Kategorie Projekte

Cockpit-Wasserablauf-Konstruktion für 470er

Da sich leider auch mit der neuen Persenning auf meinem 470er nach starkem Regen Wasserlachen bilden, habe ich mir eine sinnvolle Konstruktion überlegt, mit der das Wasser weiter ablaufen kann. Durch eine Plexiwell-Platte und die darin enthaltenen Rillen, die unter die Persenning gelegt wird, läuft das Wasser bei leichter Neigung stetig ab und kann sich nicht auf der Persenning sammeln. Um diesem Konstrukt die nötige Stabilität zu geben, habe ich mit einfachen Dachlatten eine Unterkonstruktion aus Holz runtergeschraubt, die auf einer Seite 4 cm höher ist als auf der anderen, um die Neigung zu gewährleisten. Damit nichts im Boot bei Wind und Wetter scheuert, habe ich die Holzkonstruktion mithilfe von Schaumstoff abgepolstert. So entsteht auch bei etwas Wind- und Wasserdruck an der Persenning und dem Bootsrumpf kein Schaden.
Aus meinem Baumarkt des Vertrauens habe ich dafür eine Plexiwell-Platte, einen Plexiwell-Montage-Satz mit Edelstahlschrauben incl. Dichtring und der Schrauben-Fixierung aus Plastik für die Montage unter dem gebogenen Profil geholt. Ein paar SPAX-Schrauben, Reste von Transport-Schaumstoff und ein Elektrotacker haben das ganze dann abgerundet.
wasserablaufuntergestell
Der Bau des Gestells mit Plexiwell, ein paar Dachlatten und Schaumstoff
© 2014 by nugaxstruxi
Nachdem ich die Dachlatten aufs richtige Maß gesägt hatte, konnte ich den Grat, der sich gebildet hat abfeilen, das Holzgestell zusammenschrauben und die lustigen Wellen-Halterungen darauf verteilen. Nun musste noch ins Plexiwell vorgebohrt werden (3-5mm-Bohrer), damit der Kunststoff beim Verschrauben nicht bricht. Nachdem alle Schrauben saßen, habe ich nach Augenmaß die Schaumstoff-Stücke auf das Gestell zugeschnitten und anschließend mit dem Elektrotacker am Gerüst befestigt.
Fertig ist die Cockpit-Ablauf-Konstruktion für unter 50,- €. Passend ist sie für offene Sportboote vom Laser bis zum 505er. Je nach Bootstyp müssen ggf. Standbeine oder eine leere Getränkekiste für den richtigen Winkel zum stetigen Wasser-Ablauf sorgen.
Euer
– nugaxstruxi

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© by nugaxstruxi

Raspberry Pi: Der erste Kontakt

Heute stelle ich Euch vor, wie ich meinen Raspberry Pi, einen kleinen Computer, der nur mit Hauptplatine daherkommt, eingerichtet habe. Der Pi ist nicht grade ein Hochleistungsrechner mit 512MB RAM, dafür sticht er durch seine kompakte Bauform in Kreditkartenformat und seine Energieeffizienz hervor. Der Winzling im Selbstbaugehäuse verbraucht grade mal 3,5 Watt und ist daher grade für einfache Web- Streaming- oder Fileserveranwendungen hervorragend geeignet. Den Ursprung hat der Pi in Cambridge, wo sich immer weniger Informatikstudenten mit guten Grundkenntnissen in den Hörsälen aufhielten. Da normale Computer mittlerweile extrem komplex – und dadurch teuer – geworden sind, wurde ein einfacher, zeitgemäßer aber dennoch preiswerter Rechner für Experimentierfreudige entwickelt: Der Raspberry Pi. Das Acrylglasgehäuse könnt ihr hier bestellen, das Netzteil hier und den Pi selbst hier (Revision B mit 512MB RAM). Ich habe mich für eine SanDisk Ultra SDHC-Karte der Klassifizierung 10 mit 16GB Speicherkapazität entschieden.

Ich freue mich, wenn diese Step-by-Step-Anleitung Anklang findet und dem ein oder anderen Mac- oder Raspberrynutzer manche Frage beantworten kann, allerdings sollte jedem bewusst sein, dass er diese Anleitung in eigener Verantwortung nutzt. Es ist schnell ein falsches Volume ausgewählt, was dann mit schmerzlichem Datenverlust zur Folge formatiert wird oder ein anderer Befehl als gewünscht ausgeführt wird, wenn man sich bei der Eingabe im Terminal vertippt. Da die meisten Schritte mit Superuser bzw. root-Berechtigungen durchgeführt werden müssen, besteht ein entsprechendes Risiko, anhaltende Schäden durch Unachtsamkeiten entstehen zu lassen. Wer konzentriert bei der Sache ist und den Anweisungen Schritt für Schritt folgt, sollte dabei allerdings keine Probleme haben, den Raspberry Pi startfähig zu machen.

Schritt 1: Entpacken und zusammensetzen


Beim Entpacken des Pi´s fallen die kleinen Abmaße und das “Bausatzsystem” sehr ins Auge. Man sieht “seine edelsten Teile” durch das durchsichtige Gehäuse.

Raspberry Pi eingepackt ©2014
by nugaxstruxi
Das Zusammenbauen des Acrylglasgehäuses gestaltete sich etwas schwierig, nachdem alles leicht (!) eingeklickt war, konnte nun die SD-Karte eingesteckt und die Ports mit Kabeln versehen werden: HDMI für den Bildausgang, USB für Tastatur, Maus und eine HDD in Kombination mit einem USB-Hub, RJ-45 für den Netzwerkanschluss und zu guter letzt das 5V-Netzteil via Micro-USB. Wer Sound benötigt, kann diesen entweder per 3,5mm-Kleinklinkenstecker (Stereo, analog) oder digital via HDMI beziehen. Mir war das zur Einrichtung erstmal egal. Aber halt! Die SD-Karte benötigt noch das Image für das Betriebssystem des Winzlings. Ohne OS nix los sozusagen.
Raspberry Pi mit Acrylglasgehäuse vor dem Verbinden der Anschlüsse ©2014 by nugaxstruxi


Schritt 2: Betriebssystem downloaden


Im Downloadbereich der Raspberry Pi Foundation findet Ihr die entsprechenden Images zur Installation. Ich habe mich vorerst für das 2014-01-07-wheezy-raspbian.img entschieden, da es als debian-Abkömmling genügend Spielraum bietet, entsprechende Serverkomponenten bereitzustellen. Pidora basiert auf der Linux-Distribution Fedora, RaspBMC und OpenELEC sind für die Einrichtung als Medienstreamer oder Set-Top-Box auf Basis von XBMC entwickelt worden. Zum Beispiel als digitalen Sat-Recorder könnte man den Pi mit dem XBMC-Unterbau wunderbar nutzen. Arch ist ebenfalls eine Linux-Distribution, die von der Community auf die ARM-Architektur für den Pi angepasst wurde. RISC OS ist eine eigene, flotte und kompakte Linux-Distribution, die ebenfalls sehr gut an den Pi angepasst wurde.


Schritt 3: Formatieren der SD-Karte


Die SD-karte sollte in FAT-32 formatiert werden, damit der Pi sie problemlos erkennt. Sowohl mit Bordmitteln (Festplattendienstprogramm), als auch mit dem kostenlosen Tool SDFormatter, welches sowohl für Windows (Direktlink), als auch für Mac OS (Direktlink) erhältlich ist, kann man diesen Schritt bewältigen. Der Prozess kann je nach Größe der Speicherkarte und Leistung des Rechners einige Zeit in Anspruch nehmen. Jetzt ist Zeit für einen Kaffee! Aber nicht zu lange brauchen, denn es gibt vor dem nächsten Schritt noch ein ToDo.

Ihr müsst für die folgenden Schritte unter Mac OS X über 

Apfelmenü – Über diesen Mac – Systembericht 

unter dem Punkt Hardware im Unterpunkt Volumes schauen, unter welchem BSD-Namen die Speicherkarte vom Betriebssystem erkannt wurde. Bei mir war es disk2s1.

Schritt 4: Unmounten der SD-Karte nach der erfolgreichen Formatierung


Jetzt geht´s spätestens ins Terminalfenster. Öffnet Euch ein Terminal und gebt folgenden Befehl als sudo, also mit SuperUser-Berechtigungen ein:

sudo diskutil unmount /dev/disk2s1
Damit wird der Mountpoint der SD-Karte entfernt, die Karte selbst allerdings nicht “ausgeworfen”. Das ist wichtig, da wir noch wenige Schritte vor uns haben, bis das Image vom Pi aus gestartet werden kann.

Schritt 5: Übertragen des Boot-Images via dd


Achtung! Das Programm dd ist sehr mächtig und kann bei falscher Anwendung erheblichen Schaden anrichten! Da dd auch mit root-Berechtigungen ausgeführt wird, findet keine Abfrage statt, ob der Vorgang durchgeführt werden soll – denn Linux- und Unix-Superuser wissen (hoffentlich), was sie tun, wenn sie es tun.

Nachdem der Mountpoint der SD-Karte entfernt wurde, kann das Beschreiben der SD-Karte mit dem Image des gewählten Betriebssystems beginnen. Hier empfiehlt es sich, einen Ordnerpfad zu wählen, der leicht anzugeben ist (in meinem Fall der Downloads-Ordner des Profils). Im Befehlssatz selbst findet Ihr nun das vorher bereits heruntergeladene Image wieder. Diesen Teil (blau markiert) müsst Ihr entsprechend Eurer Wahl je nach gewähltem Betriebssystem durch den Dateinamen (mit Suffix *.img) ersetzen.

sudo dd if=Downloads/2014-01-07-wheezy-raspbian.img of=/dev/disk2 bs=1m
Je nach Größe des Images und Gesamtgröße der Speicherkarte kann dieser Vorgang mehrere Minuten in Anspruch nehmen. Werdet nicht nervös, wenn ihr keine “Statusmeldungen” von dd über den Fortschritt bekommt, da dd standardmäßig keinen Fortschritt anzeigt. Ihr erkennt an folgenden Ausgaben, dass der Vorgang erfolgreich war (die Werte variieren je nach Speicherkarte und Image).
2825+0 records in
2825+0 records out
2962227200 bytes transferred in 1402.273640 secs (2112446 bytes/sec)
Danach solltet Ihr wieder zum Eingabeprompt gelangen und der Cursor sollte (bei Standardeinstellungen im Terminal) wieder blinken. Der Eingabeprompt müsste dann ungefähr so aussehen:
hostname:~ user$ 

Damit Ihr die Eingaben, die in der Konsole getätigt werden müssen noch einmal im Zusammenhang seht, folgt hier der Auszug aus dem Terminalfenster.
Last login: Wed Jan 22 19:29:12 on console
apfelkiste:~ nugaxstruxi-usr$ sudo diskutil unmount /dev/disk2s1

WARNING: Improper use of the sudo command could lead to data loss
or the deletion of important system files. Please double-check your
typing when using sudo. Type “man sudo” for more information.

To proceed, enter your password, or type Ctrl-C to abort.

Password:
Volume RASPI on disk2s1 unmounted
apfelkiste:~ nugaxstruxi-usr$ sudo dd if=Downloads/2014-01-07-wheezy-raspbian.img of=/dev/disk2 bs=1m
2825+0 records in
2825+0 records out
2962227200 bytes transferred in 1402.273640 secs (2112446 bytes/sec)
apfelkiste:~ nugaxstruxi-usr$ 

Schritt 6: Speicherkarte in den Pi und los geht´s!


Nun ist der Pi für die Installation des Betriebssystems bereit. Da die Betriebssysteme sich unterscheiden und keine gängige Aussage über alle Betriebssysteme zu treffen ist, außer “muss installiert werden”, endet meine Step-by-Step-Anleitung hier. Ich werden den Pi vermutlich als Owncloud- bzw. Seafile-Host nutzen, um meine Daten selbst zu verschlüsseln und unabhängiger von internationalen Cloud-Diensten zu sein.

Wie verwendet Ihr euren Pi? Als Datenablage â la NAS, als Medienstreamer und Videorecorder im Wohnzimmer, als VPN-Client, als Spielekonsolen-Emulator oder doch als Webserver? Schreibt´s in die Kommentare!
Viel Spaß mit Eurem Raspberry Pi!

Euer
nugaxstruxi

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© by nugaxstruxi

Ringe schmieden selbstgemacht

“Ein Ring…sie zu knechten, sie alle zu finden, ins Dunkel zu treiben, und ewig zu binden…” – wer kennt diese Passage aus J. R. R. Tolkiens “Herr der Ringe” nicht. Das Thema hat allerdings nur wenig mit den Ringen aus Mordor, und nichts mit der Sage um Frodo und seine Gefährten gemeinsam.

Es begab sich zu der Zeit, dass es weihnachtete. Meine überaus kreative Freundin hat eine geniale Geschenkidee gehabt: Einen Workshop zum Ringe selbst schmieden. Klar habe ich mich gefreut, aber so richtig was drunter vorstellen konnte ich mir noch nicht. Klar, mir macht es Spaß, mich handwerklich zu betätigen – aber eigentlich mit Dingen, die ich mir selbst aussuche. Neugier und Skepsis schwangen beim ersten Vortermin mit, aber die Neugier war wesentlich größer.

Der erste Termin war im Prinzip eine Mischung aus Beratungs- und Besprechungstermin, bei dem unsere Vorstellungen mit denen der Kursleitung abgesprochen und unsere Wünsche in Bezug auf Form, Material und Dicke des  Rings notiert wurden. 
Ein Paar Wochen später war es nun so weit: Der Tag des Ringeschmiedens war angebrochen. Ein Samstag. Sonnig, schwül und wirklich heiß (gefühlt waren es bestimmt 100°C, wirklich waren es um die 30°C) – nicht grade die besten Startbedingungen, wenn man Hammer, Amboß und heiße Glut im Kopf hat – genau wie in den mittelalterlichen Filmen.

Wir wurden freundlich empfangen und durften nach einer kurzen Einleitung schon starten. 
Zum Glück gab es zwar einen Amboß und einen Hammer (einen Gummihammer) – aber keine lodernde, heiße Glut. Zudem durften wir uns selbstständig an der “Wasserbar” bedienen, um nicht einzugehen bei dem Wetter.

925er-Silber-Rohlinge © 2013 by nugaxstruxi
Die Silber-Rohlinge waren mit Tesafilm auf Karteikarten geklebt – bis auf eine etwas unterschiedliche Dicke (Damen- und Herrenring) glichen sich die Silberstreifen vollständig. Ein Ring war aus diesem Stück Edelmetall selbst bei viel Phantasie nicht zu erkennen.

Die ersten beiden Bearbeitungsschritte: Rundschlagen und auf Spannung Rundschlagen
© 2013 by nugaxstruxi

Zuerst ist nun das erste grobe Rundschlagen an einem Rundstab mit Rillen für die Ringgrößen angesagt gewesen. Mit leichten Schlägen vom Gummihammer bewegt sich das Silber langsam in eine Rundform – allerdings noch mit einem Spalt zwischen den beiden Enden. Dieser wird durch leichte Schläge auf dem Amboß minimiert und das Material immer weiter auf Spannung gebracht. Runder sieht der Ring bis dahin aus – aber noch nicht wie ein Schmuckring, eher wie ein Verbogener Schlüsselring.



Verlöten der beiden Enden mit Silberkugeln bei ca. 600°C © 2013 by nugaxstruxi

Damit der Spalt geschlossen wird, wurden kleine Silberkugeln in den Spalt gelegt und mit einer ca. 600°C heißen Flamme eingeschmolzen. Sehr interessant, welche Farben die Flamme während des Vorgangs angenommen hat. Vorher wurden die Ringe kurz in eine Salzlösung gelegt, um den Ring porenrein zu verschließen.



Der Lötvorgang und die oxidierten und leicht oval verformten Ringe © 2013 by nugaxstruxi
Beim Abkühlen der gelöteten Ringe wurde sehr schnell deutlich, warum die Ringe anschließend in verdünnte Schwefelsäure gelegt werden: Die Ringe sahen aus, als wären es antike Fundstücke. Verbeult, eiförmig und irgendwie unschön und pickelig sahen die werdenden Ringe aus, bevor sie ins Schwefelsäurebad gelegt wurden.

Die ersten Einheiten an der Schleifmaschine © 2013 by nugaxstruxi
Nach ca. 10-15 Minuten in der Schwefelsäure können die Ringe aus dem Bad genommen und abgetrocknet werden. Der Kontakt mit Augen, Nase oder weiteren Schleimhäuten sollte  bei Arbeit mit Säuren tunlichst vermieden werden. Der Folgeschritt war die Arbeit an der Schleifmaschine. Dort wurde (begonnen mit 140er-Körnung, beendet mit 180er-Körnung) der Ring von außen abgeschliffen. Langsam ist der Ring in seiner Finalform zu erahnen – und auch die Haptik wird deutlich angenehmer durch diesen Vorgang. Waren vor dem Schleifvorgang noch viele Unebenheiten zu spüren, wurden sie durch diesen Vorgang minimiert. Ähnlich wird auch die Innenseite des Ringes abgeschliffen. Wichtig dabei ist, dass man auch die Ränder und Rundungen des Ringes beim Bearbeiten erwischt.

Die Stanze und die rund gepressten Ringe © 2013 by nugaxstruxi
Nun folgt die Stanzmaschine. Vorher waren die Ringe noch einmal anzuprobieren, da durch die Stauchung des Ringes in der Stanze der Ring schrittweise verkleinert werden kann, bis man die passende Ringgröße heraus hat. Danach folgt ein weiterer Schleifvorgang – diesmal mit 200er-Körnung. Gefühlt hätten wir auch eine normale Papierseite zum Schleifen verwenden können. Die feine Körnung ist mit der Hand wesentlich schwerer zu erfühlen, als die des 140er-Schleifpapiers. 

Schleifvorgang 2 mit Zwischenergebnis – Die Ringe sind immer deutlicher zu erkennen
© 2013 by nugaxstruxi
Nach dem weiteren Schleifgang sind die Ringe schon um einiges wertiger geworden. Auch innen steht die Politur mit feiner Polierpaste und Politurmaschinen – ähnlich fein, wie die Schleif- und Bohrutensilien eines Zahnarztes. Die Reste der Polierpaste können leicht abgeschliffen werden, sodass ein wirklich schöner, aber noch schlichter Ring entsteht.


Einsägen der rundlaufenden Rille © 2013 by nugaxstruxi
Damit der RIng nicht nur ideell, sondern auch optisch was hermacht, haben wir uns für eine rundlaufende, innen hochglanzpolierte Rille entschieden, die in beide Ringe mit der Laubsäge vorsichtig eingesägt und durch Feilen etwas vertieft wird. Im Anschluss daran wird die Rille von innen auf Hochglanz poliert. Nur noch die letzten Handgriffe fehlen, um die Ringe optisch noch etwas “aufzuhübschen”. Zuerst wird eine Seite der Rille pro Ring abgeklebt und die Oberfläche, die nicht abgeklebt ist, wird durch eine Art sehr grobes Schleifpapier eismatt, die andere, vorerst abgeklebte Seite wird glanzmattiert. Nach mehreren, angestrengten Durchgängen wird die Rille erneut poliert, um “Ausrutscher” auszubügeln.

Die Ringe sind – soweit es als Laie möglich ist – vollendet. EInzig das Einfassen eines roten, 3mm großen Saphirs in die Mitte der umlaufenden Rille und der Echtheitsstempel, wie auch die Gravur auf der Innenseite werden vom Fachmann/der Fachfrau durchgeführt. Die Ringe werden eingeschickt, sodass man sie nach wenigen Wochen fertig gefasst, graviert und mit Echtheitstempel versehen zurück erhält.

Erstaunlich finde ich, dass nicht einmal die Naht vom Löten mehr erkennbar ist und aus einem einfachen Stück unförmigem Metall ein wunderschönes Schmuckstück geworden ist.

Finales Foto der Ringe vor Gravur und Einfassen des roten Saphirs in den Ring meiner Freundin
© 2013 by nugaxstruxi

Ich möchte an dieser Stelle vor allem meiner Freundin für dieses wirklich einmalige Geschenk, den erfahrungsreichen Workshop und den unglaublich interessanten Tag danken. Zudem kann ich die Hobbygoldschmiede Oliver Kargus unbedingt weiterempfehlen – nicht nur für baldige Ehepaare oder Verlobte, sondern auch für Leute, die einfach mal etwas selbst in die Hand nehmen und (fast ganz) eigenständig fertigstellen wollen. Ihr könnt wählen zwischen den Materialien Silber (925er), Gold, Weißgold und Platin. Die Festigkeit der Materialien ist in dieser Reihenfolge aufsteigend zu bewerten, wobei sich zwischen den einzelnen Materialien enorme (!!!) Preisunterschiede auftun, die schnell ein Vielfaches des nächst-günstigeren Materials erreichen können.
– nugaxstruxi

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Ambitable – Couchtisch mit integriertem Display und mehr – Teil 4/4

Lange gewartet, zwischendurch immer wieder ein bisschen gewerkelt und nun fertig gestellt: Der Tisch hat seine finale Form angenommen, Optik und Haptik wirken wesentlich “professioneller” und ich muss sagen, dass ich mittlerweile liebend gern die Oberflächen und Rundungen des Tisches streichle. Geschraubt, gebohrt, gesägt, gedübelt, gefeilt, gefräst, eingepasst, korrigiert, wieder eingepasst, gefeilt, gesägt, eingepasst, korrigiert…und so weiter. Einige Schritte waren zwingend notwendig, einige waren “nice2have”, andere wiederum waren von mir so gewollt. 


Seit dem letzten Beitrag vor fast zwei Jahren habe ich einige Veränderungen vorgenommen.
Die Unterseite der Tisch-Mittelplatte mit Display und Revoltec-LED-Einheit zur stimmungsvollen Beleuchtung. © by nugaxstruxi
Von unten betrachtet habe ich die LEDs fest angebaut, die mit der Logitech Harmony-Fernbedienung konfigurierbar und vollständig justierbar sind, was Farbton, Helligkeit, Farbänderungen und die Farbmischung angeht. 


Der Controller spricht die LED-Leisten über USB an und wird über einen Infrarot-Sensor gesteuert. © by nugaxstruxi
Die Beleuchtung setzt sich aus einem Controller, einem Infrarot-Empfänger und zwei LED-Multicolor-Leisten zusammen, die über USB am Controller zusammenlaufen.


Damit das Kabelgewirr etwas eingedämmt wird, habe ich die Kabel mit Kabelbindern und Draht an der Unterseite der Tischplatte befestigt. Der Controller ist mit Doppelseitigem Klebeband an der Unterseite der seitlichen Tischplatte befestigt, die LED-Leisten mit mitgelieferten Plastik-Clipsen festgeschraubt.

Auch wurden weitere Kabelkanäle hinzugefügt. © by nugaxstruxi


Außerdem wurden einige Kabelkanäle innen befestigt, um dem Kabelsalat den Kampf anzusagen. Da diese im Normalfall nicht sichtbar sind, ist die Optik in diesem Fall etwas vernachlässigt worden.

Die Schublade war eine Herausforderung per Excellance. Hut ab an alle Tischler und Schreiner, die sich mit solchen Problematiken auseinandersetzen müssen. 


Der Griff war schnell angebracht. Er wird von innen nach Anbohren, um die Schrauben zu versenken gegengeschraubt. © by nugaxstruxi
Gesägt waren die Teile sehr schnell, auch das Abfeilen von Graten an den Schnittkanten ging relativ zügig vonstatten. Ich habe die Seitenteile auf das untere Holz gedübelt und mit Holzleim fixiert. Leider hat sich dabei witterungsbedingt in der Garage eine zu hohe Luftfeuchtigkeit gebildet, weshalb sich die Grundplatte leicht verbogen bzw. verzogen hat.


Nach viel Nerven- und Körpereinsatz hat die Schublade endlich ihre gewünschte Form erreicht. © by nugaxstruxi
Mit Leimzwingen und etwas Geduld habe ich das Holz ungefähr wieder in Form bringen können. Die Frontplatte hat danach ungefähr auf das restliche Konstrukt gepasst, musste aber auch noch weiterhin fixiert und geleimt werden. Damit keine Schrauben sichtbar sind, habe ich die Holzplatten von unten mit Spax-Schrauben fixiert. Die kugelgelagerten Auszüge für die Schublade waren die nächste Herausforderung. Da ich nicht millimetergenau gesägt hatte, musste ich beim ersten Befestigen 40-Heb-Auf spielen und alle 80  Kugellager (2x 20 Kugeln pro Seite) einsammeln und mit Zangen und Schlitzschraubendrehern wieder in die Auszüge drücken. Nach mehreren Stunden nervenzerrüttelndem Gefriemel und Gefrickel sind nun wieder bis auf 3 Kugeln alle wieder im Lager. Nach einigen weiteren Stunden hat die Schublade auch ungefähr abschließend zu den Tischbeinen gehalten.


Nun folgte das Abschleifen in mehreren Durchgängen. Mit Bandschleifer und Schleifpapier in unterschiedlichen Stärken habe ich von grob nach fein den Tisch mehrmals überall abgeschliffen. Schwierig waren vor Allem die unteren Kanten und der Bereich um Steckdosen und Schalter herum.


Der präparierte Tisch zu Beginn des Schleifprozesses. Die Steckdosen und Schalter sind abgeklebt, um Schleifstaub fernzuhalten. © by nugaxstruxi
Die Schublade musste ich bis auf die Frontseite und die Kanten komplett mit Hand abschleifen. Deshalb hat der Vorgang etwas mehr Zeit, als zuerst erwartet, in Anspruch genommen.


Der zweite Durchgang. © by nugaxstruxi
Schleifpapier habe ich in den Körnungen 60, 80, 100, 120, 180 verwendet. Bei jedem Durchgang musste der Tisch überall geschliffen werden. Unebenheiten konnten so Stück für Stück und die Patzer vom vorherigen Schleifgang mit dem jeweils feineren Schleifpapier ausgemerzt werden.


Durchgang Nummer 5: Nun sieht man deutlich den Unterschied. © by nugaxstruxi
Beim Fünften und letzten Durchgang fühlt sich die Oberfläche schon sehr final an. Es folgt noch das Ölen, damit der Tisch haltbarer und langlebiger ist.


Ölung die Erste. © by nugaxstruxi
Das Holz verfärbt sich leicht dunkel. Damit wirklich der ganze Tisch mit Holzöl benetzt ist und sich keine Lücken bilden, die Angriffsfläche für Feuchtigkeit und weitere Holz-Feinde bieten, steht ein weiterer Ölungsdurchgang an.


Drinnen wird nun auch die Mittelplatte mit Display von allen Seiten gründlich geölt. Am Display selbst ist Vorsicht geboten. © by nugaxstruxi
Für den Schleif- und Ölungsvorgang habe ich die Mittelplatte entnommen, um Beschädigungen am Display und der weiteren Elektrik zu vermeiden und vor allem jede Oberfläche mit dem Öl zu versiegeln. 


Ambitable in finaler Fassung ohne Verkabelung. Man sieht einen deutlichen Unterschied zur “Betaphase”. © by nugaxstruxi
Der Tisch hat nun Gestalt angenommen. Möglicherweise ersetze ich den PC durch etwas noch kompakteres wie z.B. einen Rasperry Pi oder ähnliche Mini-Rechner. Die Kanten sind rund geworden, die Gefahr, nachts beim Gegenlaufen ein offenes Bein oder einen angeknaxten Fuß zu bekommen ist dadurch erheblich minimiert worden.


Weiche Kanten minimieren den Schmerz beim Gegenlaufen im Dunkeln erheblich. © by nugaxstruxi
Auch die Spalt-Kanten sind weicher als zuvor geworden, was ein angenehmeres, weicheres Gefühl beim Drüberfassen aufkommen lässt. Die Haptik bekommt mindestens fünf Sterne, die geölte Optik lässt nun die Maserung wesentlich intensiver wirken. 


Ecken und Kanten wirken geölt edler, die Haptik ist ebenfalls hochwertiger, also im “Rohzustand”. © by nugaxstruxi


Wie Euer Eindruck ist, weiß ich nicht. Sicher gibt es Leute, denen diese Optik mehr oder weniger zusagt, meinem Geschmack entspricht es auf jeden Fall – und das ist die Hauptsache.

In weiteren Beiträgen werdet Ihr noch kleine Anpassungen und Verbesserungen finden, für mich ist das Projekt des Tischbaus allerdings an dieser Stelle abgeschlossen. Anmerkungen, Empfehlungen oder konstruktive Kritik nehme ich gerne entgegen. Entweder kommentiert Ihr den Blogeintrag, mailt mir oder twittert mich an.


Hier eine Übersicht aller Posts zu diesem Thema:

Wie kam ich auf die Idee?
Ambitable – Couchtisch mit integriertem Display und mehr – Teil 1/4 

Was für Anforderungen hatte ich an die Hardware?
Ambitable – Couchtisch mit integriertem Display und mehr – Teil 2/4 

Wie entstand der Tisch an sich?
Ambitable – Couchtisch mit integriertem Display und mehr – Teil 3/4 

Wie sieht der fertige Tisch aus?
Ambitable – Couchtisch mit integriertem Display und mehr – Teil 4/4 

Ambitable – Couchtisch mit integriertem Display und mehr – Teil 3/4

Wie versprochen komme ich nun zum nächsten Abschnitt: Der Bau des Tisches selbst.
 
Da ich mich mittelschwer verkalkuliert hatte, musste ich noch einige Dinge nachkaufen. Der Bau des Tisches selbst (ohne technisches Equipment, was im letzten Bericht näher erläutert wird) hat ca. 300€ verschlungen – ich hatte anfangs mit einer Ikea-Tischplatte und Ikea-Tischbeinen für insgesamt ca. 180€ gerechnet. Da mir das Material allerdings zu billig erschien bzw. kein Massivholz für den Preis zu haben war und die Presspappe äußerst ungünstig bis gar nicht zu verarbeiten ist, habe ich beschlossen, die Konstruktion selbst in die Hand zu nehmen.
 
Nach ausgiebiger Recherche habe ich 3 Holzsorten in der näheren Auswahl gehabt:
Buche, Eiche und Nussbaum.
Der Grund ist einfach: Das Holz sollte gut zu bearbeiten sein (nicht zu hart, allerdings auch nicht zu weich) und eine gewisse Widerstandsfähigkeit aufweisen, damit der Tisch nicht im nächsten Jahr zusammenbricht oder das Holz sich zu stark verzieht. Durch Zufall bin ich auf Birkenholz gestoßen, was sehr gut zu bearbeiten aber im geschliffenen Zustand sehr hart ist.
 
Also wurde der Birkenholzvorrat vom nächsten Max Bahr aufgekauft und dort bereits in die ungefähre Größe zurechtgeschnitten. Da ich so etwas noch nie gemacht habe, war der Beginn sehr unkoordiniert und ich musste meine ursprüngliche Planung mehrmals verwerfen und nicht neu aber ziemlich weit am Anfang wieder starten. Auch war die Holzmenge und das Gewicht bereits beim Holzkauf überwältigend und ich hätte ohne umgeklappte Rückbank und Beifahrersitz auf der vordersten Stufe das Holz nicht nach Hause bekommen. Dort ausgeladen sah der Stapel so aus – allerdings war das nichtmal alles an Holz und Materialien.
 Das unbearbeitete Holz. © 2011 by nugaxstruxi
Angefangen habe ich mit den Seitenteilen – sozusagen den Tischbeinen. Diese bestehen je “Tischbein” aus 2 aneinander verdübelten, mit SPAX-Schrauben verschraubten Massivholzplatten, die miteinander verleimt wurden. Aufgehängt sind diese an den Kanthölzern aus Kiefernholz (Hier war günstiges und stabiles Holz gefragt – ist nach Abschluss des Projektes auch nicht mehr bzw. nur sehr wenig davon zu sehen.

 

Verleimen des ersten “Tischbeins”.© 2011 by nugaxstruxi


© 2011 by nugaxstruxi

 

Das zweite Tischbein wird verleimt, nachdem 6 SPAX-Schrauben ins Kantholz getrieben wurden.
© 2011 by nugaxstruxi

 

Die 2. Seite wird ebenfalls geschraubt und geleimt.
© 2011 by nugaxstruxi
Wichtig war dabei, darauf zu achten, dass die Schrauben mit dem Kopf vollständig im Holz verschwinden, damit die 2. Platte von außen möglichst ohne Spalt angefügt werden kann. Dazu wurden die Schrauben angesetzt und danach mit einem 10mm-Bohrer ca. 2mm tief in das Holz gebohrt und die Schraube darin versenkt.
Versenken der Schraube im Holz. © 2011 by nugaxstruxi
Nachdem beide Seitenteile in der ersten Schicht fertig waren, musste ich mich mit dem Dübeln befassen, da der Tisch ein sehr hohes Eigengewicht hat und der Halt gewährleistet sein muss.
Ich war jedes Mal froh, wenn ein Dübel zum entgegengesetzten Loch gepasst hat und das Holz keinen Versatz hatte, da das genaue Einpassen für Laien sehr tricky sein kann.
 
Beide Seitenteile mit je einer Schicht Massivholz an Kiefern-Kanthölzern.
© 2011 by nugaxstruxi
Nachdem die Dübel gesetzt und ungefähr gefühlte 2 Millionen Mal eingepasst wurden, konnte das Ganze verleimt werden. Die innere Platte ist allerdings um 2cm kleiner als die äußere, damit die Tischplatte letztendlich eine Ebene ohne Versatz wird.
Leimen der beiden Holzplatten auf einer Seite. Es waren mindestens 3 Leimzwingen notwendig, damit das Holz sich durch Feuchtigkeit nicht auseinander bewegt. © 2011 by nugaxstruxi
Verleimen der 2 Massivholzplatten schräg von oben.
© 2011 by nugaxstruxi
Als ich diese Etappe hinter mir hatte, war ich irre stolz auf mich, da ich es für die erste Konstruktion mit Massivholz als sehr gelungen empfinde. Es ist kaum Versatz entstanden und das Holz ist stabil genug verbunden worden, dass es nicht auseinander fällt, wenn man gegenkommt (was meine Sorge beim Konstruieren war). Eine Tischseite liegt mit 7,4kg nicht grade bei einem Leichtgewicht. Die ganze Konstruktion wiegt am Ende satte 79,4kg (!!!).
 
Die fertig verleimten und verdübelten Seitenteile. Bereits im geschliffenen Zustand .
© 2011 by nugaxstruxi
Da ich diese Teile nun verbinden musste, habe ich die Grundkonstruktion des Tisches gebaut, während die Tischplatten als Abstandshalter draufgelegen haben. Das Gewicht dieser Konstruktion lag bereits bei 20,2kg und war noch gut alleine zu tragen, wenn die Platten rausgenommen wurden. Das ist später nicht mehr der Fall.
 
Grundkonstruktion mit Tischplattenelementen zur Stabilisierung. In diesem Stadium war der Tisch noch sehr wackelig und hatte noch wenig Halt. © 2011 by nugaxstruxi
Nach und nach habe ich die ersten Bodenplatten und Querstreben eingepasst und diese mindestens verleimt, wenn nicht sogar verleimt, gedübelt und geschraubt.
 
Tischkonstruktion mit den ersten grob eingepassten Tischplatten.
© 2011 by nugaxstruxi
Da auch fest installierte Elektrik in den Tisch eingebaut werden musste, habe ich Unterputzsteckdosen und Kreuzschalter besorgt, die optisch zum Holz passen. Damit die Kabelage nicht lebensgefährlich offen liegt, habe ich also einen 2. Boden mit einer Kaltgerätebuchse nach unten weg eingebaut.
 
Einbau des 2. Bodens für die Elektrik.  © 2011 by nugaxstruxi
Der Kaltgerätestecker soll das einzige Kabel sein, was zum Tisch zu legen ist. Jede weitere Übertragung findet drahtlos per WLAN oder Funk statt oder ist bereits im TIsch integriert.

 

Kaltgerätebuchse. Das Einpassen ins Holz war eine langwierige und nervige Arbeit.
© 2011 by nugaxstruxi
Damit der Tisch mehr Halt bekommt habe ich in diesem Zuge mehrere Winkel verbaut. Diese sind auf den Bildern oben und unten zu erkennen. Sie sind so verbaut, dass sie im Endkonstrukt nicht mehr sichtbar sind.
 
Anbau der WInkel zur Stabilitätserhöhung. © 2011 by nugaxstruxi

Der 2. Boden ist eingebaut und ab jetzt bereit zur Verkabelung – dafür müssen allerdings noch einige Vorbereitungen getroffen werden. Unten ist die Draufsicht des 2. Bodens zu sehen.
Der 2. Boden mit eingebautem Kaltgerätestecker. Hier soll die interne Verkabelung stattfinden.
© 2011 by nugaxstruxi
Nach Ansetzen und Festschrauben der Winkel ist die Konstruktion wesentlich stabiler geworden. Das Wackeln beim Anheben ist verschwunden. Ein Gefühl von Hochwertigkeit schleicht sich dadurch ein. Und der Hintergedanke “Ja, ich hab´s richtig gemacht!”. Um dem Gebilde noch mehr Halt zu geben, habe ich den ersten festen Boden eingepasst.
 
Seitenansicht: Die Böden sind testweise eingelegt und der vordere Boden der unteren Ebene wurde bereits eingepasst und sitzt fest. © 2011 by nugaxstruxi
Nachdem der erste Boden im Tisch fest eingebaut wurde, habe ich die Position des Displays mithilfe des alten Displayrahmens bestimmt und auf dem Brett aufgezeichnet. Da ich so genau nicht mit Heimwerkzeug fräsen kann, habe ich die mittlere Tischplatte mit Display und eigens dafür angefertigter Glasscheibe in die Hände eines sehr netten Tischlers gegeben. 
Das Display an der richtigen Stelle einpassen damit genug Rand zum Halt der Verschraubung und des höheren Gewichts vorhanden ist. So sah meine Idee aus bevor ich das Display zum Einpassen abgegeben habe. © 2011 by nugaxstruxi
Nach wenigen Tagen bekam ich die Nachricht, dass das Display eingepasst ist und ich es abholen kommen kann. Leider war diese Woche gräßliches Wetter mit viel Regen und stetig fallenden Temperaturen. Das eingepasste Display in der mittleren Tischplatte ist deshalb in Folie und eine Tüte eingewickelt nach Hause transportiert worden und wurde dort sofort nach drinnen gebracht, damit weder Display noch Holz von der schwankenden Feuchtigkeit und den sinkenden Temperaturen Schaden nehmen. Zum Test und aus Neugierde habe ich die Tischplatte mit Display drinnen provisorisch mit meinem eee-PC verbunden.
 
Tischplatte mit integriertem Display direkt nach Abholung vom Tischler. Neugierde und Bastelwahn hatten mich gepackt, so dass ich einen Testlauf machen musste. © 2011 by nugaxstruxi
Die Glasplatte ist nicht 100%-ig bündig, damit sich das Holz ausdehnen und zusammenziehen kann.
So wird die Möglichkeit eines temperaturschwankungswechselbedingten Glasbruchs minimiert.  © 2011 by nugaxstruxi
Nachdem ich das Display fasziniert im externen Betrieb getestet habe, habe ich die Mittelplatte mit Display in den Tisch integriert und vorläufig fliegend verkabelt.
Kabellose Tastatur zur Bedienung des PCs im Ambitable. © 2011 by nugaxstruxi
Zum möglichst flexiblen Nutzen habe ich eine kabellose Tastatur mit integriertem Touchpad für den PC im Ambitable gedacht und bestellt. Es handelt sich in diesem Fall um eine Logitech K400.
Der Tisch fliegend verkabelt und links im Bild ist die Audiostreaming-Lösung zu sehen, die ich verwendet habe, um qualitativ hochwertig Ton per Funk zu übertragen  (Karton).  © 2011 by nugaxstruxi
Damit nur ein einziges Kabel zum Tisch führt, muss noch die Verkabelung im Tisch stattfinden. Im Folgenden ist dieser Abschnitt dokumentiert.
 
Unterputzsteckdosen und Kreuzschalter zum Einbau in den Tisch.  © 2011 by nugaxstruxi
Ausbohren der Installationsdosen mittels eines Spezialbohreraufsatzes. Zur sicheren Arretierung der  Schalter und Steckdosen geschraubte und geleimte Resthöler für die Unterseite. © 2011 by nugaxstruxi
Unterseite ohne Unterputzelemente. © 2011 by nugaxstruxi
Beim Einbau der Elemente hatte ich meine Probleme, da ich noch keinerlei Erfahrung in diesem Bereich aufweisen kann und der Einbau in Holz wesentlich komplizierter ist als in eine standardisierte Installationsdose.
Die erste fertig eingebaute Steckdosenleiste. Allerdings musste sie zu m Einbau der Schalterleiste und der weiteren Steckdosenleiste wieder entfernt werden. © 2011 by nugaxstruxi
Nachdem die reine Installation der Steckdosen und Schalter abgeschlossen war, kam der Akt der Verkabelung. Nach etwas Probieren und einem Kurzschluss habe ich die interne Verkabelung gelegt gehabt und die Elemente konnten fest verschraubt werden.
Links ist die Verkabelung mit der Lichteinheit und dem Display zu sehen . In der Mitte befindet sich das Schalterelement und der fliegend verkabelte Rechner ist im Hintergrund erkennbar. Dieser soll auf der rechten Seite angeschlossen werden, damit Licht, Display und Rechner getrennt schaltbar sind. © 2011 by nugaxstruxi


Anschluss einer Mehrfaschsteckdose und Verschraubung am Seitenelement, © 2011 by nugaxstruxi
Es folgt der Einbau der Schublade und evtl. weiterer Elemente zu einem späteren Zeitpunkt unter diesem Artikel. Im letzten Teil der Doku-Reihe werden die installierten Gadgets vorgeführt. Wenn mir das VIdeo-Einbinden ohne Youtube gelingt, gibt es ein kleines Demonstrationsvideo zur Veranschaulichung zu sehen.
 
Erstmal wünsche ich allen Lesern ein schönes Wochenende und ergänze den Beitrag später. Es wurde doch ein eigener Post. Hier geht´s zum nächsten Teil.


Hier geht´s weiter:
 

Ambitable – Couchtisch mit integriertem Display und mehr – Teil 2/4

Hallo und willkommen zurück. Wie versprochen folgt hier der 2. Teil der Dokumentation meines kleinen (Groß-)Projektes: Die Zusammenstellung der Hardware für den Nettop-PC.
Der Nettop, der im Tisch installiert werden soll ist nicht der leistungsstärkste – das sollte er aber wohlgemerkt auch nicht sein. Diesen Blogeintrag tippe ich übrigens grade mit genau diesem Rechner. Als Anwendungsgebiete habe ich mich auf Browsing, Wiedergabe von Diashows und dem ursprünglichen Gedanken, der Musikwiedergabe beschränkt. Da meine Musikbibliothek und Fotosammlung mittlerweile eine enorme Größe erreicht haben, habe ich die Dateien auf einem NAS (kurz auf einer Festplatte im Netzwerk) gespeichert, was eine große interne Festplatte unnötig macht. Meine Hauptkriterien waren:



– geringer Platzbedarf (Mini-ITX-Mainboard, kleines Gehäuse)
– möglichst günstig, trotzdem zukunftsorientiert
– WLAN onboard
– digitaler Audioausgang (Wiedergabe per S/P DIF über Toslink oder Koaxial)
– möglichst leise, wenn nicht sogar vollständig passiv gekühlt
– geringer Stromverbrauch
– möglichst viele Anschlussmöglichkeiten


Zusätzlich habe ich alle potentiellen Systeme ebenfalls auf folgendes getestet:
– flüssige Filmwiedergabe (möglichst schon 1080p-Videos)
– Verwaltung von mehreren Threads/Multitasking
– WLAN-Standard, USB-Standard (möglichst schon 3.0)

Aufgrund des gewünscht geringen Stromverbrauchs kamen also nur entweder Notebooks, Netbooks oder Nettops in Frage. Ein Desktop-PC kam aus kostentechnischen, logistischen und akustischen Gründen nicht in Frage. Außerdem liegt der Stromverbrauch eines Desktop-PCs mit mittlerweile 450-650W-Netzteilen selbst im Idle, also während des unproduktiven Nichtstuns bei ca. 120-240W. Da Notebooks/Netbooks meist über ein 65-90-Watt Netzteil verfügen, können sie diesen Verbrauch nicht erreichen. Noch besser kommen Nettops dabei weg: Mit einer Maximalleistungsaufnahme von 40W liegen Nettops vom Verbrauch her am besten.
Allerdings jetzt noch einen bereits 4 Jahre alten Intel-Atom-Prozessor wählen? Die meisten Nettops verfügen außerdem über keinen digitalen Audioausgang und über wenig Anschlussmöglichkeiten. Also ging die Suche von vorne los. Nettop oder doch Netbook günstig bei Ebay schießen? Wenn ein Nettop, was für eins, wieviel will ich maximal ausgeben und was muss es können? Lohnt es sich in alte Technik zu investieren? Viele Fragen kamen dabei auf. Das wichtigste war ein finanzielles Limit. Die Obergrenze habe ich bei 220€ gesetzt. Für einen vollständigen PC wenig, für alte Hardware viel Geld. Außerdem wollte ich eigentlich alles selbst zusammenbauen – auch den Rechner.


Die Kartons von Mainboard, Festplatte und Gehäuse
© 2011 by nugaxstruxi
Die Gehäusefront: HDD-LED (gelb), Power-LED (blau), 2x USB 2.0 und An/Ausschalter genau wie Reset als Wippschalter. © 2011 by nugaxstruxi
Lieferumfang des Zotac-Mainboards:Mainboard mit APU, WLAN-Antennen, SATA-Kabeln und DVI2VGA-Adapter.
© 2011 by nugaxstruxi

Entschieden habe ich mich letztendlich für ein Mini-ITX-Board von Zotac mit einer APU von AMD, einer AMD E-350 1,6Ghz Dualcore-APU (CPU und Grafikprozessor in 1) und 2 DDR3-Slots. Das Board ist vollständig passiv gekühlt und kommt mit einer Größe von 17x17cm sehr klein und fein daher. Das Board ist im Jahr 2011 erst erschienen, ist aber mit einem Preis von 130€ das beste im Preis-Leistungs-Verhältnis und bietet in dieser Geräteklasse momentan die beste Performance. Außerdem ist die Anschlussvielfalt enorm:
PS2, 4x USB 2.0+2x USB 2.0 intern/für die Frontblende, 2x USB 3.0, 1x USB 3.0 intern, eSATA, GLAN, Toslink-Audio, 7.1 Surround-Sound, DVI, HDMI 1.3a und Displayport. Intern sind 4 SATA-Ports angelegt. WLAN-Empfang wird durch 2 Antennen gut verstärkt. Ein Noname-ITX-Gehäuse mit externem Netzteil habe ich mir dazubestellt und 4GB DDR3-RAM. Die Festplatte ist 2,5″ groß und fasst 640GB Daten. Folgend die Montage der Komponenten.


Das Kabelgewirr im Gehäuse. © 2011 by nugaxstruxi
Nachdem die Komponenten ausgepackt und bestaunt wurden, habe ich mich sofort an das Zusammenstellen der Konfiguration gemacht. Um Schäden an den Komponenten zu vermeiden habe ich eine geerdete ESD-Matte verwendet. Nur so kann ausgeschlossen werden, dass  die Bauteile keinen Schaden beim Kontakt nehmen.
Netzteil des Nettops. Maximale Leistungsaufnahme: 65W © 2011 by nugaxstruxi

Die Anschlussvielfalt ist enorm – vor allem zu dem Preis.
© 2011 by nugaxstruxi
Zum WLAN-Betrieb sind die beiden roten Schutzkappen auf den Antennensockeln zu entfernen und die Antennen festzuschrauben. Jede Antenne hat mehrere Rasten zur Höhenverstellung und ist variabel seitlich drehbar.
Das Mainboard zur Draufsicht: Ein großer Aluminiumkühlkörper  mit Zotac-Logo, eine Mini-PCI-WLAN-Karte mit angeschlossenen Antennen (hier sehen Sie ein WLAN-Kabel 😉 und SATA/USB/Sound-Anschlüsse auf der Unterseite. Oben rechts die freien Speicherslots. Verdeckt ist der interne USB 3.0-Anschluss. © 2011 by nugaxstruxi
Der vollständig zusammengebaute Rechner. © 2011 by nugaxstruxi
Nach einem fummeligen Zusammenbau (es ist nicht wirklich viel Platz im Gehäuse) ist der PC startbereit und kann nach Installation und Konfiugration in den Tisch integriert werden. Bis es soweit ist, nutze ich ihn als Desktop-PC, da der Maximalverbrauch bei 42W liegt, beim normalen Tippen mit Hintergrundmusik und viel grafischem Schnickschnack liegt der Verbrauch bei grade mal 29W (!!!). Das nenn´ ich Green IT!
Später folgen die beiden letzten Berichte zum Thema Ambitable. Ich hoffe, euch hat der Artikel gefallen. Wenn dem so ist, dann vergebt doch ein “Like” oder ein “+1”. 

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