Kategorie WiFi

WLAN: Ubiquiti UniFi Durchsatzmessung vom Client

Ich bin begeistert! Aus der App heraus kann der Datendurchsatz von Up- und Download über den jeweiligen UniFi-Access Point ermittelt werden. Es ist hierfür nicht zwingend ein WLAN-Controller notwendig, auch wenn die Nutzung dessen einiges an Vorteilen mit sich bringt.

Die App gibt´s in App Store und Google Play Store.

WLAN: Performance von Ubiquiti Unifi

Wie performant eine WLAN-Lösung in der Praxis ist, muss sich oft erst zeigen. Ich habe jetzt seit Anfang des Jahres Access Points des Herstellers Ubiquiti aus der UniFi-Serie im Einsatz und bin damit sehr zufrieden. Anbei mal ein kleiner Einblick in die tatsächliche Performance der Access Points in meinem Umfeld. Wichtig: Das Umfeld kann die Signalqualität und die Stärke des Signals stark beeinflussen!

Im Einsatz habe ich aktuell Access Points des Typs AP-AC-Pro (Affiliate-Link: Amazon) und des Typs AP-AC-LR (Affiliate-Link: Amazon) in Kombination mit einem UniFI-Controller (aktuellste Version).

netzwerkabdeckung-ubnt-ac

WLAN: Ubiquiti veröffentlicht Unifi 5

Der Netzwerkhersteller Ubiquiti (www.ubnt.com) hat seinen SDN-Controller in Version 5 herausgebracht. Der Controller unterstützt weiterhin neben dem W-LAN-Management auch das Management der Netzwerk-Geräte (Switches, USG) der Unifi-Serie. Ich möchte einen kleinen Einblick in die neue Welt des Netzwerkmanagements bei Ubiquiti geben und gleichzeitig meinen Unmut bezüglich der Inkompatibilität mit anderen SDN-fähigen Geräten loswerden. Neben weiteren Funktionen wurde die Oberfläche vollständig überarbeitet. Ich persönlich finde die Oberfläche – bis auf das dunkle Menü zum Konfigurieren der Einstellungen – sehr gelungen. Es wartet nach dem Update eine schlanke, aufgeräumte Login-Maske auf einen.

unifi-5-2-7-logon

Nach erfolgreichem Login und Übernahme der alten Einstellungen wird man von einem frischen, teils sehr gut durchdachten Dashboard empfangen. Allerdings muss man dazu sagen, dass Ubiquiti alles sehr darauf ausgelegt hat, dass man auch ja alle Produkte (USG, Unifi-Switch, Access Points) einsetzt – denn nur dann erhält man überall auch entsprechende Werte angezeigt. Regt zum Kauf an, finde ich persönlich allerdings etwas unschön, wenn man in den anderen Bereichen mit anderen Herstellern sehr zufrieden ist. Es wäre schön, wenn OpenFlow und OpenDaylight als globale Standards für SDN in die Unifi-Produktreihe integriert werden, damit man auch von anderen SDN-fähigen Geräten (z.B. Brocade-Switchen) Daten visualisiert bekommt und die Steuerung universell wird. Stand jetzt ist es leider eine Eigenentwicklung und nicht Cross-Platform-kompatibel.

unifi-5-2-7-dash_01

Ich finde es klasse, dass auch AirtimeFairness es mittlerweile in die Web-GUI geschafft hat, wenngleich die Konfigurationsschaltfläche momentan noch grau hinterlegt ist. Die Oberfläche fühlt sich irgendwie flüssiger an und das bis zur 4.8.x immer wieder auftretende “Ah, stimmt…Es ist Java-basiert!” ist verschwunden. Warum sieht man so wenige Werte in der Grafik? Richtig, der Controller hier ist nicht produktiv im Einsatz. Es folgen später nach Update meiner Produktiv-Umgebung weitere, mit Daten gefüllte Screenshots. Aber in der Produktion gilt wie oft:

Never touch a running system!

Ich hoffe, dass im Rahmen von SDN die Hersteller untereinander mehr auf Standards und Kompatibilität setzen. Das wäre für viele eine sehr angenehme Neuerung und würde das Management deutlich vereinfachen. We´ll see.

Die Release-Notes zur neuen Unifi-Controller-Version unifi5 findet Ihr hier. Bei Redaktionsschluss ist Version 5.2.7 aktuell.

Nachtrag:

Hier ein paar Screenshots aus dem aktuellen Release mit echten Nutzdaten.

screenshot-2016-09-23-22-09-05
Nun ist es auch möglich, AirtimeFairness zu nutzen oder nicht zu nutzen. Gefehlt hatte ein Firmware-Update auf den AP-AC´s. Sehr cool! Man merkt an einigen Stellen, dass das Produkt deutlich an Reife gewinnt. Gefällt mir, weiter so!

Zudem ist auch seitens des RF-Scans und der Darstellung in den Access-Point-Einstellungen einiges passiert. Sah es in Version 4.8.x noch sehr rudimentär aus, wurde nun das Design-Team an der Entwicklung beteiligt und es wurde eine auch grafisch ansprechende und verwertbare Darstellungsform gewählt.

screenshot-2016-09-23-22-49-27screenshot-2016-09-23-23-00-59

Die Darstellung und Verwertbarkeit von Statistiken, die der Controller beim Betrieb sammelt, hat sich deutlich verbessert. Hier merkt man auch sehr deutlich, dass das Interface ein stück flotter reagiert und Daten schneller korreliert angezeigt oder anders gefiltert werden können. in den Controller-Versionen vor 5.x war dies noch teils sehr träge und es kam Immer wieder zu Anzeigeproblemen wenn zu viele Daten auf einmal korreliert werden sollten.

unifi-4-8-x-statisticsview

Statistiken bei Controller-Version 4.8.x

Das gehört nun der Vergangenheit an. Alles arbeitet flüssig, die Skalen sind besser ablesbar und irgendwie sind auch die Graphen deutlich überarbeitet worden. Statt einem “Sammelgraphen” gibt es nun mehrere unterschiedliche Graphen, die Auskunft geben über

  • Anzahl der verbundenen Geräte
  • Aufgekommenes Datenvolumen
  • Uhrzeit.

Statistiken bei Controller-Version 5.2.7

Im Bereich Gastmanagement und Design hat sich einiges geändert. Hier steht nun ein minimaler Editor inline zur Verfügung, der vielen Privatnutzern völlig ausreichen wird. Hier können Nutzungsbedingungen, Logos und ein Hintergrundbild sowie das HTML-Farbschema von Schrift, Hintergrund und der Transparenz der Login-Box bearbeitet und eingefügt werden. Unternehmen haben weiterhin die Möglichkeit, ein anderswo gehostetes Captive Portal anzubinden.

screenshot-2016-09-23-22-14-46

Gast-Verwaltung wie früher

screenshot-2016-09-23-22-15-06

Gastverwaltung in 5.2.7

Es hat sich einiges getan – nicht nur an der Oberfläche. Ich finde, dass das Update und der Entwicklungsweg in die richtige Richtung weisen. Das dunkle Design können sie aber gerne behalten. Auf manchen Displays lässt sich das bei bestimmtem Lichteinfall kaum lesen und definitiv nicht komfortabel verwalten. Zum Glück kann man in den Nutzereinstellungen (rechts oben) genau dieses Design aktivieren oder – wie in meinem Fall – deaktivieren.

screenshot-2016-09-23-23-16-59

Betrachtet man dann die Menüs wirkt alles deutlich charmanter und offener – und man kann sogar die Menübeschriftungen lesen!

screenshot-2016-09-23-23-18-38

Helles Design nach Deaktivieren des dunklen Designs: Deutlich offener und lesbarer

Wenn Euch der Post gefallen hat, sagt´s weiter, wenn Ihr Fragen habt: Fragt.

Networking: Nahtlos ins Drahtlose – Können wir uns vollständig vom Kabel lösen?

Der Traum von der drahtlosen Kommunikation ist in Teilen bereits real geworden. Mal eben Mails checken, ohne den klobigen Rechner am Arbeitsplatz anzuschmeißen und zu warten, bis er hochgefahren und startbereit ist? Das war gestern! Heute wird spontan auf dem Sofa, im Zug, im Büro oder im Auto nach Mails geschaut! Wie? Gute Frage… Da sich die Menschheit für jedwedes Szenario mittlerweile eine Lösung zur Drahtloskommunikation überlegt hat, bleiben viele Möglichkeiten offen. Sei es das Tablet oder Smartphone auf dem Sofa, das die Informationen aufbereitet, eine Smartwatches oder andere Wearables, die beim Laufen Informationen anzeigen oder das Multimedia-Entertainmentsystem mit Internet-Zugang und Navi im Auto – das Internet ist mittlerweile nur noch schwer aus dem Alltag wegzudenken. Wenn man sich in eine beliebige Stadtbahn setzt, sieht man mindestens drei telefonierende Leute, mindestens zwei die über ein Tablet oder Smartphone spielen und mindestens einen, der seine digitale Bücherwand in Form eines eBook-Readers in der Hand hält. Sind das alles Sonderlinge, die nicht mehr kommunizieren können? 
Ich habe vor einigen Jahren die Erfahrung gemacht, dass das Bahnfahrvolk von Stadt zu Stadt sehr, sehr unterschiedlich sein kann. In Hannover, Hildesheim und Braunschweig beispielsweise sind eher die stillen Mitfahrer vorherrschend, die sich maximal in Kleingruppen unterhalten – es sei denn, es stand oder steht ein größeres Sport- oder Musik-Ereignis an. Es ist sehr selten, dass man als Mitfahrer mal angesprochen wird oder ein Gespräch von einem Mitfahrer positiv aufgefasst und fortgeführt wird.
In Hamburg und Berlin ist die Mentalität da eine andere. Wenn man an der Sternschanze in Hamburg einsteigt und spätestens in den nächsten 4 Minuten keiner ein Gespräch mit einem beginnt oder man selbst einen Fahrgast anspricht, fällt man dort schon auf.
Doch wie entwickelt sich dieser kulturelle Umgang im Bezug auf die neuen Alltagsbegleiter und Allzeitquälgeister iPhone, iPod, kindle paperwhite, Galaxy Tab und co.? Die Kommunikation mit Fremden ist deutlich zurückgegangen innerhalb der letzten drei Jahre. Man merkt sehr wohl, dass einstige Luxusgüter, wie es die Vorreiter aus dem Hause Apple – dem iPhone und dem iPod – mittlerweile in der Gesellschaft angekommen sind und munter genutzt werden. Hielt man in den ´90er-Jahren noch einen Herrn in Hemd und Sakko mit einem Handy am Ohr für einen totalen Snob, ist ein jugendlicher ohne Smartphone, MP3-Player und großer Mattscheibe total out.
Sicher ist es unglaublich uncool, unhandlich und unpraktisch, wenn man so ein altes klobiges Notebook mit sich herumträgt, das nach 1,5 Stunden fernab des Stromnetzes bereits den Geist aufgibt, doch gehen einige Features und einiges an Kompatibilität nach und nach verloren, je kleiner die Geräte werden. Die Anzahl an Anschlüssen an Ultrabooks ist im Vergleich zum klassischen Notebook schon um ein erhebliches Maß geschrumpft, bei Tablets wird das noch einmal drastisch gen 0 gesenkt. Was bleibt also? Netzwerkkabel? Für den Normalanwender in Zeiten von WLAN-Standards 802.11n und 802.11ac, UMTS und ausgestorben. Kopfhörer und Headsets? Werden über Bluetooth verbunden. Genau wie eine Maus. Und ein Trackpad. Und die Tastatur. Kreditkarten und co.? Werden nach und nach vermutlich in ein digitales Standard-Wallet á la Passbook zusammengefasst. Laufwerke sind auch rar geworden. An Tablets und Ultrabooks so oder so Fehlanzeige – doch selbst in Standard-Notebooks werden immer seltener Laufwerke aufgrund der Größe, des Gewichtes und der Akkulaufzeit verbaut. Doch ist drahtlos und “medienlos” wirklich so vorteilhaft? Die Technologien, die uns die Mobilität garantieren, schränken sich leider auch zum Teil gegenseitig ein. Ein Beispiel dafür ist das WLAN. Kein Mensch hätte vor 15 Jahren gedacht, dass Mikrowellen und Wetter-Radar erhebliche Störer in der Netzwerkkommunikation darstellen können. Ein einsames WLAN im Empfangsbereich wird auch von der Übertragungsgeschwindigkeit her den meisten Anforderungen, meist auch Streaming, standhalten. Wenn man allerdings in einer Gegend lebt, in der es mehr SSiDs um einen herum gibt, als die Straße Straßenlaternen hat, ist es schnell vorbei mit dem Traum von dem Highway on air. Ich hoffe, dass bei all dem technischen Fortschritt die Bevölkerung noch mitbekommt, dass es auch physikalische Grenzen gibt, die die Existenz eines 26. WLANs im Umkreis von 150 Metern deutlich erschweren, wenn nicht sogar unmöglich machen.
Werden wir wirklich irgendwann alle drahtlos leben? Ladung via Induktion ist mittlerweile möglich, sodass Apple bald auch das Kabel zum Laden des Gerätes vollständig wegrationalisieren könnte. Kochen tun wir teils mit Induktion, HP hat es mit dem Palm Pre ebenfalls bewiesen, dass Induktion salonfähig ist – wenn es bezahlbar und von der Käuferschaft akzeptiert wird. Leider wird es erst bezahlbar, wenn es von der Käuferschaft akzeptiert und gekauft wird – und die meisten Kunden kaufen nunmal leider erst, wenn es bezahlbar geworden ist.
Die Finanzierung und die Physik sind zwei schwere Laster, die die Entwicklung und der internationale Markt zu tragen haben. Ich denke zwar, dass wir und unsere Gerätschaften in naher Zukunft noch drahtloser werden, nicht aber, dass wir vollständig auf das gute alte Kabel verzichten können.
Selbst wenn jeder Anwender mit der Übertragungsrate von heutigen drahtlosen Standards zufrieden wäre, was oft noch nicht der Fall ist, da mit steigenden Übertragungsraten auch die Inhalte nachwachsen, würde weiterhin die Kerninfrastruktur, der Backbone, das Routing und Switching weiterhin Kabel benötigen. Der Informationsfluss ist mittlerweile so breit und schnell geworden, dass es wohl kaum reichen wird, Server über WLAN oder direkt per LTE anzubinden. Zudem ist da noch der Punkt der Hochverfügbarkeit. Drahtlose Kommunikation unterliegt immer äußeren Gegebenheiten und schwankt je nach Luftdruck, Temperatur, Wetterlage, Auslastung des Mediums “Luft”, anderen Teilnehmern und Störquellen erheblich. Server sind mittlerweile zumeist geclustert und verfügen über mehrere Netzwerkzugänge zugleich zu unterschiedlichen Netzwerken – und sind im besten Fall redundant an unterschiedlichen Stromkreisen gebunden. Die Umsetzung der “Verdrahtlosung” wird deshalb grade in diesen und in Hochprioritätsbereichen wie z.B. Krankenhäusern und Notfallmeldezentralen erheblich später stattfinden, wenn sie überhaupt verwirklicht wird.
Ich bin ein Fan von Mobilität und bin trotzdem Verfechter des Kabels. Warum? Performance und Verfügbarkeit! Momentan sind die gebundenen Medien (Kupfer, LWL) erheblich performanter und stabiler als die drahtlosen (WLAN, Bluetooth, NFC, UMTS, LTE). Wenn mein WLAN ausfällt, kann ich problemlos ohne WLAN mit dem Netzwerkkabel arbeiten – andersrum wird das allerdings schwieriger. Sicher werden iPad und co. keine RJ-45-Buchsen mehr verpasst bekommen – aber das brauchen sie auch nicht, denn für die Kommunikation, die momentan auf diesen Geräten ausgeübt wird (Mailen, Instant Messaging und gelegentliche Video-Konferenzen), reicht die Geschwindigkeit aus. Das Streamen mit einem 802.11n-Router/Access Point in FHD oder 4k ist dahingegen noch reine Glückssache. Aus diesem Grund ist ein Kabel mehr manchmal gar nicht so schlecht – auch wenn es vielleicht nicht ganz so ästhetisch wirkt, wie ein völlig ungebundenes Tablet.
Die Kommunikation an sich wird durch die Technisierung deutlich vorangetrieben – allerdings bleibt der soziale Aspekt leider oft auf der Strecke, da nur wenige die Medien vernünftig vermitteln und nutzen können – und die, die es vielleicht schon sehr früh können, spalten die Meinung der Gemeinschaft. Sollte ein Vierjähriger schon Apps herunterladen können oder muss er es vielleicht sogar schon früher können, um mit seinen gleichaltrigen Digital Natives auf einem Level zu bleiben? Solche und weitere Fragen stehen oft unbeantwortet im Raum – meist, weil bisher nicht genug Erfahrung gesammelt werden konnte.
Was denkt Ihr? Wird es nahtlos drahtlos? Wenn ja wo oder wo vielleicht auch gerade nicht?
Schreibt´s in die Kommentare!
Euer
– nugaxstruxi

WLAN IEEE 802.11ac – Flottes Gigabit-WLAN mit Hürden

Im Jahr 2013 wurde der Standard 802.11ac von der IEEE definiert. Dieser Standard befasst sich mit drahtloser Kommunikation in lokalen Netzwerken (Wireless LAN). Im Gegensatz zum mittlerweile im Heimbereich fest etablierten 802.11n-Standard funkt ein 802.11ac-Modul nur auf 5 GHz und nicht mehr auf 2,4 GHz. Waren bei 802.11n noch im 2,4 GHz und 5 GHz-Band bis zu theoretischen 4 Spatial Streams und praktisch implementierten 3 Spatial Streams mit 150 Mbit/s pro Stream möglich, um auf maximale 600 Mbit/s (Theorie mit 4 Streams) bzw. 450 Mbit/s (praktische Umsetzung mit bis zu 3 Streams), sieht es beim neuen ac-Standard anders aus.
wireless_lan_development
Von 2 Mbit/s im Jahr 1997 mit dem Basisstandard 802.11 bis 2013 mit der Erweiterung des Standards durch
den neuen IEEE-Standard 802.11ac mit bis zu 7 GBit/s : Ein weiter Weg, aber eine deutliche Entwicklung
Nur 5GHz-Band wird von 802.11ac genutzt
Wie bei der 802.11n-Einführung wird auch hier in mehreren Phasen die Standardisierung umgesetzt. Dies ist in zwei Phasen (Wave 1 und Wave 2) aufgeteilt. Größter Unterschied zu 802.11n auf physikalischer Ebene: Kein 2,4 GHz-Band wird mehr genutzt! Es wird nur im 5 GHz-Band gefunkt, was die nominale Ausbreitung erheblich eindämmt, da das 5 GHz-Band breiter ist, höhere Datenraten möglich sind, allerdings auf kürzere Distanz.
Durch das breitere Band, die höheren Datenraten und die wesentlich feinere Modulation des Signals ist der ac-Standard eher als eine Art Nahkommunikationsstandard, wie es beispielsweise bei Bluetooth der Fall ist, zu sehen, da die Entfernung zur ausstrahlenden Einheit für einen optimalen Datendurchsatz je nach Gebäude und Umgebung maximal 15 m betragen darf.

 

ac-Implementierung
Fast in jedem Büro ein Access Point: WLAN 802.11ac
Das wiederum bedeutet bei einer Planung in einer mittleren bis großen WLAN-Infrastruktur-Grundfläche einen erheblichen Multiplikator bei der Anzahl an Access Points. Hat man bei einem Referenzgebäude mit ca. 160qm WLAN-relevanter Grundfläche bei einer Ausrichtung auf eine optimale Ausleuchtung mit n-Standard 6 Access Points im Einsatz, kann als Daumengröße der Multiplikator 6 verwendet werden, um einen ungefähren Überblick zu erhalten, wie eine Ausleuchtung auf ac-Standard-Basis aussehen wird. Nimmt man die Anzahl von 6 Access Points für n-W-LAN an und überträgt dies mit dem Multiplikator 6 in eine ac-Schätzung, landet man schnell bei 36 ac-Access Points. Hintergrund für diesen hohen Multiplikator ist zudem das verwendete Modulationsverfahren, sprich die Granularität des Signals. In der nachstehenden Tabelle sind die für W-LAN gängigen Modulationsverfahren aufgeführt und die Mindestsignalstärke in dbm, die gewährleistet sein muss, um eine stabile Datenverbindung aufzubauen. Diese Tabelle bezieht sich dabei auf asymmetrische Kommunikation, sprich Mailen, Surfen, Chatten. Möchte man Echtzeitdienste, VoIP-over-W-LAN oder Ähnliches einsetzen, ist hier nach Bedarf eine entsprechende Anpassung nach unten (ca. -15dbm bis -20dbm) zu empfehlen. Der ac-Standard verwendet das Modulationsverfahren 256-QAM (Quadrat-Amplituden-Modulation), welches bereits für das 80 MHz breite Band die Untergrenze bei -51 dbm hat. Auf dem einen verfügbaren Kanal in Wave 2, der 160 MHz breit ist, sinkt dieser Wert erneut auf -48 dbm. Bei W-LAN-Implementierungen des n-Standards nach erfolgter Ausleuchtung des Gebäudes geht man meist von 80 dbm als allerunterste Schmerzgrenze und meist als empfohlene Untergrenze von -70dbm bis -65dbm aus. Insofern reagiert das ac-Modul deutlich sensibler und muss infolge dessen sorgsam geplant und implementiert werden. Eine passive wie auch aktive Ausleuchtung der zu planenden Gebäude (-teile) im professionellen Umfeld ist deshalb dringend zu empfehlen. Kommt bei Bedarf auf mich über das Kontaktformular zu,  schreibt mir eine Nachricht bei twitter oder hinterlasst bei Fragen gerne auch einen Kommentar.
Minimale Signalstärke für Daten-Verbindungsaufbau nach Modulationsverfahren
Modulation
Kodierung
Signalstärke
20 MHz (min.)
Signalstärke
 40 MHz (min.)
Signalstärke
80 MHz (min.)
Signalstärke
160 MHz (min.)
BPSK
1/2
-82
-79
-76
-73
QPSK
1/2
-79
-76
-73
-70
QPSK
3/4
-77
-74
-71
-68
16-QAM
1/2
-74
-71
-68
-65
16-QAM
3/4
-70
-67
-64
-61
64-QAM
2/3
-66
-63
-60
-57
64-QAM
3/4
-65
-62
-59
-56
64-QAM
5/6
-64
-61
-58
-55
256-QAM
3/4
-59
-56
-53
-50
256-QAM
1/2
-56
-54
-51
-48
Mehr Speed, mehr oder andere Ports – schon in der ersten Welle
Da die Sprache dazu neigt, in Umgangssprache abzudriften: Der besagte Standard beschäftigt sich mit dem selben Inhalt wie der umgangssprachliche Begriff “Gigabit-W-LAN“. Doch 802.11ac kann weit mehr als ein Gigabit. Pro Spatial Stream stehen ca. 433 Mbit/s zur Verfügung. Da in Wave 1 bereits drei Streams genutzt werden können, ergibt das ca. 1,3 Gbit/s pro ac-Modul bzw. pro Access Point. Aus Kompatibilitätsgründen gegenüber den Endgeräten und um eine höhere Grundabdeckung mit einem Access Point im 2,4 GHz-Bereich zu erhalten, ist gewöhnlich in einem modernen Access Point weiterhin das n-Modul verbaut, was ebenfalls bis zu 450 Mbit/s liefert. Nach Adam Riese und Eva Zwerg kommt man nun bei einem Access Point auf  fast 2 Gbit/s in Wave 1. Da die meisten Access Points der vorherigen Standards mit weit unter 1 Gbit/s auskamen, konnte man völlig unproblematisch einen 1 Gbit/s-Uplink mit PoE (Power over Ethernet) via Kupfer einsetzen. Bei dem nun aufkommenden Datenverkehr würde ein Gigabit-Uplink einen unschönen Flaschenhals in der Übertragung bilden. Unterschiedliche Lösungsansätze der Hersteller zu diesem Thema sind noch in der Praxiserprobung. So gibt es beispielsweise Hersteller, die das Problem mit einem (noch) sehr teuren 10 Gbit/s-Uplink via Kupferkabel mit PoE gelöst haben, ein anderer setzt zwei Gigabit-Ethernet-Interfaces (davon eins mit PoE) ein, um zumindest den Anforderungen der Wave 1 gerecht zu werden, wieder andere Hersteller setzen bereits auf eine Kupfer/LWL-Kombination mit in Summe 11 Gbit/s Uplink und PoE auf den Kupferadern.
In jedem Fall bedeutet das Upgrade auf ac-WLAN Kosten. Kosten aufgrund deutlich höherer Anzahl an Access Points, Kosten aufgrund von mehreren, teils deutlich teureren (10 Gbit/s Kupfer, 10 Gbit/s LWL) Switchports auf Distributions- und Access-Ebene. Zudem muss der gesamte Backbone den Anforderungen angepasst werden. Das erhöhte Datenflussaufkommen betrifft auch Server, Load-Balancer, Firewalls und Access Gateways, Core-Switche und W-LAN-Controller. Diese sind die vermutlich höchsten Kosten. Jeder muss für sein Einsatzgebiet selbst entscheiden, ob Kosten und Nutzen, also Kosten vs. Bandbreite im Verhältnis stehen. Fest steht: Wireless-Lösungen sind gesucht und ein Ende des Wireless-Wahns ist nicht in Sicht.
Es ist sicherlich interessant, die Entwicklung in Hinblick auf Wave 2 zu verfolgen, da sich noch einmal eine erhebliche Leistungssteigerung darin versteckt: Bis zu 7 Gbit/s (theoretisch) über WLAN. Für mehrere Clients gleichzeitig. Fast unvorstellbar. Zumindest heute. Ebenfalls kommt ein 160Mbit breiter Kanal hinzu und ein weiterer 80MHz breiter Kanal wird ergänzt. Spätestens in Wave 2 muss bei einer Implementierung auch auf Radar-Signale (z.B. Wetterradarstationen) geachtet werden, da diese die Frequenzbereiche erheblich einschränken bzw. manche Frequenzen komplett belegen. Wir können gespannt sein!
MIMO? Schnee von gestern! MU-MIMO ist angesagt!
Die zweite Welle der ac-Standardisierung bringt Multi-User-MIMO mit sich. Das ist die technische Möglichkeit, das Senden und Empfangen von mehreren Stationen auf dem gleichen Kanal zur gleichen Zeit zu unterstützen (802.11n nur eine Station per Zeitslot). Dies erhöht ebenfalls erheblich die Performance in Multi-User-Enviroments, wie Konferenzräumen, Veranstaltungssälen und weiteren vielbesuchten Örtlichkeiten.
Mehr Spatial Streams, mehr Power
Mit dem neuen Standard sind theoretisch bis zu 8 Spatial Streams möglich. Verglichen mit 4 Spatial Streams bei 11n (kein Hersteller setzte bisher mehr als 3 Streams um) ist dies eine Verdopplung der Streams. Wave 1 unterstützt drei Spatial Streams. Somit sind bereits pro Stream die Datenraten erreicht, die mit dem n-Standard maximal mit drei Streams erzielt werden können. Die kompliziertere Modulation mit 256bit-QAM trägt da einen erheblichen Teil zu bei. Wichtig ist bei einer Gesamtbetrachtung ebenfalls, dass nur auf sehr kurze Distanz zur sendenden Einheit diese Übertragungsraten erreicht werden können, da die Modulation zu fein ist, um aus weiterer Entfernung vom Modul dechiffriert zu werden.

Was denkt Ihr? Lohnt sich der Umstieg auf 802.11ac oder (noch) nicht? Was hindert Euch ggf. an einer Umsetzung? Wie könnten weitere Lösungsansätze der Hersteller aussehen?

Schreibt´s in die Kommentare!

Euer
– nugaxstruxi
Eingefügte Grafiken und Aufstellungen sind vom Autor erstellt und unterliegen dem Copyright. 
© by nugaxstruxi
Skip to content