Kategorie Apple

Audio: Wird jetzt alles Wireless?

Vieles ist mittlerweile sehr gut drahtlos möglich. Die Wenigsten werden z.B. noch Telefonate über Onlinekonferenzsysteme mit einem verkabelten Headset führen, in der Bahn die Kopfhörer mit dem Klinkenstecker am Gerät anschließen (sofern noch eine Buchse vorhanden ist) oder sogar Musik zuhause mit CD/LP in einem festen Gerät wiedergeben.

Aber Bluetooth und WLAN sind doch jetzt super…oder?

Dennoch gibt es (wenige) Szenarien, in denen drahtlos nicht die Lösung für alles ist. Und zwar, wenn es um Latenz geht. Auch wenn die drahtlosen Standards wie Bluetooth, WLAN und co. in den letzten Jahren mehrmals in ihrer Evolution revolutioniert worden sind, reicht die schon gute Latenz nicht für jeden Anwendungszweck.

Drahtgebundene Anwendungsfälle

Für die meisten Standardanwendungen ist es nicht relevant, ob z.B. der Spotify- oder Apple Music-Stream wenige (Milli-)Sekunden später startet. Dennoch kann die Synchronisation von Ton und Sprache und Sprache mit Sprache noch immer drahtlos zu weit auseinander liegen, als dass man keinen Störeffekt wahrnehmen würde. Welche Anwendungen betrifft das?

  • Bild- und Tonsynchronisation, ggf. beim Streaming von nicht kompakt kodierten Inhalten
  • Aufnahmen mehrerer Audioquellen in einem Audiostream
  • Dauerhafte Anbindung für akustische (zeitkritische) Benachrichtigungen

Die AbgrenzungWireless vs. Wired

Guten Gewissens kann man dennoch zuhause schon sehr viel, aber eben nicht jedes Audio-Gerät drahtlos anbinden. Es sollten Soundbars z.B. für den Fernseher nach wie vor verkabelt via HDMI/Toslink angebunden werden, da hier der Ton möglichst lippensynchron übermittelt werden sollte. Es treten sonst eigenartige Effekte auf, die wirken, als hätte jemand das offiziell gestreamte Video einen eigenartig nachsynchronisierten Ton. Auch das Tonstudio wird auch nicht „mal eben vollständig drahtlos“. Natürlich gibt es lange schon Wireless-Funkstrecken für Instrumente, aber auch in stark umfunkten Gegenden wird man für Aufnahmen eher davon absehen.

Für Musik-Streaming oder gelegentliches Wiedergeben von Ton für z.B. ein MacBook und das gelegentliche Video, das über AirPlay oder Ähnliches läuft und tägliche Telefonate/Konferenzen kann man durchaus drahtlos auf ein Headset oder einen Wireless-Lautsprecher gehen, das ist zeitgemäß und gut machbar.

Lautsprecher – wired vs. wireless

Welche Wireless-Technologie für Audio?

Wer hätte es gedacht – es gibt Unterschiede in den möglichen Technologie, die eine drahtlose Anbindung ermöglichen. Hier eine pauschale Aussage zu treffen, ist sicher schwierig, dennoch sollte man beachten, was störungsfrei oder mindestens störungsarm funktioniert.

Kurzstrecke mit viel Kompatibilität? Bluetooth!

Alles, was auf kurzem Wege und mit möglichst vielen Geräten funktionieren soll, würde ich aktuell über Bluetooth laufen lassen. Neben den Audioinformationen werden zudem bei Mobilgeräten, Headsets etc. Informationen über den Akkuladestand an das übertragende Gerät übermittelt, damit man z.B. im Zug Bescheid weiß, wann es wieder Zeit ist, eine Steckdose oder Powerbank anzuschließen.

Nach Möglichkeit sollten sowohl Sender (z.B. ein Smartphone, Notebook etc.) als auch der Empfänger (Headset, Bluetooth-Lautsprecher) mind. Bluetooth 5.0, wenn nicht sogar schon 5.2 unterstützen. Mit dem Sprung von Version 4.x auf 5.x hat sich hier einiges hinsichtlich der Effizienz und somit der Akkuleistung, aber auch bezüglich der Verbindungsstabilität getan.

Und bitte: Nicht ins unterste Preisregal bei Audioprodukten greifen. Es muss kein High-End-Headset sein, aber Sprache und Musik sollten mindestens ausgewogen klingen, wenn noch ein brauchbares Mikrofon (meist mittlerweile mehrere) verbaut ist, ist das noch besser. Zum Laufen reichen mir Kopfhörer, die Spritzwasser- und Schweißschutz mitbringen in der Preisklasse um die 30€. Damit führe ich aber keine (nur in Ausnahmefällen) Telefonate. Zudem muss die Passform zum eigenen Ohr passen. Reine Plastikkopfhörer fallen einfach vielen Menschen – grade bei Bewegung – aus den Ohren.

Dauerhafte Verbindung? WLAN!

Jetzt will man vielleicht nicht immer erst den Lautsprecher einschalten, ggf. noch koppeln oder verbinden – und dann ist er nachher genau dann leer, wenn man grad richtig Bock auf den Soundtrack oder das Lied hat, das einen grade durch den Kopf geht. Für dauerhaft verbundene Lautsprecherlösungen eignet sich das WLAN. Schließlich läuft man in der Wohnung mal hin und her, wohnt vielleicht in einem Haus und geht mal ab und an vor die Türe – und immer ist die Verbindung weg. Handy in der Tasche, alle anderen hören leider nur noch das Suchgeräusch des Speakers für eine abgebrochene Verbindung. Das nervt auf Dauer. Hersteller wie Sonos, Yamaha oder Denon haben mittlerweile gute Multiroom-Audiosysteme am Markt, die zum Teil mittlerweile auch 5GHz WLAN beherrschen. Sonos ist was das angeht etwas rückständig, funkt weiterhin auf 2,4GHz, was grade in Mehrfamilienhäusern in der Stadt der Graus schlechthin ist. Ständig fliegt die Verbindung weg. Kein Wunder bei 37 Netzen in Reichweite des Funkmoduls bei maximal drei störungsfreien Kanälen! Ich habe mich hier vor einigen Jahren für Denon entschieden – aus klanglichen und verbindungstechnischen Gründen.

Das WLAN sollte den Bereich, in dem der Lautsprecher eingesetzt wird gut abdecken. Die Übertragungsraten sind hier nachrangig, die Latenz vordergründig. Audio-Streams laufen meist mit weniger als 10Mbit/s auf sehr gutem Level. FLAC und WAV als unkomprimierte Formate mal ausgenommen, das kann durchaus drüber liegen.

Sollte das Netz oder die Endgeräte darin nur WiFi4 oder geringer leisten können, ist es Zeit für ein Upgrade. Seit WiFi5 (IEEE 802.11ac) und nochmals seit WiFi6 (IEEE 802.11ax) wurde erheblich an der Verlässlichkeit und damit auch an der Latenz für die verbundenen Geräte gearbeitet. Einen guten Access Point auf aktuellem Standard bekommt man für rund hundert Euro, teils darunter. Er beflügelt ziemlich sicher die Qualität veralteter Netze. Bitte aber die alte Infrastruktur dann abschalten und nicht parallel laufen lassen. Es kauft sich ja auch keiner einen neuen Sportwagen, um danach nur noch im 20 Jahre alten Golf durch die Gegend zu fahren.

Andere Leser griffen auf folgende Dienstleistungen zurück

Apple: Zusammenarbeit von iPad und Mac

Lange schon sind Apple-Geräte untereinander kompatibel. Mehr als das. Ein Ökosystem. Dieses ist mittlerweile soweit herangereift, dass auch Scans, Fotos und Skizzen direkt über den Mac vom iDevice aus angelegt werden können.

Die Zusammenarbeit von iDevice und dem Mac: Sehr schön durchdacht!

Auch synchronisierte Tabs und eine gemeinsame Zwischenablage sowie Apple Pay-Vorgänge laufen mittlerweile sehr reibungslos und erleichtern den Arbeitsalltag ungemein.

Raspberry Pi Zero 2W – der neue AmbitablePC

Seit der ersten Generation Einplatinencomputer der Beere bin ich begeistert von der günstigen Möglichkeit, sich an kleineren und größeren Projekten zu versuchen. Nun kam vor einiger Zeit die erste Generation des noch sparsameren und kompakteren Raspberry Pi Zero (W=wireless, H=headed) auf den Markt, welcher aber – wie es oft bei ersten Generationen der Fall ist – leistungstechnisch keine Rakete war, aber für IoT-Projekte mit kleinem Gerätefootprint optimal. Nun ist die zweite Generation der Mini-Beere draußen und da lohnt sich der Blick doch sehr.

Leistungsdaten – ein kleiner Kraftzwerg für Einfaches

Für die geringen Abmessungen und kompakte, mobile Anwendungen hat der kleine Knirps echt einiges zu bieten. Wunder darf man allerdings natürlich nicht erwarten. Ein Gaming-PC ist es nicht. Für Retro-Gaming lohnt sich der Blick allerdings wieder. Leider bietet er auch kein 5GHz-WLAN, allerdings ist das bisher in IoT- und Einplatinencomputern auch aus energetischen Gründen eher die Ausnahme.

  • Prozessor: Broadcom BCM2710A1, quad-core 64-bit SoC (Arm Cortex-A53 @ 1GHz)
  • RAM: 512MB LPDDR2
  • Wireless: 2.4GHz IEEE 802.11b/g/n WLAN, Bluetooth 4.2, BLE
  • 1x USB (Micro USB mit OTG-Adapter)
  • 1x Micro-USB zur Stromversorgung
  • 1x MiniHDMI (HDMI mit Adapter bis 1080p/30fps)

Weitere Informationen gibt’s bei Berrybase im Datenblatt (Link).

Wofür eigentlich? Was bringt der Umstieg?

Hinsichtlich der Energiebilanz ist es so langsam Zeit für eine Modernisierung des Ambitables geworden. Ja, das alte 4:3-Display bleibt vorerst, soll ja noch ein wenig Upcycling bleiben. Dennoch sind der Atom-Prozessor-basierte Rechner mit HDD und das fette 90W-Netzteil nicht mehr „State of the art“ und dürfen nach gut 10 Jahren in Rente geschickt werden. Kurzum:

  • Energieeinsparungen (Verbrauch von ca. 2 W vs. 72 W)
  • Lautstärke (ca. 0db vs. 23db)
  • Größe (Scheckkartenformat vs. Micro-ITX)

Welche Abstriche müssen dafür gemacht werden?

Bei den genannten Vorteilen sollte die Leistung natürlich nicht schlechter sondern tendenziell gleich oder besser werden, wenngleich die Diversität der Anschlüsse natürlich etwas gelitten hat. So gibt es nun zwar kein Gigabit-Ethernet mehr, dafür integriertes WLAN und Bluetooth, kein PS/2 mehr (gibt’s überhaupt noch Tastaturen/Mäuse mit PS/2? Ich glaube kaum.), Displayport und ein Fullsize-HDMI-Port weichen Mini-HDMI mit Adapter, eSATA und USB-A-Ports verschwinden vollständig, dafür sitzt nun eine 128GB MicroSD-Karte drin. Alles andere liegt so oder so auf dem NAS oder in der Cloud.

Welches OS bekommt der Ambitable 2 verpasst?

Als Betriebssystem habe ich mich diesmal für osmc, einen Fork von Kodi bzw. dem einstigen XBMC (X-Box-Media-Center) entschieden. Damit kann ich problemlos Diashows aus dem letzten Urlaub, Musik via Bluetooth/AirPlay oder Medien via Plex/SMB vom NAS wiedergeben.

Erfolgreicher Testlauf

Kosten

Neben dem Raspberry Pi Zero 2W sind natürlich noch eine Micro-SD-Karte, etwaige Adapter und ein Netzteil fällig. Für ein schickes oder einfach geschlossenes Äußeres auch ein Case. In Teilen wird man sowas bereits haben, kann es wiederverwenden, der Vollständigkeit halber habe ich hier einmal die Posten aufgeführt. Die Preise sind Tagespreise und variieren, allerdings bin ich mit guten 40€ hingekommen. Ohne Netzteil allerdings.

Einkaufsliste

  • Raspberry Pi Zero 2W (Affiliate-Link: Amazon.de)
  • Gehäuse für den Pi Zero (Affiliate-Link: Amazon.de)
  • MicroSD-Karte mit mind. 100MB/s (Affiliate-Link: Amazon.de)
  • USB-Micro-USB-OTG-Kabel (Affiliate-Link: Amazon.de)
  • Entweder ein HDMI-/MiniHDMI-Kabel (Affiliate-Link: Amazon.de)
  • oder einen HDMI-MiniHDMI-Adapter, wenn Kabel vhd. (Affiliate-Link: Amazon.de)
  • in meinem Fall: HDMI/VGA-Adapter (Affiliate-Link: Amazon.de)
  • USB-Netzteil mit mind. 2A

Nach dem Formatieren der SD-Karte findet das Erst-Setup auf dem Pi statt. Danach kann nach Belieben das OSMC eingerichtet, Shares vom NAS oder der SAT-IP-Server eingerichtet werden. Mit Videos bis 1080p/30fps kommt der kleine Funkzwerg klar, wer also 4K-Originale wiedergeben möchte, sollte diese vorher einmal runter rechnen lassen. 720p/1080p laufen sehr flüssig, Videos mit mehr als 30fps hingegen laufen nur sehr stockend – wenn überhaupt.

Mein Fazit

Für das Anwendungsszenario als Bildbespieler und einfache Anzeige von Urlaubsinhalten eine tolle Sache, sehr stromsparend und unglaublich kompakt. Durch das integrierte (2,4GHz-only) WLAN-/BT-Funkmodul sind drahtlose Verbindungen schnell eingerichtet, wenngleich keine Wunder bei den Übertragungsraten erwartet werden sollten.

Der Ambitable

Zum Ambitable in seiner ursprünglichen Form gibt’s hier Infos, wie er entstand und was die Idee dahinter war.

Windowmanagement unter MacOS

Wer kennt es nicht? Man möchte einfach nur mal am gleichen Monitor zwei Dokumente oder Fenster nebeneinander anordnen. Oder übereinander. Dürfen´s auch drei sein? Oder mehr? In gleichem Seitenverhältnis oder ganz individuell. Doch von Haus aus macht MacOS das im Gegensatz zu vielem Anderen noch nicht so “smooth” wie Microsoft es in Windows 10 und Windows 11 umgesetzt hat – mit quasi magnetisch anheftenden Fenstern. Doch es gibt Abhilfe – für einen schmalen Taler oder sogar komplett kostenlos auf Basis von OpenSource-Software.

Der Klassiker: Magnet

Fenstermanager Magnet (Quelle: Mac AppStore)

Die Standardsoftwarelösung und lange die einzig brauchbare Lösung war die Software “Magnet”, die (wie der Name schon sagt) die Fenster quasi “magnetisch” aneinander setzen lässt, ein flexibles Fenstermanagement ermöglicht. Ein Manko hat Magnet allerdings, obwohl es stetig gehegt und gepflegt wird: Es kostet aktuell 7,99€ im Mac AppStore, wird allerdings offiziell supported und man kann sich auf schnelle Antworten freuen, sollte man eine Frage oder doch mal ein Problem mit der Bedienung der sonst sehr intuitiven Software haben.

Der Quelloffene: Rectangle

Die Open Source-Lösung Rectangle kann weitestgehend die gängigsten Anordnungen von Fenstern und beherrscht auch anpassbare Keyboard-Shortcuts. Ohne Schnörkel tut Rectangle (früher bekannt als Spectangle) das, was die Kernaufgabe der Software ist: Fenster anordnen. Auf Besonderheiten, wie Divvy es beispielsweise mit seiner Feldeinteilung und der ultimativen Flexibilität beherrscht, muss man allerdings verzichten.

Rectangle im Kontextmenü – schnörkellos funktional

Für Alteingesessene: Divvy

Divvy gibt sich individuell, dafür auch preislich unerreicht hoch für einen Fenstermanager

Auch Divvy gibt es schon recht lange, dieses Tool möchte allerdings für stolze 13,99€ im Mac AppStore erworben werden, hat allerdings schon eine Historie seit 2010. Somit ist es eventuell auch für ältere Modelle und OS X bzw. MacOS in vorigen Versionen eine Option. Mehrwert im Gegensatz zu den vorher genannten Fenstermanagern ist die Feldeinteilung des Bildschirms, sodass schnell individuelle Formate gefunden und arrangiert werden können.

Welchen Fenstermanager nutzt Du? Oder ist das nur unnötiger Schnickschnack für Dich?

Schreib’s in die Kommentare!

UniFi: Performancevergleich UniFi 6 Lite vs. FlexHD

Nachdem einiges an Gerüchten, Halbwahrheiten und Vermutungen durch das Internet geisterte, was die tatsächliche Leistung der UniFi 6-Serie und das Verhältnis von Bruttodatenrate zum reellen Durchsatz angeht und ich den Vergleich aus der beruflichen Praxis mit anderen Herstellern (Cisco, Aruba, Fortinet/Meru) habe, wollte ich diese Messungen nicht der Welt vorenthalten.

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UniFi: Durchsatzmessung AP AC FlexHD und iPad Pro 2018

Um ein wenig Praxis im Vergleich zu den reinen Datenblättern des Herstellers und deren Werten zu erhalten, habe ich den UniFi AP AC FlexHD (Affiliate-Link: https://amzn.to/3pk8BxP) mit meinem iPad Pro 2018 getestet. Vorher habe ich einige Tests mit iPhones unterschiedlicher Generationen durchgeführt, die meist analog dazu verliefen, bei den preisgünstigeren Geräten (Basis-iPhones, SE) lag der Durchsatz allerdings meist eher im Bereich rund um 280-400 MBit/s. Anbei die Testergebnisse. Von mehreren Positionen im Umfeld von 1-5m rund um den Access Point verhält es sich ähnlich. Die Messwerte von iPerf3 verhalten sich hier ziemlich analog zu denen des von Ubiquiti integrierten Performancemesstools (übrigens ebenfalls auf Basis von iPerf, wen wundert´s).

Durchsatz iPad Pro 2018 bei 5Ghz/VHT80

Konfiguration des Frequenzbandes

Wichtig bei der Konfiguration der genutzten Frequenzbänder ist, möchte man in diese echten Durchsatzregionen vordringen, dass VHT80 – also ein 80 MHz breiter Kanal und 5GHz gewählt bzw. mindestens aktiviert worden sind. Sollte das nicht der Fall sein – oder die Entfernung bzw. Dämpfung des Signals durch massive Wände, Regale o.Ä. höher sein, sinkt natürlich gleichermaßen der Nettodurchsatz.

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