Version 2 vorgestellt, was allerdings noch immer nicht in iOS 11.3 implementiert worden ist.

Natives Airplay ohne Drittanbietersoftware

Funktioniert innerhalb des Apple-Kosmos sehr gut. Probleme machen teils Lautsprecher, die nur über das teils überlastete 2,4GHz-WLAN verfügbar sind. Hier treten ab und an Verbindungsabbrüche auf bzw. der WLAN-Lautsprecher verliert ab und an die Konnektivität zum sonst stabilen WLAN. Steuerung und Handhabung kann gut über die Remote-App von Apple erfolgen, in der auch Cover und die Playlist aufgerufen werden können. Lies hier mehr dazu. Im Gegensatz zu echten Multiroom-Lösungen ist Airplay eine kostengünstige Alternative mit den Limitierungen, die die Physik mit sich bringt.

Airplay & andere Ausgabemöglichkeiten mit Drittanbietersoftware

Bisher bin ich sehr zufrieden mit der Handhabung der Soundquellen und der Gruppierung der Lautsprecher innerhalb von Airfoil. Lediglich stört es manchmal leicht, dass es – aber für Airplay üblich – einen leichten Zeitversatz vom Start des Tons (click auf Play) bis zur Wiedergabe gibt. Die Trialversion streut irgendwann ein ganz ekliges Hintergrundrauschen ein, was einen freiwillig zum Kauf der App bewegt, wenn man es nutzen möchte.

Du möchtest noch einmal was Bestimmtes nachlesen?

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Es ist soweit, endlich ist das Zahlen mit Paypal im Apple AppStore möglich! Nachdem clickandby den Dienst quittiert hatte, war ich erst etwas aufgeschmissen, da ich keine Kreditkartendaten hinterlegen wollte. Unter iOS ist die Option ab iOS 10.3.3 zu finden und ploppt auch einmalig in den Benachrichtigungen auf. Die Konfiguration ist super einfach und man kann sich sich nun die physischen iTunes- und AppStore-Karten sparen, wenn man direkt den Connect zu PayPal hat.

Es ist wirklich einfach, die Einstellung anzupassen. Nachdem die Zahlungsart auf Paypal geändert worden ist, wird man aufgefordert, seine Paypal-Credentials anzugeben. Danach erfolgt eine kurze informative Abfrage seitens Paypal, ob dies wirklich geschehen soll – und mit der Bestätigung dieser Meldung ist Paypal als Standard-Zahlungsmittel für den AppStore eingerichtet. Klar, man kann auch gleich eine Kreditkarte nehmen, dennoch finde ich Paypal da etwas besser, denn wenn ich Apple eines Tages nicht mehr oder weniger vertrauen sollte, kann ich einfach mein Paypal-Kennwort ändern und es sind keine Zahlungen mehr über die AppStore-Berechtigung möglich. Bei Banken sieht der Sperrprozess meist deutlich langwieriger und auch umständlicher aus und eine Sperrmaßnahme ist teils (je nach Bank) sogar kostenpflichtig.

Sicherer Zugriff durch EV3-SSL-Zertifikat und TLS 1.2

Der Zugriff findet via TLS 1.2 statt, was dem aktuellsten Standard entspricht. Paypal bietet für den Austausch ein EV3-SSL-Zertifikat, welches von Symantec ausgestellt worden ist. Das “EV” in der Zertifikatsbezeichnung steht für Extended Validation und besagt aus, dass deutlich mehr als nur eine E-Mail-Adresse oder ein Name, sondern z.B. auch die Handelsregisternummer etc. in der Zertifikats-Order auftauchen. Die Zahl dahinter gibt das Level der Validierung durch die ausstellende Zertifikatsauthorität an, wobei drei die aktuell höchste Validierungsstufe bedeutet.

Für den Schlüsselaustausch wird die Elliptic Curve Cryptography “ECDHE_RSA with P-256” verwendet. Ein sicherer Cipher vom Typ “AES_128_GCM” wird ebenfalls genutzt.

Ubiquiti UniFi: Firmware-Upgrade via App

UniFi Firmware-Upgrade? Nur am Computer. Bisher.

Bisher habe ich Updates auf der Ubiquiti UniFi-Umgebung zur Sicherheit immer am PC durchgeführt. Man weiß ja nie… Doch mittlerweile habe ich mich auch an die Update-Prozedur via UniFi-App gewagt – und bin begeistert. Wie gewohnt habe ich mich via App am Controller angemeldet und das Firmware-Update von zwei Access Points gestartet. Nacheinander versteht sich. Komplett ohne Verbindungsverlust. So soll es sein!

Upgrade mit der UniFi-App

Im Dashboard der App sind gewöhnlich alle Systeme als “Active” angezeigt – das war bei mir bis zum Beginn des Updates auch so. Der Screenshot stammt aus der Zeitspanne, als der erste Access Point bereits mit dem Reboot beschäftigt war und das neue Image geladen hat. Bevor ich den zweiten Access Point aktualisiert habe, habe ich den RF-Scan beim ersten abschließen lassen, da während des RF-Scans alle aktiven Verbindungen gekappt und erst nach gründlichem Scan aller Frequenzbänder wieder Verbindungen von Clients durch den Access Point aufgenommen werden.

Das Vorgehen

Das Update wird über einen Link in der Konfiguration eines Access Points gestartet. In der Konfigurationsansicht des Access Points muss nur ganz nach unten gescrollt werden, bis die blau hinterlegte Schrift unter dem Menüpunkt “Actions” erscheint. Hier gibt es drei Funktionen:

  • Locate: Lässt zum Auffinden eines umbeschrifteten Access Points den LED-Ring am AP blinken.
  • Restart: Startet den einzelnen Access Point neu. Achtung! RF-Informationen müssen nach jedem Neustart erneut gescannt und zwischengespeichert werden.
  • Upgrade to [Versionsnummer]: Aktualisieren der Firmware des Access Points. Immer mit einem Neustart verbunden. Zu aktualisierendes Gerät nicht vom Strom trennen!

Die letzte der Funktionen ist für ein Upgrade der Firmware auszuwählen. Bitte nicht verrückt werden, wenn der AP nicht sofort wieder online ist. Der Upgrade-Prozess kann je nach Firmware bis zu einer guten Viertelstunde dauern.

Einen Zwischenstatus erhält man über die Übersicht im Dashboard. Hier werden nicht nur aktive, sondern auch inaktive (ausgeschaltete oder grade neustartende UniFi-Geräte) und grade hinzuzufügende Geräte (Status: Pending) angezeigt. Erst wird der Access Point als “inactive” angezeigt, dann als “pending” und letztendlich ist er wieder aktiv. Wer Wert auf aussagefähige RF-Daten legt, sollte nach jedem Neustart und Upgrade, was einen Neustart mit sich bringt, den RF-Scan starten. Datenverkehr ist dann über den AP bis Abschluss des Scans nicht möglich.

Wie bekomme ich die App?

Lade sie Dir einfach im AppStore oder Google PlayStore herunter. Entweder Du suchst in den Stores oder Du verwendest die unten eingebetteten Links.

Zur Konfiguration musst Du die Zugangsdaten und die URL Deines UniFi-Controllers parat haben. Nach einmaliger Eingabe kannst Du unter iOS auch die TouchID nutzen, um Dich zu authentifizieren. Die Daten werden aktuell nur lokal auf dem Gerät zwischengespeichert. Es ist ohne Cloud-Key keine Kommunikation mit einer Cloud-Komponente für die Verwendung erforderlich.

Webbrowser Cliqz – schnell und sicher?

Mittlerweile gibt es etliche Webbrowser, der Firefox-Fork Cliqz ist einer davon. Ein recht neuer, der als einer der wenigen Webbrowser in Deutschland entwickelt wird. Die gängigsten Browser sind Googles Chrome bzw. auf Linux-Basis Projekt Chromium genannt (Link), Mozillas Firefox (Link), Apples Safari (Link) und die Microsoft-Browser Internetexplorer und Edge, beide ausgeliefert mit dem jeweiligen Betriebssystem. Je nach Browser und “Heimbetriebssystem” funktionieren sie nur auf Geräten des Entwicklers oder wie Chrome und Firefox weitestgehend Cross-Platform-kompatibel auf Android, iOS und Desktop-Betriebssystemen. Safari gibt´s auch für Windows-PCs, allerdings hat sich gefühlt in der Entwicklung der PC-Variante von Safari seit Jahren nicht viel getan.

Cliqz – Wofür noch ein Webbrowser?

Der Cliqz-Browser basiert auf Firefox, ist also ein Abkömmling, der die aktuelle Firefox-Engine nutzt, was hinsichtlich Kompatibilität etc. schon einmal gut ist. Das Team der Cliqz-Entwickler hat es sich zur Aufgabe gemacht, Anwender beim Surfen besser zu schützen. Anders als Chrome z.B. werden laut Entwicklerteam keine umfassenden Benutzerprofile erstellt, die Rückschlüsse auf den Nutzer und die Kombination aus Mobilgeräte- und Desktopbrowserdaten-Nutzung erlauben. Im Fokus steht der Schutz vor Phishing und Datenabwanderung. Obwohl der Sicherheitsfokus sehr stark ausgeprägt ist, sammelt Cliqz allerdings per default anonyme Nutzerdaten, die der Entwicklung des sog. Human Web zugute kommen sollen. Dazu später mehr. Diese Einstellungen können leicht geändert werden, man sollte dennoch drüber Bescheid wissen. Sehr positiv ist die schnelle und intuitive Instant-Suche in der Adresszeile aufgefallen, die wirklich gute Ergebnisse in sehr kurzer Zeit liefert.

Den Internet Explorer mag kaum einer benutzen – in meinen Augen auch oft eher eine Zumutung als ein Gewinn an Funktionalität. Man munkelt ja seit langem, dass der Internet Explorer nicht als Webbrowser, sondern als Anwendung konzeptioniert wurde, die nur für den Download richtiger Browser geeignet ist. Böse Zungen. Aber ein wahrer Kern. Bleibt noch Safari, der wirklich gut nur auf Apple-Geräten funktioniert und daher für die Majorität der Gelegenheitssurfer mit Android- oder Windows-Gerät eher ausscheidet. In meinen Augen ist Safari ein sehr gelungener Webbrowser, der – Apple Hardware vorausgesetzt – sehr schnell und zuverlässig so gut wie alles anzeigt. Bis auf Flash. Aber der ist ja tot. Zu guter Letzt die beiden mistverwendeten Browser Chrome und Firefox. Beide für sich nicht schlecht, aber sehr geschwätzig, was das Auslesen von Nutzerprofilen angeht – erst recht, wenn man auch noch Lesezeichen und Historie über die Cloud synchron hält. Praktisch, mehr aber auch nicht.

Plugins? Mit Chrome und Firefox, aber ohne Cliqz

Grade Chrome und Firefox eignen sich wunderbar zur Verwendung von etlichen Plugins. Im Gegensatz zum Edge-Browser von Microsoft gibt es hier ein reichhaltiges Repertoire an Erweiterungen zum Download. Fairerweise muss man dazu sagen, dass Edge ein junges Produkt ist und daher der Vergleich etwas hinkt. Auch wenn der Spender des Unterbaus, Firefox, reichhaltig Plugins unterstützt, ist bei Cliqz tote Hose. Das, wofür er entwickelt wurde, kann er dagegen gut: Nicht suchen, finden. Sicher. Schnell. Wobei… wenn ich mir Gedanken über Plugins mache, fallen mir als erstes Adblocker ein – und so einen mit guter Übersicht bringt Cliqz von Haus aus mit. Auch die Suche ist integrativ implementiert worden. Lediglich solch Spielereien, wie Inbox-Counter für Gmail und Co. sind mit Cliqz nicht möglich – aber in Zeiten von Smartphone und Smarter Watch sind die auch eher vom alten Eisen. In meinen Augen sind weitere Plugins für Normalanwender ohne Entwicklungshintergrund einfach unnötiger Ballast. Längere Ladezeiten, instabileres Surfverhalten – und vor Allem: Eine unbewachte Sicherheitslücke. Ist ein Plugin nicht aktuell oder kommuniziert es vielleicht im Hintergrund Bankdaten und Weiteres nach Argentinien, China und Co.? Niemand weiß es so genau. Am Wenigsten der Anwender.

Ich finde die Entscheidung, auf Plugins zu verzichten gar nicht so schlecht. Ja, man nimmt etwas Flexibilität – aber erhält dafür Sicherheit und Stabilität.

 Mobil agil surfen – das kann Cliqz in der Hosentasche

Auch mobil macht der Browser Cliqz eine gute Figur. Erhältlich ist er für Android und iOS. Vor allem für iOS-Nutzer bietet er einen enormen Vorteil gegenüber anderen Mobilbrowsern – den Adblocker, der unterwegs einiges an Surfvolumen einsparen kann, werden die entsprechenden Elemente nicht geladen.

Die Kommentare im AppStore sind breit gefächert, grundsätzlich kommt die App aber auch bei iOS-Nutzern gut an und stößt auf Akzeptanz. Etwas gewöhnungsbedürftig ist der Weg zu den Einstellungen. Dafür wurde kein Button in der App vorgesehen, sondern die Einstellungen wurden als Option im “Teilen mit”-Dialog hinzugefügt. Naja, geht intuitiver, funktioniert aber auch. Im Nachhinein habe ich den Link für die Einstellungen auch in der Übersicht der offenen Tabs gefunden.

Ähnlich wie bei Chrome oder Safari auf Mobilgeräten gibt es in der Standardansicht nur eine Such- bzw. URL-Leiste – allerdings mit Button für die Privatsphäre-Angaben. Am unteren Bildschirmrand finden sich klassische Elemente, wie Vor- und Zurück-Buttons, die “Teilen mit”-Funktion und Favoriten wie Tab-Buttons. Übersichtlich, funktional. Gefällt mir.

 

 

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Einstellungs-Optionen sind reichlich vorhanden

Hat man das Einstellungsmenü erst einmal gefunden, erfreut es durch viele Einstellungsmöglichkeiten. Neben einigen (vorgegebenen) Suchmaschinen zur Auswahl – Google, Ecosia, DuckDuckGo, Bing, Amazon, Qwant, Wikipedia, Twitter und Yahoo (wer nutzt bitte noch Yahoo?!) sind auswählbar, Privatsphäre-Optionen und weiteren Infos zur App gibt es auch Einstellungen für Pop-Ups und Werbung. Es fehlt hingegen eindeutig ein Modus für das private Surfen, bei dem keinerlei Daten zwischengespeichert werden. Auf iOS bieten beispielsweise Safari, Chrome und Firefox diese Option.

Positiv fällt aber auf, wie granular persönliche Surfdaten gelöscht werden können. Die Suche kennt viele Adressen – aber lange nicht alle. Sollte es mal keinen Vorschlag geben, der auf die Eingabe passt, erscheint ein freundlicher Hinweiskasten (siehe Galerie). Die Webseitenvorschau ist mir persönlich auch nicht besonders wichtig – auch weil ich unter Umständen grade bei schnellen Vorschlägen auch Mobil Dinge angezeigt bekomme, die ich gar nicht sehen wollte. Allerdings gehen sie schon von meinem Datenvolumen runter, bevor ich aktiv was damit mache. Nicht schön.

Alles in Allem ein sehr gelungener Browser. Auch mobil. Nun zu dem sogenannten Human Web. Was ist das und was bringt mir das ganze? Habe ich selbst überhaupt etwas davon oder nur Entwickler und Werbetreibende?

Human Web – Menschliche Surfintelligenz

Hinter dem Projekt Human Web steht die anonymisierte Auswertung von Nutzerdaten zur Vorhersage von Surfverhalten und der Verbesserung von Suchen. Es werden laut Cliqz-Entwicklern keine Daten an Andere gegeben, sondern nur dem “besseren Surferlebnis” zugeführt. Mh, bedarf dennoch etwas Vertrauen. Immerhin gehen zumindest nicht alle Daten erstmal an einen amerikanischen Konzern und drehen einmal um die Welt eine Spritztour. Ich erhalte dadurch schnellere und bessere Ergebnisse. Das ist klar. Aber auf Kosten von “anonymen Nutzungsdaten”?

In den Einstellungen unter iOS lässt sich das Human Web auch deaktivieren. Allerdings ist fraglich, ob die Daten dann wirklich beim Nutzer bleiben. Immerhin wirbt das Cliqz-Team auf der Website für das Siegel vom TÜV Saarland und garantiert, dass keinerlei Nutzerdaten auf eigenen Servern gespeichert werden. Allerdings wäre das ja noch zu verkraften. Eine Aussage über die Datenverarbeitung bez. der Human Web-Daten findet sich nicht auf den ersten Blick.

Instant-Privacy-Auswertung

Während des Surfens gibt der Webbrowser Informationen darüber heraus, welche Tracking-Unternehmen alles Daten sammeln wollen. Charmant, allerdings stehen hinter vielen Unternehmen noch keine relevanten bzw. mit Hintergrundinfos gefüllten Beschreibungen. In Hinblick auf das jugendliche Alter des Projektes ist das allerdings zu verzeihen.

Wie bekomme ich Cliqz?

Du kannst den Browser entweder beim Entwickler selbst herunterladen (Desktop-Variante) oder einfach aus dem Google-Playstore oder dem AppStore von Apple herunterladen. Folge dafür den eingebetteten Links. Viel Spaß und sicheres Surfen!

 

Ubiquiti UniFi: RF-Messung

Mittlerweile wird beim RF-Scan auf beiden Radios gleichzeitig gesucht. Der Access Point selbst steht in der Zeit für Datenverbindungen nicht zur Verfügung. Hat man nur einen AP, muss man warten, bis der Scan durch ist und man wieder Verbindung zu der oder den ausgestrahlten SSiDs bekommt. Nicht wundern; beim Start des RF-Scans sieht es erst aus, als würde der Access Point gar keine Channel scannen. Die bereits gescannten Channel tauchen dann nach und nach in der GUI auf. In der App ist es recht komfortabel zu beobachten, weil einfach zwischen 2G und 5G hin- und hergeschaltet werden kann. In der Web-GUI des Controllers ist es auch möglich, lange aber nicht so komfortabel.

Wofür steht eigentlich RF-Messung?

Die Abkürzung “RF” steht in diesem Kontext für “Radio Frequency”, also die Funkfrequenzen, die vom WLAN in Anspruch genommen werden. Es wird dabei das nähere, direkte Umfeld vom Access Point geprüft und die ausgestrahlten SSiDs anderer Betreiber und andere Störquellen berücksichtigt. Das Ergebnis, das ein Access Point erhält, kann für einen anderen Access Point bereits ein völlig anderes sein, da beispielsweise aus Norden und Westen andere SSiDs angrenzen, der Süden aber beispielsweise vollkommen störfrei ist.

Was kann ich mit der Auswertung der Ergebnisse anfangen?

Nach erfolgreichem Scan der Frequenzbänder erhälst Du eine grafisch aufbereitete Auswertung, wie stark einzelne Frequenzbänder bei Dir belegt sind. Dabei sind vollständig graue, also unbelegte Bänder meist zwar die seltensten, aber am ehesten die, auf denen störungsarm kommuniziert werden kann. Du kannst Deinen Access Point dann so einstellen, dass er die Radios, also die “WLAN-Antennen” nur auf Frequenzbändern hochfährt, auf denen wenig los ist.

Können andere Hersteller das auch?

Ja, andere, professionelle Hersteller können das und noch wesentlich mehr abfragen. Es ist sogar möglich – die richtige Hardware vorausgesetzt – in Innenräumen nur durch WLAN und sog. iBeacons zu orten und einen Standortverlauf festzuhalten. Das wird übrigens bereits in vielen Einkaufszentren gemacht, wo “freies WLAN” angeboten wird. Eigentlich ist das WLAN meist nicht ganz so “frei”, denn Du gibst den Einkaufszentren so die Möglichkeit, dein Kaufverhalten mit Deinem Bewegungsprofil kombiniert abzuspeichern. Großes Big-Data-Kino, nicht jedem Datenschützer recht.

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